Langenholthausen. Der A-45-Gau hat das Problemthema Mobilität in Balve nach oben gedrückt. Die UWG macht sich schlau - und Bürger äußern Wünsche.

Die UWG-Fraktion hat bei ihrem Besuch der Mobilitätstestinsel in Langenholthausen eine Vorstellung davon erhalten, wie sich gute Teile der Bürgerschaft die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum vorstellen. Das sagte Fraktionsvorsitzender Lorenz Schnadt am Freitag im Gespräch mit der Westfalenpost.

Langenholthausens Ortsvorsteher Klaus Sauer in der Sokola.de: Die Stadtwerke Balve/Menden haben dort eine Mobilitätstestinsel eingerichtet.
Langenholthausens Ortsvorsteher Klaus Sauer in der Sokola.de: Die Stadtwerke Balve/Menden haben dort eine Mobilitätstestinsel eingerichtet. © Unbekannt | Stadtwerke Balve/Menden

„Viele wollen ein getaktetes Angebot, ganz gleich, ob es autonome Fahrzeuge sind oder nicht“, berichtete Lorenz Schnadt von Eindrücken in den Räumen der Sokola.de, die die Mobilitätstestinsel der Stadtwerke Menden/Balve noch bis Donnerstag, 24. Februar, beherbergen. „Umgekehrt: Wenn Abhol-Angeboten per Anruf halten die Leute nichts.“

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Lorenz Schnadt räumte aber ein, dass die Vorstellungen in der Bürgerschaft über die künftige Entwicklung der Mobilitätsangebote im ländlichen Raum „erwartbar weit auseinander“ gehen. Die Positionen hängen davon ab, „wie man individuell den Schwerpunkt auf Individualverkehr oder auf öffentlichen Verkehr setzt“.

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Zuvor hatten Alessa Näpel und Denis Müller von den Stadtwerken Menden die UWG-Fraktion mit einem gut zweistündigen Programm mit Zukunftsvisionen des Verkehrs vertraut gemacht.

Einen größeren Raum nahm autonomes Fahren ein. Lorenz Schnadt zeigte sich vor allem von den VR-Brillen beeindruckt. Sie zeigen Betrachtern eine virtuelle Realität, setzen Zukunftsvisionen ins Bild. Damit können sie autonomes Fahren in computer-gesteuerten Fahrzeugen hautnah erleben.

Mobilitätstestinsel in Mellen startete am Freitag, 11. Juni 2021, im Landmarkt des Dorfes. Angeschoben wird das Projekt von den Stadtwerken Menden/Balve in enger Zusammenarbeit mit Stadt Balve und dem Stadtmarketing.
Mobilitätstestinsel in Mellen startete am Freitag, 11. Juni 2021, im Landmarkt des Dorfes. Angeschoben wird das Projekt von den Stadtwerken Menden/Balve in enger Zusammenarbeit mit Stadt Balve und dem Stadtmarketing. © WP | jürgen overkott

Eine wichtige Rolle spielt aber auch E-Mobilität. Akkus setzen neben Autos auch Fahrräder und Roller in Bewegung. E-Bike wie E-Scooter durften getestet werden.

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Matthias Thelen, Leiter des Mobilitätsprojekts, sagte auf Anfrage der Westfalenpost, Inhaber von E-Autos seien von explodierenden Energiepreisen kaum beeindruckt: „Sie sind meist froh, dass sie gerade nicht an die Tankstelle fahren müssen.“ Die Diskussion um die Energiepreise bremse das Interesse an E-Mobilität nicht: „Im Gegenteil, wir nehmen ein verstärktes Interesse daran wahr.“

E-Autos boomen

Denis Müller untermauerte die Position mit Erfahrungen aus Gesprächen mit den heimischen Autohäusern Bichmann, Pape und Rosier: „Sie alle sagen, dass die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ganz stark angezogen hat.“ Denis Müller weiß, dass die Preise für E-Fahrzeuge staatlich subventioniert werden. Zu dem 6000 Euro Zuschuss kommt zudem die THG-Quote, die Treibhausgasminderungsquote. Dahinter steht die Vorstellung, dass Strom als Sprit-Ersatz Treibhausgifte vermeidet. Dafür zahlt der Staat eine bis 2030 ansteigende Pauschale. „Als Autofahrer“, sagt Denis Müller, „wird einem pro Jahr noch einmal 250 Euro gutgeschrieben.“