Balve. Horror bei Tag – Dass das funktioniert zeigen der Balver Daniel Pütz und Markus Baumeister aus Hemer in ihren neuem Kurzfilm „Blinder Himmel“.

Leichte Kost ist es nicht geworden, keine fröhlich-unbeschwerte Unterhaltung. Stattdessen fesselnde 30 Minuten. Am Sonntag feiert der Kurzfilm „Blinder Himmel“ von Daniel Pütz und Markus Baumeister Premiere im Iserlohner Kino. Die WP luden die beiden zur exklusiven Vorabpremiere.

„Ich wollte unbedingt mal einen Horrorfilm bei Tag drehen“, sagt Markus Baumeister. Und fasst damit einerseits die Idee hinter diesem Projekt wie auch den Inhalt der 30 Minuten zusammen. Tatsächlich gibt es nur eine Szene, die bei Dunkelheit spielt. Alles andere ist hell erleuchtet und kann dem Zuschauer dennoch gehörig Angst einjagen. Allzu viel über den Inhalt von „Blinder Himmel“ soll freilich noch nicht verraten werden werden. Es geht um eine junge Frau, die unter den Nachwirkungen eines Autounfalls leidet. Schuld, Verantwortung und Vergebung sind die Themen des Kurzfilms. Ein Werk, dass den Zuschauer in seine Bann zieht, bewusst wird nicht jede offene Frage letzten Endes auch aufgelöst.

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Ausstrahlung im Kino

Die beiden Macher hinter „Blinder Himmel“ sind glücklich mit ihrer Arbeit. Daniel Pütz, seit vielen Jahren in Balve umtriebig in den Bereichen Musik, Webdesign oder Mediengestaltung, und Markus Baumeister haben schon einige Projekte zusammen gestemmt. Letztgenannter kommt aus Hemer und ist dort mit seiner Filmproduktionsfirma „Das Zeichen“ tätig. Mit den Dreharbeiten haben sie schon vor gut zwei Jahren begonnen, schon 2019 war alles im Kasten. So gab es zumindest in dieser Hinsicht keine Einschränkungen mehr durch die Corona-Ausbreitung.

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Die Premiere ihres Kurzfilms wollten Pütz und Baumeister aber nicht einfach nur unter ferner liefen irgendwo im Internet senden, sondern dem Ganzen einen passenden Rahmen geben. Daher übten sie sich während des Lockdowns in Geduld und können nun, auch unter den verschärften Hygieneregeln, am kommenden Sonntag im Iserlohner Kino „Filmpalast“ eine kleine Veranstaltung auf die Beine stellen. Mit dem halbstündigen „Blinder Himmel“, aber auch einem Rahmenprogramm aus Livemusik aus dem Film. Die Abstandsgebote im Saal erlauben es allerdings leider nicht, dass neben den etwa 100 geladenen Gästen (viele am Dreh Beteiligte darunter) noch spontan interessierte Zuschauer Karten für die Premiere erwerben können.

Nächstes Projekt schon in Planung

Ursprünglich sollte der Film einen anderen Titel tragen, der aber schon einiges mehr von der Handlung verraten hätte als nun "Blinder Himmel".

Daniel Pütz und Markus Baumeister starten fast ständig gemeinsame Projekte. Organisatorisch, so erzählen sie lachend, gründen sie dann für jede Aktion eine eigene WhatsApp-Gruppe. So behält man den Überblick.

Und es existiert auch schon eine neue Gruppe, wie sie verraten. Wo jetzt die Produktion des Kurzfilms abgeschlossen ist, heißt das nächste Ziel Langfilm, also 90-Minüter. Nur das genaue Zieldatum steht noch nicht fest.

Noch kein genaues Veröffentlichungsdatum

Zu einem genauen Veröffentlichungstermin können Pütz und Baumeister auch noch nichts sagen. Einen festen Platz in einem Kino wird er nicht bekommen, soll aber auf jeden Fall ins Internet hochgeladen werden. Allerdings wollen die beiden ihr Werk bei verschiedenen Filmfestivals quer durch Deutschland einreichen. Und manche verlangen für eine Teilnahme am Wettbewerb Exklusivität, dass der Film also vorher noch nicht für die Allgemeinheit verfügbar gelaufen ist. Vielleicht aber kann man „Blinder Himmel“ noch in 2020 sehen. „Wir müssen mit dem Film glücklicherweise kein Geld verdienen“, sagt Markus Baumeister zum Kosten-Faktor.

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„Wenn ein bisschen dabei rauskommt, wäre es aber natürlich nicht verkehrt.“ Das Projekt ist überwiegend privat finanziert, beruht auch auf viel ehrenamtlichem Engagement. Pütz und Baumeister haben in ihrem Familien- und Freundeskreis tatkräftige Unterstützer gefunden. Gedreht wurde in der Umgebung. Der aufmerksame Zuschauer findet in Balve etwa die Bäckerei Tillmann in der Innenstadt wieder (wenn auch unter anderem Namen), ebenso Teile des Sauerlandparks in Hemer.

Ein Dank an die Crew

Das Lokalkolorit hat für die Handlung allerdings keine Bedeutung. Zwei Hauptrollen spielen professionelle Schauspieler, Lea Knoff ist die eine. Ein weitere wichtige Figur im Film spielt Stefan Selno. Der stammt aus Sundern und ist in der Theaterszene der Umgebung sehr aktiv. Sein Gesicht wird sich dem Zuschauer besonders einprägen – so viel darf man schon verraten. In Nebenrollen sind auch einige Balver zu sehen, zum Beispiel Carola Streitenberger, Sarah Pütz oder Markus Ickler. Genauso dankbar sind die beiden Macher für viele Helfer im Hintergrund. „Das sind oft Kleinigkeiten am Set“, erklärt Markus Baumeister. „Aber nur zu zweit ist das sehr schwierig oder gar nicht zu schaffen.“ Manchmal gehe es nur darum, einen Knopf zu drücken, oder etwas festzuhalten. Oder die Crew mit heißem Kaffee und Pizza zu versorgen.

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Die Effekte am Computer hat Baumeister produziert. Hinter manchen Sinneseindrücken wiederum verbergen sich einfache Tricks, wie die beiden erklären. Zum Beispiel eine schnell am Auto vorbeigezogene Taschenlampe, die im Innenraum den Eindruck hoher Geschwindigkeit erzeugt. Die Effekte verfehlen ihre Wirkung jedenfalls nicht. Auf einem Parkplatz für Fahrsicherheitstraining in Hemer kamen auch einige Feuerwehrleute der Löschgruppe aus der Nachbarstadt zu ihrem großen Auftritt. Und sie halfen auch mit alten Autos, die für „Blinder Himmel“ demoliert werden konnten. „Die Feuerwehrleute haben beim Dreh auch sehr viel Spaß gehabt“, weiß Daniel Pütz.