Balve. Der Balver Lehrer Sebastian Keil („Einfach Keil“) nimmt bei Youtube Corona-Schnelltests im Unterricht aufs Korn: „Hast du heut´ schon gerotzt?“

Sebastian Keil veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen auf seinem YouTube-Kanal „Einfach Keil“ Lieder, die ihm laut eigener Aussage „gerade so eingefallen sind“ – mit Erfolg. Viele seiner Lieder entstehen auch im Rahmen seiner Tätigkeit als Lehrer an einem Berufskollegs in Hagen. Wie er auf die Idee gekommen ist, zu Hause im heimischen Wohnzimmer seine Ideen zu vertonen und was in Zukunft so zu Erwarten ist, erzählt der 42-jährige Keil im Gespräch mit der Westfalenpost.

„Angefangen habe ich vor etwa zwei Jahren mit YouTube. Angefangen hat alles damit, dass ich für die Abschlussklassen an meiner Berufsschule immer ein Lied gemacht habe. Die Schüler brachten mich auf die Idee, meine Songs mal aufzunehmen und im Netz hochzuladen.“ Keil folgte dem Rat seiner Schüler und seitdem nimmt er in unregelmäßigen Abständen Lieder in seinem heimischen Tonstudio auf. „Mein Studio zu Hause ist mein Schlafzimmer. Meine Frau und meine Kinder wundern sich langsam nicht mehr, wenn ich im Schlafzimmer meine Mikrofone und die andere Technik aufbaue, um dort meine Lieder einzusingen.“

Ausbildung am Klavier für den Lehrer aus Balve

Sebastian Keil beschäftigt sich viel mit dem Komponieren seiner Lieder. „Ich habe ganz klassisch eine Ausbildung am Klavier bekommen. Das ist natürlich ein großer Vorteil, um selber Lieder zu schreiben. Momentan bin ich sogar dabei, mir Akkordeon beizubringen. Meine neuste Errungenschaft ist eine Drehleier. Damit muss ich aber noch viel üben, bevor ich das ganze einmal Öffentlich zeige.“ Da er seine Instrumente am heimischen PC mit dem Musikprogramm Samplitude als MIDI aufnimmt, kann er jetzt schon per Keyboard solche Töne einspielen. Zur Erklärung: MIDI bedeutet Musical Instrument Digital Interface. Hier werden über eine Tastatur oder ein Keyboard Töne in den PC eingespielt und können dann als diverse Sounds/ Instrumente ausgegeben werden. +++ Auch interessant: Balver Lehrer veröffentlicht eine Hymne auf seine Heimatstadt Balve +++

Ein großer Netzerfolg war das Coronavirus-Lied. Mit knapp 65.000 Aufrufen kann Keil hier einen beachtlichen Erfolg vorweisen. „Das Lied wurde in eine Playlist mit ironischen Liedern über die Corona-Krise aufgenommen und hat sich dort zum Quotenrenner entwickelt. Ich hätte selber nie gedacht, dass ich mit dem Lied so einen Netzerfolg bekomme. Ich habe mit dem Lied wohl den Nerv der Zeit voll getroffen. Geschrieben hab ich das Lied am Anfang der Pandemie im letztem Jahr“. Leider sei dieses Lied immer noch oder wieder aktuell, was Sebastian Keil auch an den steigenden Aufrufen sehen kann: „Das Lied ist mein größter Klickhit. Danke an alle Hörerinnen und Hörer, an alle die das Lied geteilt oder in ihre Playlist eingefügt haben.“

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Neuster Hit im Netz: „Hast du heut´ schon gerotzt“

Keils neuster Hit im Netz ist unter dem Titel „Hast du heut´ schon gerotzt“ zu finden. „Eine Schülerin fragte mich, ob man die allmorgendliche Aufzählung der Coronasymptome nicht in ein Lied packen könnte. Ich habe es dann mit den derzeitigen Hinweisen zu den schulischen Selbsttests kombiniert. Ich bin ja serviceorientiert. Natürlich habe ich die Wortwahl unserer offiziellen Symptomliste ein kleines bisschen angepasst.“

Auch einen Gesangspartner an seiner Seite kann Keil schon vorweisen. Mit dem Malteser-Urgestein Markus Ickler zollten die beiden ihre große Liebe zu dem verstorbenen Sänger Udo Jürgens. „Markus und ich sind große Fans von Udo Jürgens und waren sogar öfter auf Konzerten von ihm. Markus fragte mich mal, ob ich ihm nicht ein Lied über Udo schreiben könne. Das hab ich dann auch extra für Markus gemacht und er hat es dann selber bei mir eingesungen.“ Zu finden ist das Ganze unter „Ich wollt wie Udo Jürgens singen“ auf Keils Kanal. Das Lied gibt es aber auch auf seinem Album „ Lieder in Zeiten von Corona“ zu Streamen.

In Zukunft, versichert Keil, werde noch einiges kommen. Er habe noch viele Ideen im Kopf die nur darauf warten von ihm umgesetzt zu werden. „Ich hab da noch einiges auf Lager und könnte mir sogar in Zukunft mehrere Gastsänger vorstellen oder meine Lieder mal Live aufzuführen“, versprach Sebastian Keil zum Abschluss.