Balve. Premiere fürs Flüchtlingscafé der Evangelischen Gemeinde Balve. Darum ist das Interesse so groß.
Balver helfen den neuangekommenen ukrainischen Flüchtlingen, wo sie nur können, mit verschiedensten Angeboten. Bei der Evangelischen Kirchengemeinde Balve fand im Gemeindehaus an der Hönnetalstraße nun das erste Flüchtlingscafé statt.
„Mit überwältigender Resonanz“, wie sich Presbyterin und Mitorganisatorin Jutta Wilmes freute, die die Veranstaltung zusammen mit Gabriele Prior und Sigrid Weseloh auf die Beine stellte.
Um die 35 Frauen, Kinder und Jugendliche versammelten sich am Dienstagnachmittag in den Räumen des Gemeindehauses. Bei einem Stück Kuchen und einem heißen Getränk nutzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit zum Kennenlernen und einem ersten Austausch. Auch die ein oder andere Gastmutter der ukrainischen Neuankömmlinge war dabei.
Jutta Wilmes beschrieb im Anschluss die Stimmung des ersten Flüchtlingscafés: „Alle Anwesenden fühlten sich wohl, lobten die Idee, bedankten sich und versprachen, beim nächsten Mal wiederzukommen.“
Das gilt auch für die jüngeren Besucher. Nach etwas Eingewöhnungszeit am (noch) ungewohnten Ort folgten viele Kinder und Jugendliche der Jugendreferentin Almuth Gärtner in den Jugendraum des Gemeindehauses, konnten hier auch an der „Homezone“, der Jugendgruppe der Gemeinde teilnehmen. Jutta Wilmes beschreibt, wie dort alle gemeinsam kickerten, spielten, Spaß hatten. Sprachprobleme? Kaum. Die Kommunikation funktionierte einfach mit Händen und Füßen. Da wollte so mancher auch noch nicht wieder zurück, als die Zeit des Treffens eigentlich schon zu Ende war.
+++ BENEFIZ-KONZERT IN BALVE: UKRAINERIN RÜHRT DIE HERZEN +++
Auch wegen der guten Erfahrungen des ersten Cafés sagt Presbyterin Jutta Wilmes: „Die Gemeinde möchte den neuen ukrainischen Mitbürgern einen Raum zur Verfügung stellen, in dem sie sich regelmäßig treffen, kennenlernen und austauschen können, bei Kaffee, Tee, Kuchen und Kaltgetränken.“
Englisch dient als Brückensprache
Deshalb soll diese Veranstaltung künftig alle zwei Wochen ihre Türen öffnen, immer am ersten und dritten Dienstag des Monats von 16 bis 18 Uhr im Gemeindehaus. Der nächste Termin ist schon der kommende Dienstag.
Über helfende Hände für die nächsten Treffen und über Kuchenspenden würde sich das Team sehr freuen. Es bittet um Meldung vorab bei Jutta Wilmes unter Telefon 02375-1415, weil das Gemeindebüro krankheitsbedingt aktuell geschlossen ist.
+++ SO HELFEN BALVER SCHÜTZEN +++
Die Einladung zum Flüchtlingscafé richtet sich ausdrücklich auch an Kinder und Jugendliche, die im Jugendbereich des Hauses Spielmöglichkeiten vorfinden werden, aber auch eigene Spielsachen mitbringen können. Genauso können sie dann auch an den Treffen der „Homezone“, dienstags ab 17 Uhr, teilnehmen und Kontakt zu Gleichaltrigen und -gesinnten knüpfen.
+++ BALVE HILFT UKRAINE: FREUDE UND SORGE +++
Unterdessen berichtete Bürgermeister Hubertus Mühling über erste Erfahrungen mit den Geflüchteten aus der Ukraine. Manche Wohnung müsse noch hergerichtet werden – und sei’s, dass bisher eine Küche gefehlt habe. Daher sei ein Teil der Neuankömmlinge zumindest für 14 Uhr im Gemeinschaftsquartier an der Helle untergebracht. In einem Provisorium fühle sich nicht jeder wohl.
Gute Erfahrungen mit den Kindern aus der Ukraine werden nach Angaben des Bürgermeisters aus den heimischen Schulen zurückgemeldet. Die Realschule erlebe es als hilfreich, dass die Neuen Englisch sprechen – als Brückensprache.