Beckum. Mobilitätstestinsel in Beckum: neuer Ort, neue Erfahrungen. Sandra Wietbüscher glaubte beim Biken alle Tricks zu kennen. Denkste.

Sandra Wietbüscher hat eine Chance gesehen – und sie gleich genutzt. Sie ist bei der Kreispolizei für die Verkehrsunfallprävention zuständig. Beim Start der Mobilitätstestinsel am Mittwoch in Beckum setzt sie sich gleich auf den Pedelec-Simulator. Via Monitor werden der Beckumerin auf einer alltäglichen Strecke alltägliche Gefahren buchstäblich vor Augen geführt. Lässt sich die erfahrene Radlerin aus dem Tritt bringen?

+++ MOBILITÄT: WAS WÜNSCHT SICH MELLEN? +++

Beckums Ortsvorsteher Georg Wortmann bei der Eröffnung der Mobilitätstestinsel in Beckum: Er setzt Hoffnungen aufs autonome Fahren - wie beim Google-Autos.
Beckums Ortsvorsteher Georg Wortmann bei der Eröffnung der Mobilitätstestinsel in Beckum: Er setzt Hoffnungen aufs autonome Fahren - wie beim Google-Autos. © WP | jürgen overkott

Sandra Wietbüscher kurbelt selbst mit Akku-Unterstützung moderat. 25 km/h – das ist mäßiges Rennrad-Tempo. Plötzlich springt ein Kind mit seinem Roller auf die Fahrbahn. Sandra Wietbüscher reagiert geistesgegenwärtig, und ein Smiley belohnt sie dafür. Ist die Testfahrt überflüssig?

Von wegen. Kurz danach bewegt sich Sandra Wietbüscher auf einem Radweg, der baulich von einer breiten Straße abgesetzt ist. Es ist sonnig, trocken. Zwischen Fahrbahn und Radweg erspäht Sandra Wietbüscher einen Minibagger. Plötzlich dreht sich die Schaufel in ihre Richtung. Der Bordcomputer signalisert „zu spät“, der Smiley „Autsch!“. Sandra Wietbüscher ehrlich: „Ich hätte die Schaufel vor den Kopf gekriegt.“ Gott sei Dank war die Rad-Tour lediglich virtuell. Doch Sandra Wietbüscher nimmt eine Erkenntnis mit: Pedelec-Workshops sind zum Saisonstart so wichtig wie nie zuvor. E-Bikes sind deutlich schneller als Räder ohne Akkus. Obendrein unterscheidet sich ihr Fahrverhalten. Sandra Wietbüscher: „Ich denke bei dem Angebot vor allem Senioren.“

+++ MOBILITÄT: BALVES UWG MACHT SICH SCHLAU +++

Mobilitätstestinsel in Beckum: Sandra Wietbüscher von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei, Alessa Näpel von den Stadtwerken Menden/Balve sowie Beckums Ortsvorsteher Georg Wortmann bei der Eröffnung der Mobilitätstestinsel in Beckum
Mobilitätstestinsel in Beckum: Sandra Wietbüscher von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei, Alessa Näpel von den Stadtwerken Menden/Balve sowie Beckums Ortsvorsteher Georg Wortmann bei der Eröffnung der Mobilitätstestinsel in Beckum © WP | jürgen overkott

Zugleich hat sie aber auch Kinder im Blick, Grundschulkinder. „Wegen Corona hat es im vergangenen Jahr überhaupt kein Fahrrad-Training gegeben“, sagt sie. Die Westfalenpost weiß aus Gesprächen mit Balves Grundschulleiterinnen, dass sie das Verkehrssicherheitstraining vermissen. Das ändert sich bald.

Vorschläge willkommen

Mittel- bis langfristig sind die Lösungsvorschläge, die die Mobilitätstestinsel im neuen Showroom von Elektro Busche an der Arnsberger Straße (B 229) macht. Alessa Näpel und ihr Team von den Stadtwerken Menden/Balve haben auf einer Pinwand eine Menge Vorschläge gemacht. Weitere sind willkommen.

+++ STADTWERKE MACHEN LANGENHOLTHAUSEN MIOBIL +++

Auch wenn Ortsvorsteher Georg Wortmann Beckums Lage im Schnittpunkt von zwei Bundesstraßen und der Nähe zu einem Bahn-Haltepunkt als ordentlich ansieht, kennt er eine große Gruppe, die sich abhängt fühlt: Berufsschüler. „Ohne Auto geht hier gar nichts.“

INFO

Die Mobilitätstestinsel soll Bürgerinnen und Bürger mit Zukunftslösungen für den Individualverkehr sowie für den Öffentlichen Nahverkehr vertraut machen. Eine wichtige Rolle spielen dabei autonom fahrende Autos, die weitgehend oder komplett von Computern gesteuert werden. Zudem will das Projektteam um Alessa Näpel von den Stadtwerken Menden/Balve Bürgerwünsche wissen.

Der Blick in die Zukunft der Mobilität ist möglich im neuen Showroom des Unternehmens Busche Elektrotechnik GmbH, Arnsberger Straße 63, Beckum. Termine können online gebucht werden: https://zukunftswerkstatt-mobilitaet.de.