Balve. Es weihnachtet in der Gransauer Mühle. Der Musicalzauber soll am Freitagabend Magie entfalten. Wie lief die Generalprobe?
Anspannung und Vorfreude: Am Mittwochabend war aufgeregtes Treiben in der Gransauer Mühle, Generalprobe für den Winter-Musical-Zauber. Die sechs Vorstellungen, beginnend mit der Premiere am Freitagabend, sind längst ausverkauft. Dass die Mühle nur knapp 50 Besucher fasst, sorgt für Wohnzimmer-Atmosphäre. Gerade wenn solche Herzensthemen auf die kleine Bühne gebracht werden wie Winter, Weihnachten und rührende Musicalmelodien.
Lina Schulte hat‘s drauf
Die Generalprobe: 15 Akteure stehen auf der Bühne, davon neun Tänzerinnen sowie sechs Sängerinnen und Sänger. Mit der Klassikvorstellung vor kurzem nahm der Festspielverein die neue Raumgestaltung „in Betrieb“, seitdem sitzt das Publikum L-förmig in zwei Reihen um das Geschehen herum. Näher dran geht wohl nicht, denn alle nutzen die Bühne voll aus.
Thomas Riedel leidet an Premienfieber
„Das ist natürlich eine Herausforderung nun in zwei Richtungen zu spielen. Und so nah dran am Publikum, da darf man sich auch nicht ablenken lassen“, erzählt Thomas Riedel. Um dann auch einen der Tricks zu verraten, damit dass es eben nicht geschieht: man schaut den Besuchern nicht direkt ins Gesicht, sondern zum Beispiel auf die Haare. Thomas Riedel fiebert der Premiere in besonderer Weise entgegen, denn er hat die musikalische Leitung des Winter-Musical-Zauber inne. Er hat mit den anderen Sängerinngen und Sängern zusammen geübt, aber auch vorher schon das Programm ausgewählt: ein Wechsel aus bekannten und immer wieder gern gehörten klassischen Musicalmelodien und vor allem englischen Weihnachtsliedern. Die entsprechenden Blöcke wechseln sich ab, untermalt wird alles von stimmungsvoller Lichtshow.
Bei der Musikauswahl bekommt Thomas Riedel aber nicht jeden Wunsch erfüllt. Manchmal legt Lina Schulte auch ihr Veto ein, wie sie lachend erzählt. Denn sie ist für das tänzerische Programm zuständig, denkt sich selbst die Choreografien aus. Und das ist zu manchem Lied schwierig, außerdem ist tanzen natürlich körperlich anstrengend. So können die neun Tänzerinnen, Schulte eingeschlossen, freilich nicht die ganze Zeit auf der Bühne sein. In den Pausen wird dann teilweise in Windeseile auch noch das Kostüm gewechselt. „Ich tanze ja schon länger“, erzählt Lina Schulte. Da kennt man schon viele Schritte und Bewegungen, die zu den Stücken passen könnten. Mit etwas Inspiration von außen entsteht so Stück für Stück die komplette Choreografie, immer in Absprache mit Thomas Riedel. „Etwas mehr Arbeit als die Choreografie zu erarbeiten ist es eher, sie den anderen beizubringen“, sagt Lina Schulte augenzwinkernd. Aber auch das mache viel Spaß, es habe sich mittlerweile eine tolle Truppe entwickelt. „Ich mag die Abwechslung dabei, jede Tänzerin kann zeigen, was sie kann und was ihr gefällt.“ Auch Thomas Riedel lobt die jungen Tänzerinnen, die sich bisher selbst übertroffen hätten. Aber so viel sei verraten: Auch der Gesang kommt einfühlsam, kraftvoll rüber, oft sogar mehrstimmig.