Garbeck. Die Sparkasse verkleinert ihr Filialangebot im Balver Stadtgebiet. Was geplant ist. Welche Reaktionen es gibt.

Die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis zieht sich weiter aus der Fläche zurück. Die Geschäftsstelle in Garbeck wird zum 31. März geschlossen, das Beratungs-leistungen in die Hauptstelle Balve verlagert. Die SB-Geräte in Garbeck stehen den Bürgern aber auch zukünftig an gewohnter Stelle zur Verfügung. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Sparkasse hervor.

Die Sparkasse

Sparkassen-Sprecher Tomislav Majic sagte auf Anfrage der Westfalenpost, die Filiale sei nicht mehr wirtschaftlich. Der Kundenverkehr sei deutlich zurückgegangen. Stattdessen werde der Zahlungsverkehr zunehmend online abgewickelt. Das Personal der Filiale werde von der Sparkasse andernorts eingesetzt: „Und eine Mitarbeiterin geht Ende März, parallel zur Schließung der Zweigstelle, in Ruhestand.“

Die Öffnungszeiten der Filiale sind bereits jetzt, im Vergleich zu anderen Sparkassen-Standorten, eingeschränkt. Dienstags und mittwochs ist die Filiale in Garbeck geschlossen.

Die Sparkasse habe die im Verwaltungsrat des öffentlich-rechtlichen Geldhauses vertretenden Kommunalpolitiker rechtzeitig über ihre Absichten informiert; sie sein zudem in die Entscheidung eingebunden gewesen, fügte Majic hinzu.

Das weitere Vorgehen

Die Immobilie an der Märkischen Straße gehört der Sparkasse. Wie sie weitergenutzt werde, sei noch offen.

Die Politik

Politiker aus Garbeck bedauerten die Entscheidung der Sparkasse, den Standort im Dorf aufzugeben. CDU-Fraktionschef Alexander Schulte, zugleich Vorsitzender des Ortsausschusses: „Für Garbeck ist die Schließung der Filiale natürlich ein Verlust.“ Gerade den Älteren, die Onlinebanking nicht können oder wollen, werde die Bank fehlen. Die Möglichkeit, Geld abzuheben, bleibe aber „zum Glück“ bestehen.

Im Sommer 2019 hat bereits die Volksbank ihre Filiale im Dorf geschlossen. Schulte sagte, er könne die Gründe der beiden Banken nachvollziehen. Zugleich stellte er fest: „Die Kassierer aller Vereine haben den direkten Draht zu ihrem Bankmitarbeiter. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.“ Ähnlich äußerte sich Ortsvorsteher Christoph Haarmann.

UWG-Fraktionsvorsitzender Lorenz Schnadt erklärte: „Das ist schade.“ Er könne die Sparkasse verstehen. Zugleich gab er zu bedenken, dass die Einschränkung des Bank-Service Menschen ohne Online-Zugang treffe.

Nachdenklich äußerte sich auch Stephanie Kißmer vom Stadtmarketing: „Das ist sehr bedauerlich.“ Sie ergänzte: Ich denke dabei vor allem an die älteren Garbecker, die nicht mobil sind.“

Die Situation in Beckum

Trotz der bevorstehenden Schließung der Filiale ist Garbeck immer noch besser dran als Beckum. Seit zweieinhalb Jahren hat das Dorf weder Sparkassen-Filiale noch Geldautomaten. Ortsvorsteher Georg Wortmann sagte, er müsse, wie alle Dorfbewohner, stets nach Balve fahren, wenn er Bargeld oder Kontoauszüge haben wolle.