Balve. Unbekannte haben mehrere Liter Altöl in Balve ausgekippt. Experten müssen eine Teichanlage vor einer Umweltkatastrophe schützen.

Drohende Umweltkatastrophe in Balve: Unbekannte haben an einem Seitengraben in der Nähe des Borkebachs Altöl ausgekippt. Der Märkische Kreis und Entsorgungsexperten müssen eine Teichanlage schützen. Die Lage soll in den kommenden Wochen weiter beobachtet werden. Die Hintergründe.

Feuerwehr und Lobbe errichten Ölsperren

Umwelt-Alarm in Balve. Am Dienstagmorgen müssen Fachleute des Märkischen Kreises in Richtung Hönnestadt ausrücken. Es lag zwar kein Unfall vor, allerdings eine illegale Altölentsorgung.

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Der Schutz von Oberflächengewässern, des Grundwassers, des Bodens und die Abwehr von sonstigen Gefahren erfordern im Ernstfall schnelle Sofortmaßnahmen. Sie werden mit Polizei, Feuerwehr und örtlichen Ordnungs- bzw. Umweltschutzbehörden abgestimmt. Der „Umwelt-Alarm“ musste am 7. Mai nach Balve ausrücken: Im Süden der Stadt wurden 15 Liter Altöl illegal in einem Seitengraben zum Borkebach entsorgt. Das ausgekippte Altöl floss über den Seitengraben durch zwei Verrohrungen in den Borkebach. Das Altöl gelangte dabei teilweise auch in eine dort befindliche Teichanlage, wie der Kreis nun mitteilt.

Sowohl die Umweltschäden als auch die Kosten für die Allgemeinheit wären absolut vermeidbar gewesen.
Alexander Bange - Pressesprecher des Märkischen Kreises

In Abstimmung mit dem „Umwelt-Alarm“ wurden durch Feuerwehr und die Firma Lobbe Ölsperren im Seitengraben, im Zulauf zur Teichanlage und dem Borkebach errichtet, um das Altöl-Wassergemisch absaugen zu können. Wegen der Kontamination musste der Seitengraben „ausgekoffert“ werden – ein Aushub von Boden. „Nachkontrollen und ein etwaiger Austausch der Ölsperren werden mindestens über die nächsten zwei Wochen erforderlich sein“, so Kreissprecher Alexander Bange.

Schwere Schäden möglich

Auch wenn sich 15 Liter vermeintlich gering anhören: Bereits kleinste Mengen Öl sind geeignet, schwere und langfristige Schäden an Gewässern und in den Böden hervorzurufen. So kann ein Liter Öl bereits ausreichen, um 1000 Kubikmeter Grundwasser zu verunreinigen. Der Kreis wird nach dem Altöl-Vorfall in Balve Anzeige erstatten. Denn bei der Gewässerverunreinigung handelt es sich um eine Straftat. Hinweise auf die Täterinnen oder Täter gibt es bislang nicht. Für die Arbeiten werden mindestens 4000 Euro anfallen. Hinzu kommen Kosten für den Feuerwehreinsatz. „Sowohl die Umweltschäden als auch die Kosten für die Allgemeinheit wären absolut vermeidbar gewesen“, betont Bange. Daher bitten die Umweltbehörden des Märkischen Kreises um Hinweise zum Tatgeschehen (wasserwirtschaft@maerkischer-kreis.de ). Diese werden auch bei jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.

Eine Teichanlage muss mithilfe von Ölsperren vor einer Umweltkatastrophe geschützt werden.
Eine Teichanlage muss mithilfe von Ölsperren vor einer Umweltkatastrophe geschützt werden. © Märkischer Kreis | Karsten Runte

Wer privat altes Öl entsorgen will, hat hierfür im Märkischen Kreis viele Möglichkeiten. Insbesondere besteht eine Rücknahmepflicht des Handels gegen Vorlage des Kassenbons. Haushaltsübliche Mengen werden beim Schadstoffmobil bzw. beim Recyclinghof Lüdenscheid (kreisweit) kostenlos zurückgenommen. Informationen zum Schadstoffmobil: .