Balve. Gerade einmal 15 Liter waren es. Doch die Hinterlassenschaften im Borkebach hätten drastische Folgen für Mensch und Natur haben können.

Umwelt-Alarm in Balve. Für den Märkischen Kreis geht es Anfang Mai im Wettlauf gegen die Zeit um nichts geringeres als Schadensbegrenzung. Unbekannte hatten 15 Liter Altöl am Borkebach ausgekippt. Von den Verursachern fehlt noch immer jede Spur, der Kreis kann inzwischen zwar Entwarnung geben, bittet Balverinnen und Balver jedoch gleichzeitig um Hinweise zu den Umweltfreveln.

„Umwelt-Alarm“ in Langenholthausen

Am 7. Mai rücken die Experten des Märkischen Kreises nach Balve aus. Im Süden der Stadt wurden 15 Liter Altöl illegal in einem Seitengraben zum Borkebach entsorgt. Das ausgekippte Altöl floss über den Seitengraben durch zwei Verrohrungen in den Borkebach. Das Altöl gelangte dabei teilweise auch in eine Teichanlage.

Auch interessant

In Abstimmung mit dem „Umwelt-Alarm“ wurden durch die Feuerwehr und die Firma Lobbe Ölsperren im Seitengraben, im Zulauf zur Teichanlage und dem Borkebach errichtet, um das Altöl-Wassergemisch absaugen zu können. Wegen der Kontamination musste der Seitengraben „ausgekoffert“ werden – ein Aushub von Boden. Nachkontrollen und ein etwaiger Austausch der Ölsperren werden mindestens über die nächsten zwei Wochen erforderlich sein.

Die Auswirkungen der Altöl-Entsorgung

Inzwischen liegen die ersten Erkenntnisse der Umweltverschmutzung vor. „Das Öl hat sich im Gewässer befunden. Durch die getroffenen Maßnahmen kam es glücklicherweise weder für Tiere noch Pflanzen zu gravierenden Auswirkungen, insbesondere zu keinem Fischsterben“, erklärt Kreissprecher Alexander Bange dazu auf WP-Anfrage. Durch die erfolgreichen Erstmaßnahmen in Kombination mit den etwa neun Tage verbleibenden Absorptionsölsperren, „haben sich nur noch geringe Mengen des Öls im Gewässer und Bewuchs befunden“. Durch wechselnde Pegelstände seien die Reste gut gelöst worden und konnten durch die Ölsperren aufgenommen werden.

Das Öl hat sich im Gewässer befunden. Durch die getroffenen Maßnahmen kam es glücklicherweise weder für Tiere noch Pflanzen zu gravierenden Auswirkungen, insbesondere zu keinem Fischsterben.
Alexander Bange - Kreis-Pressesprecher

Damit ist klar: Der Borkebach ist einer Umweltkatastrophe nur knapp entkommen. Denn auch wenn es gerade einmal 15 Liter Altöl waren, so hätten diese erhebliche Auswirkungen auf die Natur haben können. So kann ein Liter Öl bereits ausreichen, um 1000 Kubikmeter Grundwasser zu verunreinigen. Mineralölkohlenwasserstoffe sind außerdem eine oft anzutreffende Altlast im Märkischen Kreis, die für eine gefahrlose Nutzung der Grundstücke aufwändige Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen können.

Ölsperren im Borkebach haben eine Umwelt-Katastrophe in Langenholthausen verhindern können.
Ölsperren im Borkebach haben eine Umwelt-Katastrophe in Langenholthausen verhindern können. © Märkischer Kreis | Karsten Runte

Kreis erstattet Anzeige gegen Umweltfrevel

Der Märkische Kreis hatte unmittelbar nach dem Vorfall bereits Anzeige erstattet. „Den Kreis haben bislang leider keine Hinweise auf den oder die Täter bezüglich der Umweltverschmutzung in Langenholthausen erreicht“, sagt Alexander Bange. Daher bitte die Umweltbehörde nach wie vor um Hinweise zum Tatgeschehen unter wasserwirtschaft@maerkischer-kreis.de. Hinweise werden zudem auch bei jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.

Die nächsten Termine

Das nächste Mal macht das Schadstoffmobil des Kreises am Montag, 1. Juli, Halt in Balve.

12 bis 12.30 Uhr: Eisborn am Parkplatz Schützenhalle, Horster Straße.

12.45 bis 13.15 Uhr: Volkringhausen, Glashütte, Parkplatz Schützenhalle.

13.30 bis 14.15 Uhr: Beckum, Kerkeiken, Vorplatz Schützenhalle.

15 bis 16 Uhr: Balve, Parkplatz am Bahnhof.

16.15 bis 16.45 Uhr: Mellen, Balver Straße, Parkplatz Schützenhalle.

17 bis 17.30 Uhr: Langenholthausen, Uferstraße, Parkplatz an der Kirche.

17.45 bis 18.30 Uhr: Garbeck, Königstraße, Parkplatz an der Schützenhalle.

Wer darüber hinaus privat altes Öl entsorgen will, hat im Märkischen Kreis dabei zahlreiche Möglichkeiten. „Insbesondere besteht eine Rücknahmepflicht des Handels gegen Vorlage des Kassenbons“, wie es vonseiten des Kreises dazu heißt. Im Auftrag der Abfallentsorgungsgesellschaft des Märkischen Kreises sammelt die Firma Lobbe Schadstoffe aus privaten Haushalten. Zum Einsatz kommt hier eine Sammelstelle „auf Rädern“. Altöle, Kraftstoffe, Lösemittel, Farben und Lacke, Medikamente, Säuren und Laugen können am Schadstoffmobil in haushaltsüblichen Mengen kostenlos abgegeben werden - „zum Schutz von Mensch und Umwelt ist das ein wichtiger Beitrag“.