Balve. Das Stück „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ startet im Mai. Jetzt hat das Ensemble sich und seine Kostüme vorgestellt.
In der Balver Höhle geht es endlich wieder rund. Im aktuellen Programm zum 100-jährigen Bestehen der Festspiele findet man „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ an erster Stelle. Premiere hat das Familienstück mit Musik, das auf dem Kinderbuch von Michael Ende beruht, am 7. Mai um 16 Uhr. Am Samstag stellte sich das Ensemble in den Kostümen, die Ruth Gerken mit ihrem Team entworfen und geschneidert hat, vor.
Die bunten, fantasievollen Kostüme hauchten den Figuren Leben ein. Mit Lina Schulte war ein quirliger Jim Knopf gefunden worden. Lukas wurde von Regisseurin Marie Neuhaus-Schwermann mit Martin Grünewald und Dominik Rümenapp gleich doppelt besetzt. Auch der Drache Nepomuk erhielt eine doppelte Besetzung. In sein Kostüm werden Jannis Grafen und für Schulvorführungen Lena Geister schlüpfen. Jannis Grafen tritt auch als Oberbonze Pipapo auf. In dessen Rolle schlüpft für Schulvorführungen Michaela Butterweck. Im Kostüm der Drachin Frau Mahlzahn steckt sie ebenfalls. Als chinesische Kaiserin taucht Jeanette Borthwick-Schwalke auf. Lotta Butterweck spielt Prinzessin Li Si, und Ping Pong wird von Celina Otto verkörpert. Der König von Lummerland wird von Jörg Leiß würdevoll gespielt, der auch als Scheinriese Herr Turr Turr auftritt. Thomas Münch erscheint als Herr Ärmel niemals ohne Hut.
1962 wird Michael Endes Buch verfilmt
Bereits 1962, als Michael Endes „Buch Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ auf der Bühne des Marionettentheaters Augsburger Puppenkiste verfilmt wurde, erlangten der Lokführer und Jim Unsterblichkeit. Die Geschichte kam ins Fernsehen und begeisterte damals die Kinder derart, dass sie nun als Rentnerinnen und Rentner bis heute immer noch mitfiebern, wenn Jim und Lukas mit der Lokomotive Emma wieder zum Leben erweckt werden.
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Das Lummerlandlied wurde zum Ohrwurm, und viele können es auch heute noch mitsingen: „Eine Insel mit zwei Bergen und im tiefen weiten Meer, mit viel Tunnels und Geleisen und ‘nem Eisenbahnverkehr – ja, wie mag die Insel heißen? Was? Das ist euch nicht bekannt? Ja, dann müsst ihr einmal reisen in das schöne Lummerland.“ Dort regiert seine Majestät König Alfons der Viertelvorzwölfte. Frau Waas, Herr Ärmel, Herr Turr Turr und Lukas der Lokomotivführer der königlichen Lummerlandbahn Emma leben dort glücklich. Eines Tages kommt ein Paket mit einem kleinen Baby an. Es erhält den Namen Jim Knopf. Bald gibt es Platzprobleme auf der Insel, und viele Abenteuer bahnen sich für Lukas, den inzwischen größer gewordenen Jim und die Lokomotive Emma an.
Bühnenbild noch im Bau
Stephan Haarmann und sein Technikteam sind noch beim Bau des Bühnenbildes. „Mit Stoffen und Farbe entstehen in der Balver Höhle Berge, Häuser und ein Palast“, erzählt er. Nach neun Monaten kam als Coronakind die Lok Emma zur Welt. Die Zeit, in der fast alles stillstand, hatte das Technikteam genutzt, um Emma auf die Räder zu stellen. „Sie läuft klimaneutral. Statt Kohle gibt es Strom“, erklärt Haarmann. Unter der Hülle aus Holz und Aluminium stecke ein E-Quad. So zuckelt dann eine „Elektrische Dampflok“ über Lummerland und durch die Welt.
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„Wir haben viele Songs einstudiert, die kein geringer als Konstantin Wecker komponiert hat“, so die Regisseurin. Das gesamte Ensemble singt eine Vielzahl von Liedern. Die Geschichte stammt aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. „Sie ist immer noch sehens- und lesenswert und in mancher Hinsicht aktuell. Es geht in erster Linie um Freundschaft“, so Thomas Münch. Herr Turr Turr war übrigens Vegetarier.