Mellen/Garbeck. Die Mobilitätstestinsel ist umgezogen: von Mellen nach Garbeck. Zeit für eine erste Bilanz. Die Ergebnisse überraschen.

Die Mobilitätsinsel ist umgezogen, von Mellen nach Garbeck. Bis Oktober geht es nun auf dem Jungferngut um die Fortbewegung der Zukunft. Zeit auch für ein Fazit der ersten Station im Landmarkt. Was bewegt die Menschen im ländlichen Raum?

Alessa Näpel (links, Stadtwerke Menden Balve) erklärt den Pedelec-Simulator dem Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters Michael Bathe (rechts)
Alessa Näpel (links, Stadtwerke Menden Balve) erklärt den Pedelec-Simulator dem Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters Michael Bathe (rechts) © WP | Alexander Lück

Die Frage ist durchaus im doppelten Sinne gemeint. Wie wünscht man sich Mobilität in der Zukunft, welche Erfordernisse gibt es, welche Defizite aktuell noch? All das zu äußern, ist einer der Schwerpunkte der Mobilitätsinsel. Sie wurde im Rahmen der Balver Zukunftswerkstatt Mobilität von den Stadtwerken Balve und Menden geschaffen, mit viel Platz für Teilnehmermeinungen. Zudem gibt es Einblicke in verschiedene Konzepte, mittels einer Brille taucht man in die virtuelle Welt einer Großstadt der Zukunft ein. Man kann auf einem E-Bike seine Reaktionsfähigkeit testen, einen E-Roller auf der Straße testen und eine Vision vom autonomen Fahren direkt vor Ort erleben.

+++ SO LIEF DIE PLANUNG DER MOBILITÄTSTESTINSEL +++

Mobilitätstestinsel in Mellen startet am Freitag, 11. Juni, im Landmarkt des Dorfes. Angeschoben wird das Projekt von den Stadtwerken Menden/Balve in enger Zusammenarbeit mit Stadt Balve und dem Stadtmarketing. Bürgermeister Hubertus Mühling testet das Angebot.
Mobilitätstestinsel in Mellen startet am Freitag, 11. Juni, im Landmarkt des Dorfes. Angeschoben wird das Projekt von den Stadtwerken Menden/Balve in enger Zusammenarbeit mit Stadt Balve und dem Stadtmarketing. Bürgermeister Hubertus Mühling testet das Angebot. © WP | jürgen overkott

Ihre erste Station hatte die Mobilitätsinsel für einige Wochen im Mellener Landmarkt. Nun ist sie selber mobil geworden, am vergangenen Montag zog sie um aufs Jungferngut Lösse in Garbeck. „Hier ist es genauso schön wie in Mellen“, freut sich Projektmitarbeiterin Alessa Näpel über den neuen Standort und über ausreichend Platz für die Mobilitätsinsel sowie gute Parkmöglichkeiten.

Sie blickt zusammen mit Alexander Nickel von den Mendener Stadtwerken auf Resonanz und Eindrücke der ersten Station zurück. Knapp 70 Teilnehmer sind es in Mellen gewesen. „Und alle haben sich ja auch gut eine Stunde Zeit genommen für das Projekt, die aber auch sehr kurzweilig gestaltet ist“, unterstreicht Nickel. Kleine Gruppen, etwa von der Mellener Schützenbruderschaft, seien wurden wieder kleine Gruppen angesprochen worden. Näpel: „In der Gemeinschaft entwickelten sich interessante Diskussionen, als man sich zusammen mit dem Thema Mobilität auseinandergesetzt hat.“ Von allein käme sicher nicht jede Gruppe auf dieses Gesprächsthema. Umso wertvoller war es für die Resonanz der Mobilitätsinsel, dass potenzielle Besucher auch persönlich angesprochen wurden. Denn das ist oft besser als ein Projekt nur öffentlich zu bewerben. So hatten sich etwa Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt oder Ortsunionsvorsitzende Sieglinde Drees für die Mobilitätsinsel eingesetzt, wie beide bei der Veranstaltung „WP vor Ort“ berichtet hatten: „Wir sind total dankbar, dass das Projekt hier gestartet ist.“

+++ WIE DIE WIRTSCHAFT IM HÖNNETAL AUF DEN ROLLER KAM +++

Inzwischen geht es auf dem Jungferngut weiter. Leitfaden und Führungen durch die Stationen sei nach den Rückmeldungen in Mellen ein wenig verändert worden, erklärt Alessa Näpel. „Und wir dokumentieren alles.“ Die gesamte Auswertung erfolge nach der Station Garbeck zusammen mit Innovationslabor und Projektpartner Josephs.

Dankeschön für Gastfreundschaft

Mobilitätstestinsel in Mellen startet am Freitag, 11. Juni, im Landmarkt des Dorfes. Angeschoben wird das Projekt von den Stadtwerken Menden/Balve in enger Zusammenarbeit mit Stadt Balve und dem Stadtmarketing.
Mobilitätstestinsel in Mellen startet am Freitag, 11. Juni, im Landmarkt des Dorfes. Angeschoben wird das Projekt von den Stadtwerken Menden/Balve in enger Zusammenarbeit mit Stadt Balve und dem Stadtmarketing. © WP | jürgen overkott

Ein paar Eindrücke und Trends aus dem Golddorf können Nickel und Näpel bereits zusammenfassen. „Flexibilität von Mobilität spielt eine ganz große Rolle“, stellt Alexander Nickel fest. Das sei wichtiger als Komfort. Das bloße Bedürfnis auf dem Dorf nach Mobilität unterscheide sich kaum von der Großstadt: das Kind müsse in die Schule oder zum Verein, der Senior zum Einkauf oder Arzt. Und Alessa Näpel sieht mit Interesse die vermeintlich kleinen Ideen, die heute schon manches einfacher machen. So sei auf dem Dorf, wo jeder jeden kennt, eine Whatsapp-Gruppe für Wege in die nächste Stadt leicht organisierbar.

+++ GOLDDORF ENTDECKT ZUKUNFT DER MOBILITÄT +++

Nebenher danken Näpel und Nickel den Mellenern für die große Gastfreundlichkeit. Sie hoffen auf ähnliche Erfahrungen in Garbeck.