Balve. Nach Corona ist vor der Inflation.

Der Festspielverein Balver Höhle startet durch. Am Samstag, 7. Mai, feiert „Jim Knopf“ endlich in der Höhle Premiere. Doch nach der Corona-Pandemie ist vor der Ukraine-Inflation. Fragen an den Vereinsvorsitzenden Lukas Koch.

Team-Arbeit: Vorsitzender Lukas Koch (rechts) mit - teilweise ehemaligen - Vorstandsmitgliedern in der Höhle (Archiv)
Team-Arbeit: Vorsitzender Lukas Koch (rechts) mit - teilweise ehemaligen - Vorstandsmitgliedern in der Höhle (Archiv) © Festspielverein

„Jim Knopf“ wird vielerorts plakatiert. Wie läuft der Vorverkauf?

Lukas Koch Ganz gut, eigentlich. Bei den Veranstaltungen in der ersten Mai-Hälfte sind so in etwa die Hälfte der Plätze verkauft. Schulvorstellungen sind alle ausverkauft. Wir sind zufrieden.

Für das Irish Folk Festival gibt es einen Frühbucher-Rabatt. Wie funktioniert denn das?

Das Irish Folk haben wir 2020 komplett abgesagt wegen Corona. Wir wollten das Line-Up beibehalten, und am Ende haben wir das Festival zwei Mal verschoben. Wir haben auch Gutscheine ausgegeben. Jetzt sind aber, wie überall in der Veranstaltungsbranche, die Preise durch die Decke gegangen. Und da haben wir gesagt, wir können die Preise für das Irish Folk – Flugpreise für die Bands und Ähnliches – nicht halten. Wir haben also mehr Kosten, und wir müssen deshalb die Preise anheben. Es wäre aber unfair, Leute, die sich aus gutem Willen einen Gutschein geholt haben, Mehrkosten zu verlangen. Und deshalb haben wir gesagt: Solange das Line-Up noch nicht feststeht, geben wir den Leuten die Möglichkeit, früh zu buchen zum alten – bis zum Ende des ersten Quartals. Das haben wir mehrmals angekündigt. Und jetzt haben wir die Preise erhöht.

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Wie ist das Angebot angenommen worden?

Das war okay, sage ich mal. Der Vorverkauf beim Irish Folk ist nicht so gut. Deshalb machen wir immer eine Tageskasse auf. Wir sind aber davon überzeugt, dass es wichtig ist, generell einen Vorverkauf anzubieten.

Wie reagiert das Publikum, dass der Festspielverein endlich wieder Veranstaltungen anbietet?

Die Leute freuen sich natürlich. Das haben wir beim Bühnenbau im März gemerkt. Er findet in der Höhle, und die Höhle ist offen. Es sind viele Besucher da, die gekommen sind und gekommen haben. Und viele haben gesagt: Toll! Wir haben schon Karten.

Tag der offenen Höhle.

Gerade bei Balvern ist es so: Wenn sie sehen, dass die Höhle offen ist, strömen sie davon, um zu gucken, was da passiert.

In der Corona-Zeit ist nichts passiert. Der Festspielverein war von den Beschränkungen mit am härtesten betroffen. Wie hat sich die Stimmung verändert?

Was wir gemerkt haben, ist, dass Corona kaum Auswirkungen auf die Proben hatte, sondern eher auf die Helfer im Hintergrund. Da ist einiges passiert, und es gab einen Todesfall. Einer der Hauptakteure ist gestorben. Jetzt fehlen Helfer, gerade im Bereich der Restauration. Manche wollen etwas zurückfahren. Sie sind nicht weggebrochen, aber sie haben weniger Zeit.

Ich höre einen Appell heraus: Meldet Euch, wir brauchen Euch!

Vereinsintern haben wir diesen Appell schon gestartet.

+++ FESTSPUELVEREIN BALVE IM GLÜCK +++

Wie weit ist der Verein bei den Vorbereitungen?

Gut! Das Bühnenbild steht. Das sollte bis zum Ende der Ferien fertig sein. Wir haben’s schon Ostermontag geschafft. Jetzt kommen noch die Feinheiten. Dieses Wochenende wird die Lichttechnik aufgebaut.

Wir haben gerade über explodierende Preise gesprochen. Treibt Ihnen das Sorgenfalten auf die Stirn?

Jaaaaaa, so wie jedem. Wir wird sich in der Restauration ausdrücken, weil überall die Preise steigen, beim Bier, bei Cola, bei Sprudel, Snacks. Dadurch müssen wir auch unsere Preise erhöhen. Und uns stellt sich die Frage: Wie wird das im Kaufverhalten unserer Besucher widerspiegeln? Generell ist bei den Leuten weniger Geld im Portemonnaie. Kaufen die Leuten weniger Getränke?

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In Schützenkreisen nimmt man für das Glas Bier die Zwei in den Mund. Haben Sie schon Preise festgelegt?

Nee! Wir haben in der Höhle einen neuen Lieferanten. Wir gucken jetzt erst mal, was er macht, und dann legen wir fest, was wir für die Flasche Bier nehmen müssen. Wir haben ewig die Preise nicht erhöht. Fünf, sechs Jahre lang gab es dieselben Preise. Wir wollen es aber auch nicht übertreiben. Wir machen nur das Minimum.