Dortmund. Die Polizei Dortmund verzeichnet einen dramatischen Anstieg bei Verkehrsunfällen, deren Verursacher unter Drogeneinfluss stehen. Die Zahlen.
Von „Licht und Schatten“ spricht Polizeipräsident Gregor Lange mit Blick auf die Unfallstatistik 2023. Im Zuständigkeitsbereich der Polizei Dortmund wurden weniger Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt als noch im Jahr davor. Die Gesamtzahl der Unfälle ist dennoch gestiegen – besonders nach Drogenkonsum.
„Viele Menschen haben keinen Respekt vor dem Leben“, sagt Lange über diejenigen, die unter dem Einfluss von Rauschmitteln unterwegs sind. Auf Dortmunds Straßen ereigneten sich rund 70 Prozent mehr Unfälle, deren Verursacher Drogen genommen hatten. Beim Alkohol wurde demnach ein Anstieg um zehn Prozent verzeichnet.
Drei Menschen bei Verkehrsunfällen in Dortmund getötet
In absoluten Zahlen entspricht das 126 Fällen nach Drogen- und 319 nach Alkoholkonsum. „Wir müssen hier dringend etwas tun“, so der Polizeipräsident. Auch die geplante Legalisierung von Cannabis bereite ihm Sorgen: „Da kommt eine schwere Aufgabe auf uns zu.“
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Alleine rund um das „Juicy Beats“-Festival im vergangenen Sommer waren nach Polizeiangaben rund die Hälfte von 31 kontrollierten E-Scooter-Fahrern unter dem Einfluss von Drogen wie Cannabis, Amphetaminen oder Alkohol unterwegs.
Zu den häufigsten Ursachen der insgesamt 24.600 Verkehrsunfälle in Dortmund (+ 13 Prozent) gehörten außerdem zu geringer Abstand, zu hohes Tempo, Fehler beim Abbiegen, Überholmanöver, Vorfahrtverstöße, Ablenkung durch Smartphones oder falsches Verhalten auf dem Fahrrad oder zu Fuß. „Unfälle sind immer vermeidbar“, sagt Gregor Lange, „sie passieren nie zufällig“.
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Ralf Ziegler, Leiter der Direktion Verkehr, appelliert zudem gerade an ältere Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, Helme zu tragen – auch als Zeichen an die Jüngeren: „Leider kommen viele ihrer Vorbildfunktion nicht nach, selbst wenn sie selber Kinder oder Enkelkinder haben.“
Drei Menschen wurden 2023 bei Verkehrsunfällen getötet. Keiner davon war mit einem Auto unterwegs – auf dem Brackeler Hellweg, der Leni-Rommel-Straße und der Bornstraße starben zwei E-Bike-Fahrer und ein Fußgänger. Die Zahl der Schwerverletzten lag bei 231, was einem deutlichen Rückgang entspricht.