Balve. Abenteuer Naturschutz: Klaus Schulte vom Naturschutzzentrum MK und Monika Köster vom SGV vermittelten Kids ein besonderes Erlebnis.

Können Kinder heutzutage noch Abenteuer erleben – Abenteuer in der freien Natur? Die Antwort lautet Ja. So jedenfalls sehen es die Mädchen und Jungen, die mit dem SGV Balve im Naturschutzgebiet Bollenberg oberhalb von Mellen unterwegs waren.

Was macht das Gebiet so wertvoll? Der Bollenberg zeichnet sich durch den Lebensraum Wacholderheide aus. Wacholderheiden stehen auf trockenen, nährstoffarmen, meist von Ortschaften weit abgelegenen und steilen Lagen, die selten eine andere Nutzung als die Beweidung zuließen.

Kids im Naturschutzgebiet Bollenberg: Klaus Schulte vom Naturschutzzentrum MK und Monika Köster vom SGV leiteten sie an.
Kids im Naturschutzgebiet Bollenberg: Klaus Schulte vom Naturschutzzentrum MK und Monika Köster vom SGV leiteten sie an. © WP | Monika Köster

Der Gesamtverband SGV sieht sich nicht nur als Hobbysportverein. Vielmehr setzt er sich für auch Umwelt- und Naturschutz ein. Deshalb hat der SGV das geschützte FFH-Gebiet Wacholderheide Bollenberg erworben – und inzwischen seinen Grundbesitz sogar erweitert. Rund neun Hektar kamen dazu. Bezuschusst wurde der Grunderwerb mit Fördermitteln des sogenannten ELER-Programms.

Kids im Naturschutzgebiet Bollenberg: Klaus Schulte vom Naturschutzzentrum MK und Monika Köster vom SGV leiteten sie an.Der SGV drängte - gemeinsam mit Regionalforstamt und Feuerwehr - das sogenannte Reitgras auf dem Bollenberg zurück. Jetzt kann sich die Heidelandschaft wieder entwickeln. Foto: Olaf Ikenmeyer, SGV
Kids im Naturschutzgebiet Bollenberg: Klaus Schulte vom Naturschutzzentrum MK und Monika Köster vom SGV leiteten sie an.Der SGV drängte - gemeinsam mit Regionalforstamt und Feuerwehr - das sogenannte Reitgras auf dem Bollenberg zurück. Jetzt kann sich die Heidelandschaft wieder entwickeln. Foto: Olaf Ikenmeyer, SGV © WP | Monika Köster

Der SGV ist bereits seit längerem dabei, ungewünschte Pflanzen wie Brombeeren, Birken und Fichten zu entfernen. In diesem März hat der Verband mit Regionalforstamt Märkisches Sauerland und Berufsfeuerwehr Lüdenscheid auf der SGV-Fläche an der Wacholderheide Bollenberg sogar mit dem Feuer gespielt. Im Rahmen einer Brandschutz-Übung das sogenannte Reitgras zurückgedrängt. Ziel der Umweltschützer war, die Entwicklung der Heide beschleunigen. „Das Brennen stellt seit vielen Jahrzehnten eine bewährte Methode der Heidepflege dar“, stellt SGV-Experte Olaf Ikenmeyer fest. Er leitet hauptberuflich das Regionalforstamt Arnsberger Wald. Aber wie können Kinder dazu beitragen, die Wachholderheide auf dem Bollenberg zu retten?

Der SGV drängte - gemeinsam mit Regionalforstamt und Feuerwehr - das sogenannte Reitgras auf dem Bollenberg zurück. Jetzt kann sich die Heidelandschaft wieder entwickeln. Foto: Olaf Ikenmeyer, SGV
Der SGV drängte - gemeinsam mit Regionalforstamt und Feuerwehr - das sogenannte Reitgras auf dem Bollenberg zurück. Jetzt kann sich die Heidelandschaft wieder entwickeln. Foto: Olaf Ikenmeyer, SGV © WP | Monika Köster

SGV-Jugendwartin Monika Köster begrüßte eine kleine, feine Truppe: vier Kinder, sieben Erwachsene. „Bei top-schönem Wetter waren wir auf dem Bollenberg, und Klaus Schulte hat uns erklärt, was raus muss, was rein muss, was drinbleiben muss.“ Klaus Schulte ist Experte vom Naturschutzzentrum MK. Er motivierte die Kinder, alles zu geben. Birken wurden entfernt, dazu Brom- und Himbeeren. Das Ergebnis ließ sich buchstäblich sehen, wie Monika Köster nach dem Einsatz erfreut feststellte. Dabei hatte die ehrenamtliche Truppe zunächst gar nicht das Gefühl, viel geschafft zu haben.

Die Mädchen und Jungen waren aber nebenher auch auf Entdeckertour. Auf dem Boden entdeckten sie Blindschleichen. „Und sie trauen sich auch, die Tier in die Hände zu nehmen“, sagte Monika Köster anerkennend. „Auch Salamander haben wir entdeckt.“

Nach zwei Stunden auf dem Bollenberg war der Einsatz vorbei. Nach schweißtreibender Arbeit schmeckte der Apfelsaft von heimischen Streuobstwiesen umso besser – ein Produkt des Naturschutzzentrums MK.

Beide Seiten – SGV wie Naturschutzzentrum MK – hoffen, dass sie Kinder für Naturschutz auf den Geschmack gebracht haben.