Balve. Das Familienmusical „Pippi Langstrumpf“ feiert eine umjubelte Premiere in der Balver Höhle. So war die erste Aufführung.
Mit dem Familienmusical „Pippi Langstrumpf“ ist Regisseurin Marie Neuhaus-Schwermann und ihrem Ensemble – nach „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ im vergangenen Jahr – wieder ein ganz großer Wurf gelungen. Zur Premiere am Samstagnachmittag hielt es besonders die jüngsten Zuschauerinnen und Zuschauer kaum auf ihren Sitzen. Kinder und Junggebliebene mit vielen Erinnerungen an das freche Mädchen waren in die Balver Höhle gekommen.
„Wir kennen alle Pippi Langstrumpf seit unsrer Kindheit“, sagte Regierungspräsident Heinrich Böckelühr in seiner Grußansprache. Das Publikum dankte dem Ensemble am Ende mit grandiosem Beifall.
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Pippi Langstrumpfs Geburtsstunde schlug im Jahr 1949. Seitdem hat die kleine Revoluzzerin mit ihren roten Zöpfen und den Sommersprossen Kindern und Erwachsenen viel Freude gemacht und Lachen in die Gesichter gezaubert.
Übermenschliche Kräfte
Pippi heißt eigentlich Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Sie hat ein Pferd und ein Äffchen, lebt allein in der Villa Kunterbunt, besitzt übermenschliche Kräfte und besteht mit ihren Freunden Tommy und Annika viele Abenteuer. „Lass dich nicht unterkriegen. Sei frech und wild und wunderbar!“, ist Pippis Devise. Sie ist ein Unikat mit viel Humor, Intelligenz und Herzenswärme. Pippi ist ein starkes Mädchen, das selbstbestimmt und mutig das Beste aus jeder Situation macht.
„Mit Pippi Langstrumpf, dem Eltern- und Lehrerschreck, sind Generationen aufgewachsen. Da werden Erinnerungen wach“, so formulierte es Jeanette Borthwick im April beim Einzug in die Höhle. Sie verkörpert das Fräulein Prysselius, oder die Prusseliese, wie Pippi sie nennt, gekonnt und mit der gebotenen Strenge.
Pippi Langstrumpf wird von Kathlynn Kruse mit Temperament und viel Körpereinsatz beeindruckend zum Leben erweckt. Tommy wird in den kommenden Aufführungen mal mit Jannis Grafen, mal mit Lina Schulte besetzt sein.
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In den Rollen von Annika werden sich in den folgenden Aufführungen Gina Lipps und Celina Otto abwechseln. Martin Grünewald und Jörg Leiß werden als Pippis Vater, Kapitän Langstrumpf, auftreten. Nele Diehl und Karolina Sturm schlüpfen für das Äffchen Herr Nilson in ein Affenkostüm. Thomas Kruse und Dominik Rümenapp sind als etwas tölpelhafte Polizisten dabei. Thomas Münch und Gerd Hoffman spielen die Diebe. Welche Rolle Molly übernommen hat, wird nicht verraten.
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Seit Januar haben die Darstellerinnen und Darsteller für ihre Auftritte, nun endlich ohne Corona-Regeln, geprobt. Gekonnt ist gekonnt: Besonders bei den Songs des Musicals zeigt sich das Können der routinierten Theatertruppe.
Der musikalische Leiter Thomas Riedel hat Großes geleistet. Die Noten zum Stück hat er grandios umgesetzt. Die Choreographie von Lina Schulte fordert von den Tänzerinnen und Tänzern Kondition, denn gleichzeitig wird auch gesungen.
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Neun live gesungene Songs, dazu Jahrmarktszenen, ein pittoreskes Bühnenbild und spannende Verfolgungsjagden durch trottelige Polizisten bringen Tempo auf die Bühne. Die klassische Pippi-Langstrumpf-Geschichte wird so auf eine neue Weise packend erzählt. Die Jüngsten im Publikum quietschten vor Freude, wenn es Pippi dem Rest der Welt so richtig zeigte.
Das Bühnenbild von Stefan Haarmann und seinem Team lädt zum Träumen ein und schafft den Rahmen für ein Ambiente im Stile des vergangenen Jahrhunderts für die Geschichte der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. Die vielen Kostüme von Ruth Gerken und Ana Santos geben den Figuren Charakter und Ausstrahlung. Viele Schulkinder, Matrosen und Dorfbewohner bringen Leben auf den Dorfplatz. Man vergisst fast völlig, dass man eigentlich in einer Höhle sitzt. Sie bildet einen abgeschossenen Raum, der die Märchenwelt vor der Außenwelt beschützt.
Termine und freie Sitzplätze sind unter www.festspiele-balver-hoehle.de/ticketnet.html einsehbar und online vorzubestellen.