Balve. Unwetter „Bernd“ hat auch in Balves Pfarrarchiv hingelangt. Hochstellen der Bestände reichte nicht. Dennoch scheint Rettung möglich. Wie das?
Glück im Unglück hat Pfarrarchivar Rudolf Rath – trotz eines in seinem Archiv in der Alten Hospitalgasse durchs Hochwasser.
„Wir haben Glück gehabt, dass uns nach dem Hochwasser so schnell geholfen wurde. Bei mir im Archiv wurden etwa 20 Prozent der alten Dokumente durch das enorme Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. Durch die schnelle Unterstützung eines heimischen Betriebes, der es uns ermöglichte, die alten und seltenen Dokumente, in Plastiktüten gepackt, in einen Gefrierwagen zu lagern, konnten wir viel retten“, sagte der Archivar, der mit Ehefrau Helga und weiteren Helfern das Archiv vom Schlamm befreit.
+++ HOFHUND MACHT RADLER BEINE +++
Bereits im Vorfeld nach der ersten Unwetterwarnung für Balve hat Rath versucht Bestände durch Hochstellen zu retten. „Ich habe als erste meinen Computer hochgestellt, leider, wie sich später herausstellte, nicht hoch genug. Aber ich habe die Hoffnung, dass trotz des Wasserschadens die Daten auf der Festplatte durch einen Fachmann gerettet werden können. Leider haben wir es nicht geschafft, die Ordner voller alter Schriften zu retten.“
Viel Hilfe von den Rettungskräften
Wie geht es jetzt weiter im Archiv? Dazu Rath: „Unser neuer Küster Ralf ,Schlotti’ Schlotmann bin ich zu großen Dank verpflichtet. Er hat direkt geholfen, die Dokumente zu verpacken, und hat sie im Anschluss direkt nach Münster zum Landesverband der Kirchen gebracht, wo diese jetzt nach und nach wieder von Fachleuten restauriert werden. Insgesamt habe ich sehr viel Hilfe bekommen. Ganz viel Dank gehen hier an Ludger Terbrüggen, der sich viel um die Organisation gekümmert hat, und unseren Pfarrer Schulte, des es ermöglichte, dass wir für die Dokumente schnell Hilfe bekommen haben.“
+++ DER MANN, DER GESCHICHTE EINE ZUKUNFT GIBT +++
„Ohne dem THW und der Feuerwehr wäre der Schaden hier noch größer. Ohne dass ich nachfragen musste, wurde mir direkt Hilfe angeboten. Alleine hätten wir das gar nicht geschafft. Im Großen und Ganzen half bei uns in Balve jeder den anderen. Der Zusammenhalt nach dieser Katastrophe war im ganzen Stadtgebiet einfach toll.“
Momentan steht das Archiv nicht für Besucher zur Verfügung. Wer trotzdem eine Auskunft braucht, kann sich bei Rudolf Rath während der normalen Öffnungszeiten telefonisch unter 0162-9337955 melden. „Ich möchte trotz der Hochwasser-Schäden versuchen gerne bei Fragen helfen.“
+++ PFARRARCHIV - DARUM WAR ES WICHTIG FÜR BALVES INNENSTADT +++
Wie hoch die Schadensumme ist kann Rath nicht beschreiben. „Viele dieser Dokumente sind einmalig. Da kann man den Schaden nicht in Geld beschreiben. Ich kann nur hoffen, dass es viele dieser Schriften ihn naher Zukunft wieder in die Hönnestadt schaffen und ihren Platz im Archiv wieder finden.“ Der neue Platz ist dann im neuen Pfarrheim – hochwassergeschützt.