Garbeck. SG Balve/Garbeck erhält viel Unterstützung für Flutlicht-Anlage. LED-Technik spart Strom und schützt Tiere. Crowdfunding übertrifft Erwartung.
Die SG Balve/Garbeck setzt ihre Fußballer ins rechte Licht. Der Sportplatz am Holloh in Garbeck bekommt jetzt sein neues Flutlicht, wenn auch mit kleiner Verzögerung. Möglich machen das zwei Fördertöpfe und ein erfolgreiches Crowdfunding.
Ob Tor des Monats, Doppelpass, kläglich vergebene Torchance oder der katastrophale Fehlpass: Spieler, Zuschauer und Trainer sehen demnächst jede Aktion mit dem runden Leder auf dem Garbecker Geläuf buchstäblich in einem anderen Licht. Schon am Freitag sollte eine Fachfirma anrücken und mit dem Austausch des Flutlichts beginnen. Angesetzt sind dafür zwei Tage. Kurzfristig hat sich das Ganze noch verzögert, soll aber in Kürze über die Bühne gehen.
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An sechs etwa 15 Meter hohen Masten wird das Flutlicht des Sportplatzes installiert. Bis jetzt waren das Halogenmetalldampfleuchten (kurz HMI), acht Scheinwerfer insgesamt, an den Masten in Höhe der Mittellinie jeweils zwei. Die Masten bleiben stehen, stattdessen kommen aber LED-Leuchten zum Einsatz. Im Vergleich mit HMI verbrauchen diese etwa 35 Prozent weniger Energie und schaffen im Schnitt mit mindestens 60.000 Betriebsstunden die 20-fache Lebensleistung.
Drei Projekte in der Mache
Während der Trainingseinheiten, die 90 Prozent der Sportplatznutzung ausmachen, wird die Leistung und damit der Verbrauch noch einmal deutlich heruntergefahren. Nur zu Meisterschaftsspielen müssen die LED-Leuchten alles geben. Außerdem sind sie ganz gezielt und nicht nur großflächig steuerbar wie die alten Strahler.
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Insgesamt rechnet der Verein mit einer Energieeinsparung von 60 Prozent. Das LED-Licht kommt Tageslicht schon sehr nahe, berichtet Volker Griese, zweiter Vorsitzender der SG Balve/Garbeck. Das habe der Verein auch schon auf seinem Sportplatz in der Balver Innenstadt am Krumpaul begutachten können. Dort sind seit Jahresbeginn die gleichen Lampen verbaut.
Die moderne Technik macht sich nicht nur beim Stromverbrauch bemerkbar, sie ist auch ein Segen für die Tierwelt. Für Insekten sind Halogenscheinwerfer Todesfallen. Da LED keine UV-Strahlung produziert, sollte sich kaum ein Flatterwesen dorthin verirren. Weil auch bei den Kickern der SG Balve/Garbeck nicht jeder Schuss aufs Tor geht, war der Ballfangzaun zur Wohnbebauung mittlerweile arg löchrig geworden. Fleißige Helfer der Altherren-Mannschaft haben den Zaun am Freitag ausgetauscht.
Und noch ein drittes Projekt steht für die SG an: Freies W-Lan auf dem Sportplatz, um Ergebnisse auf anderen Plätzen im Blick halten zu können oder übers Geschehen hier zu informieren.
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Das alles gibt’s für den Fusionsverein nicht zum Nulltarif. 33.000 Euro sind für alles veranschlagt, mit dem Flutlicht als größtem Einzelposten. Nur mit Corona hatte natürlich keiner gerechnet. Laut Volker Griese sind dem Club mit dem Saisonabbruch aller Klassen im Frühling durch fehlende Eintrittsgelder, unverkaufte Getränke, Würstchen und Co. etwa 8000 Euro Einnahmen entgangen.
Corona: 8000 Euro verloren
Auch für den Rockclub im Oktober sieht es nicht gut aus. Linderung gab es indes durch das Crowdfunding-Projekt der Volksbank Südwestfalen „Viele schaffen mehr“. Hier haben sich einige Balver Gruppen und Vereine helfen lassen. „Das war ein Riesenerfolg“, freut sich Griese. Statt der angepeilten 2500 Euro konnten Annabell Steiner, Marketingmitarbeiterin der Volksbank im Märkischen Kreis, und Daniela Vogel, Leiterin der Filialen in Balve und Neuenrade, nun 4290 Euro als symbolischen Scheck überbringen – mitsamt Anteil des Geldinstituts.
„Sein Ziel hat wohl noch kein Verein so schnell erreicht“, lobt Vogel die vielen Unterstützer der SG. Außerdem konnte der Verein noch ein Förderprogramm zum Sportstättenumbau sowie für nachhaltige, umweltfreundliche Bauprojekte anzapfen.