Balve. Der Festspielverein Balver Höhle stand zeitweilig vor der Insolvenz. Fördergelder brachten Hoffnung, Jetzt macht der Verein wieder - Theater.
Der Festivalverein Balver Höhle hat ein hartes Jahr hinter sich. Ein Loch in der Kasse war eine soziale Nebenwirkung der Corona-Pandemie. Warum die ehrenamtliche Schauspieltruppe wieder nach vorn blickt, verrät Vorstandsmitglied Thomas Münch beim Espresso in der Redaktion.
Sind Sie Kaffeetrinker?
+++ WIE FESTSPIELVEREIN EIN KLEINES WEIHNACHTSWUNDER ERLEBTE +++
Thomas Münch Selbstverständlich.
Na ja, manche Leute ziehen Tee vor.
Nein, nein, ich bin passionierter Kaffeetrinker, gern und viel.
Hat der Festspielverein auf dem Höhepunkt der Lockdowns den Kaffee auf gehabt?
Mit Sicherheit. Wir standen kurz vor der Insolvenz. Es hat – und das ist kein Geheimnis – Gespräche mit den Banken gegeben, wo es Spitz auf Knopf stand. Gott sei Dank haben wir mit den Firmen gesprochen, die uns Rechnungen gestundet haben. Erst als die Fördergelder auch für die Kulturveranstalter geflossen sind, hat sich die Sache entspannt.
+++ FESTSPIELVEREIN ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: HILFT DIE STADT? +++
Ist die Gefahr gebannt?
Wir sind im Moment ganz gut aufgestellt, durch die Förderung. Wir haben die Zeit genutzt – und viele neue Projekte angeschoben. Finanziell sieht es solide aus, und wir machen etliche Veranstaltungen als Caterer.
Jetzt wird wieder Geld in die Kasse gespült.
Wir sind nicht selbst Veranstalter, wir machen, wie jetzt beim „Prophecy Festival“, nur Bewirtung und Bedienung, so dass wir Geld einspielen. Wir stellen nur Manpower.
Und eigene Veranstaltungen?
Wir können endlich unsere eigenen Veranstaltungen durchführen, am 24. und 25. September, das Konzert von Versengold und dann, weil die Bühne einmal steht, eine Veranstaltung von Balvern für Balver, einfach, damit man sich mal wieder auf ein lecker Bierchen treffen kann. Wir haben nach langem Suchen drei Bands aus der Region gefunden. Das war gar nicht so einfach. In der Corona-Zeit konnte keiner üben. Eine Band konnte nicht kommen, weil nicht alle Mitglieder die 3-G-Bedingungen erfüllen können. Das ist aber Voraussetzung. Unsere Veranstaltung in der Höhle gilt als Tanzveranstaltung.
Das ist aber nur der Anfang.
Im November soll’s weiter gehen. Das alles sind Schritte in die Normalität. Wir wollen irgendwann wieder vor Publikum spielen.
Gehen wir von der Bühne in den Bereich hinter der Bühne: Ist die Renovierung des neuen Domizils Gransauer Mühle abgeschlossen?
Nein! Wir sind immer noch kräftig am Renovieren. Der Gesangsverein in Neuenrade wird aufgelöst, und wir haben eine Theke bekommen, für einen schmalen Euro. Das haben wir abgeholt und bei uns wieder aufgebaut. Der untere Bereich – da, wo gespielt werden soll – ist schon sehr weit. Anfang November soll alles abgeschlossen sein. Das muss es auch. Es ist ein Leader-Projekt.
+++ TRAUER UM EINEN FÖRDERER DES FESTSPIELVEREINS +++
Das klingt nach einer Menge Theater. Wann wird für das neue Stück
„Der dressierte Mann“ geprobt?
Geprobt wird seit geraumer Zeit, teilweise in der Gransauer, teilweise im Foyer der Realschule. Die Proben sind auch gar nicht so schwierig. Das Stück kommt mit einer kleinen Besetzung aus.
„Dressierter Mann“ klingt nach Gendersternchen.
Nicht ganz (lacht). Aber der Mann kommt nicht besonders gut weg. Das Stück wird mit Augenzwinkern gespielt. Es ist gut anzuschauen.
DER DRESSIERTE MANN: TERMINE & TICKETS
„Der dressierte Mann“ ist ein Theaterstück von John von Düffel nach einem Buch von Esther Vilar. Den amüsanten Geschlechterkrieg inszeniert Marie Neuhaus-Schwermann.
Das Kammerstück wird in der Gransauer Mühle inszeniert. Aufführungstermine: Freitag, 5.11., 20 Uhr; Samstag, 6.11., 20 Uhr; Sonntag, 7.11., 16 Uhr; Freitag, 19.11., 20 Uhr; Samstag, 20.11., 20 Uhr. Tickets: 12 Euro. Ermäßigt: 10 Euro. Telefon 02375-1030.