Balve/Menden. Der Umweltwettbewerb „Stadtradeln“ löst wieder Bike-Fieber aus. Dennoch gibt‘s ein ungeklärtes Problem. Es muss dringend gelöst werden.
„Wunder gibt es immer wieder“, trällerte Katja Ebstein einst. Die Schlagersängerin hat recht. Balve hat in den vergangenen Jahren ein kleines Wunder erlebt. Gegen alle Erwartungen wurden das „Stadtradeln“ ausgerechnet im Hönnetal mit seinen zahlreichen Bergen zum Erfolg – und das gleich beim ersten Mal vor vier Jahren.
Balve, mit 12.000 Einwohnern nicht eben die größte Stadt im Märkischen, macht seither kreisweit durchweg eine gute Figur.
E-Bikes machen Balver Bevölkerung sattelfest
Sicher: Der technologische Fortschritt hat der Velo-Gemeinde Elektromotoren mit immer größerer Leistung und Akkus mit immer besserer Speicherfähigkeit beschert.
Sympathieträger werben fürs Fahrrad
Dazu kommen gut ausgesuchte Stadtradel-Stars – ganz gleich ob Otmar Hermanns, Ulrike Schwartpaul, Siggi Mertens und Saskia Runig für umweltfreundliche und gesunde Fortbewegung warben und werben.
Infrastruktur verbessert
Zum Gelingen des Umwelt-Wettbewerbs trägt außerdem bei, dass die Stadt Balve die Fahrrad-Infrastruktur in jüngerer Vergangenheit erkennbar verbessert hat. Der kleine Hönne-Radweg war ein guter Anfang. Dann folgte die Sorpe-Piste ab Mellen. In Langenholthausen wird seit kurzem gebuddelt, ebenfalls in Richtung Sorpe.
Bitterer Beigeschmack
Dennoch bleibt beim Ausbau des Radwege-Netzes ein leicht bitterer Beigeschmack. Der sogar vom Kalk-Hersteller Lhoist geforderte Lückenschluss des Hönne-Radwegs zwischen Binolen auf Balver und Oberrödinghausen auf Mendener Seite gerät zum Ewigkeitsprojekt. Es steht zu befürchten, dass Bürgermeister Hubertus Mühlung diesen Teil seiner Wahlversprechen nicht wird wahr machen können.
Wenn es denn so kommt, darf der Heilige Bürokratius dafür verantwortlich gemacht werden. Er wirkt keineswegs nur in Brüssel, Berlin und Düsseldorf ungut. Er geistert auch durch den Märkischen Kreis. Es wird Zeit, dass Naturschutz und umweltfreundliche Mobilität auch von Amts wegen ausgesöhnt werden. Ich selbst gebe die Hoffnung nicht auf. Wunder gibt es immer wieder.