Mellen. Bauarbeiten auf der K 12, umstrittenes Helfergeld, neue Projekten, Dorfwettbewerb. Zudem kam prominenter Besuch.

Ganz viel zu bereden, viel zu erfahren: Die turnusmäßige Dorfversammlung in Mellen hatten einen bunten Strauß an Themen auf der Tagesordnung. Auch wenn Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt mit der Resonanz im Landmarkt nicht so richtig glücklich war, so gab es doch, wie er betonte, ein sehr informatives Angebot an dem Abend. Dazu hatte Schulze Tertilt auch Balves Stadtoberhaupt Hubertus Mühling eingeladen.

Er gab einen Ausblick für die kommende Zeit mit Schwerpunkt auf die Mellener Perspektive, blickte zunächst zurück, was durch das Dorfentwicklungskonzept und den Einsatz der Bürger in den letzten zehn Jahren alles bewegt wurde: ein neues Feuerwehrhaus und Umgestaltung des alten, Radwege, Baybwald, Dorfpark, oder Neubaugebiet Op´m Plasse.

Ab April vorerst Endstation Borkebach-Brücke

Und was steht in Kürze an? Bekanntlich plant der Märkische Kreis, die K12 zwischen Mellen und Balver Innenstadt in Höhe der Borkebach-Brücke zu sanieren. Das wird mit einer Sperrung über Umwegen verbunden sein. Bislang war ein Zeitplant nicht bekannt, Hubertus Mühling teilte nun im Landmarkt mit, es solle im April losgehen.

Mühling bremst bei Tempo 30

Verzögert haben sich die politischen Entscheidungsprozesse zur PV-Anlage der Dorfenergiegenossenschaft durch den Cyberangriff auf die Stadtverwaltung. Nun gibt es konkrete Daten: schon in der kommenden Woche soll der Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Bau eine Empfehlung abgeben, danach kann der Rat den Bebauungsplan rechtskräftig werden lassen und die Arbeiten an der Anlage können weitergehen.

Wenig Hoffnung machte Mühling bei einem Wunsch aus der Runde auf eine Tempo-30-Zone auf der Hauptstraße, da weder ein Kindergarten noch eine Schule hier ihren Platz haben.

Wenn man sich einsetzt für das Dorf, können ja auch die Getränke, Würstchen oder eine Pizza im Anschluss davon übernommen werden, meiner Meinung nach.“
Daniel Schulze Tertilt, Ortsvorsteher

Gegenwind aus der Balver Opposition kam zuletzt gegen das sogenannte Helfergeld. Thema was dieses auch in Mellen und Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt stellte in der Versammlung vor, wie er die 500 Euro im Jahr einsetzen möchte. Wenn sich Gruppen oder Einzelpersonen für ein Projekt einsetzen, dann kann damit zum Beispiel die Verpflegung bezahlt werden. Für die Engagierten etwa, die schon seit einiger Zeit den Mellener Maibaum erneuern, der am 30. April in neuem Glanz erstrahlen und eingeweiht werden soll. Oder die Dorfkümmerer werden bedacht. Daniel Schulze Tertilt: „Wenn man sich einsetzt für das Dorf, können ja auch die Getränke, Würstchen oder eine Pizza im Anschluss davon übernommen werden, meiner Meinung nach.“ Dem Vorwurf der Verschwendung oder einer Party auf Kosten der Steuerzahler tritt er entgegen, vielmehr entlaste solch ein Einsatz oft genug den städtischen Bauhof.

Waldlehrpfad am Babywald

Der Ortsvorsteher betonte, dass er dieses Vorgehen unbedingt mit der Versammlung habe absprechen wollen. Und aus der Runde gab es dann auch deutliche Zustimmung. So können entsprechende Quittungen aus diesem Jahr nun bei Schulze Tertilt eingereicht werden.

Das kann nur ein ortsteilübergreifendes Projekt sein.“
Daniel Schulze Tertilt zum Waldlehrpfad

In der vorherigen Dorfversammlung in 2023 hatte es zwei Initiativen gegeben, die die Anziehungskraft Mellens weiter steigern wollen:

1. Ab Babywald soll oberhalb des Ortes ein Waldlehrpfad mit grünem Klassenzimmer entstehen, für Jung und Alt gleichermaßen einladend und unterhaltsam. Hier habe es schon Gespräche mit der Stadt gegeben und mit Verantwortlichen vom Naturpark Rothaargebirge als wichtige inhaltliche Unterstützung. Schulze Tertilt betont: „Das kann nur ein ortsteilübergreifendes Projekt sein.“ Sprich: Ganz Balve soll mitziehen.

2. Eine weitere Arbeitsgruppe plant auch mit Hilfe von Stadt- und Landesarchiv an den Schautafeln zu historischen Häusern für einen lehrreichen Rundgang. 2000 Euro dafür kommen als Heimatscheck. Beides wurde Ende 2023 erstmals öffentlich vorgestellt. „Und jetzt ist schon ordentlich Fleisch am Knochen,“ lobt der Ortsvorsteher das Tempo der Umsetzung.

Golddorf hat Zukunft

Zudem möchte sich Mellen im Sommer wieder dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ stellten. Auch hier ist eine Gruppe schon gegründet, die die Präsentation vorbereitet. Wer mitarbeiten will, ist herzlich eingeladen.

Heimatforum mit altem Bekannten

Von Balve nach Mellen per Daumen-Stopp: Die Mitfahrerbank macht‘s möglich. Und Raimund Vedder-Stute legt Hand an (Archivbild vom Juni 2022).
Von Balve nach Mellen per Daumen-Stopp: Die Mitfahrerbank macht‘s möglich. Und Raimund Vedder-Stute legt Hand an (Archivbild vom Juni 2022). © WP | jürgen overkott

Bereits vor der Dorfversammlung kam das Heimatforum zur Jahreshauptversammlung zusammen. Neu ist hier zu vermelden, dass nach der Auflösung der Kfd nun das Heimatforum die Spielgruppe im Mellener Pfarrheim trägt. Als Vorsitzender dieses Dachverbandes im Ort ließ sich Raimund Vedder-Stute im Amt bestätigen.