Balve. Fraktionschef Schnadt will von Bürgermeister Mühling Infos. Die Bürgerschaft maule über den Bauhof. Zudem sei er zu teuer.
Die UWG zeigt sich unzufrieden mit dem Bauhof. Fraktionsvorsitzender Lorenz Schnadt hat Bürgermeister Hubertus Mühling einen Fragenkatalog dazu vorgelegt. Antworten erwartet Schnadt in der kommenden Sitzung des Fachausschusses UBS am Dienstag, 5. März.
Die UWG könne „etliche Entscheidungen“ rund um den Bauhof nicht nachvollziehen. Das habe die Wählervereinigung bereits in der jüngsten Haushaltsdebatte betont.
Der Stellenplan
Die UWG kritisiert namentlich die Mehrheitsfraktion CDU. Sie habe die Stellenzahl – mit Blick auf die „erheblichen Beschwerden über die Grünpflege“ aus der Bürgerschaft. Die UWG habe sich indes für eine Fremdvergabe an private Firmen ausgesprochen. „Tatsächlich nahmen die Beschwerden allerdings nicht ab“, meint Schnadt. „Da sich die Leistungen des Bauhofes trotzt höherer Personalkosten nicht besserten, erteilte man nun zusätzlich noch etliche Fremdaufträge.“
Die Kosten
Der Fraktionschef der UWG untermauert seine Behauptung mit Zahlen: Die Kosten für Fremdleistungen seien im vorigen Haushaltsjahr vom „Rekordwert“ 199.000 Euro hochgeschnellt auf 263.000 Euro. Das sei eine Steigerung um rund 30 Prozent. „Besonders interessant ist dabei die Steigerung bei den Ausgaben für Parkanlagen und Dorfplätzen“, kommentierte Schnadt. Dieser Kosten-Posten sei binnen Jahresfrist von 30.000 Euro auf 63.000 Euro. Das sei mehr als das Doppelte. „Dazu kommt dann noch das neu durch die CDU eingeführte Helfergeld, was sicherlich zur Steigerung der Beliebtheit der Dorfvorsteher führen wird, wenn diese auf Steuerzahlerkosten eine Fete schmeißen. Vor dem Hintergrund der Kommunalwahl im nächsten Jahr bestimmt nicht ganz unwichtig“, lästerte Schnadt.
Die Langzeit-Betrachtung
Als vor mehr als 15 Jahren der größte Teil der Balver Fußballplätze an die Vereine „verschenkt“ worden sei, hätten Bürgermeister Mühling und der damalige CDU-Fraktionschef Theo Wilmes „regelmäßig“ darauf hingewiesen, dass ab sofort die Grünpflege der Plätze nicht mehr vom Bauhof, sondern von den jeweiligen Vereinen zu leisten sei, Beide hätten behauptet, dass durch die Verlagerung der Aufgaben „Kapazitäten für andere Aufgaben beim Bauhof frei würden“. „Wir fragen uns, was ist seitdem eigentlich besser geworden? Teile der Aufgaben sind weggefallen, trotzdem sind unsere Personalkosten gestiegen und wir geben zusätzlich für Fremdleistungen Rekordsummen aus“, bilanzierte Schnadt.
Der Fragen-Katalog
Die UWG fordert von Mühling einen Bericht zur Lage im Bauhof an. Dabei verlangt die größere der beiden Oppositionsparteien Auskünfte über Brutto- und Netto-Arbeitszeiten der Team-Mitglieder sowie über den Krankenstand der Mitarbeiter, aufs ganze Jahr sowie auf Jahreszeiten bezogen. Zudem will die UWG Informationen über die Altersentwicklung der Mitarbeiter, die Entwicklung von Bereitschaftszeiten und Überstunden. Damit nicht genug: Die UWG fordert überdies Auskünfte über Dienstaufsicht sowie Home-Office oder andere externe Arbeitsformen an. Dabei erwartet die UWG auch Aussagen zur Präsenz des Vorarbeiters „in seinem damaligen neu errichteten Büro im Bauhof“.
Dabei hat die UWG den Datenschutz im Blick. Alle Daten sollen „anonymisiert“ sein und einen Zehn- Jahres-Verlauf dokumentieren.