Balve. Sebastian Strukamp erschafft in seiner Garage kleine Kunstwerke. Dekorative Holzschriftzüge, die sogar das Balver Wappentier beinhalten.
Zeigen, wo man herkommt: Der Balver Sebastian Strukamp erstellt Dekoratives aus Holz. Mit Balve-Bezug etwa durch das prominent platzierte Mammut. Die Kunst entsteht in seiner kleinen Garage, die Ideen im Kopf aber sind viel größer.
Wie so oft im Leben, hilft auch hier manchmal der Zufall nach. Ein Faible fürs Basteln und Tüfteln hatte der 40-Jährige immer schon: „Als Kind habe ich viel mit Lego Technik gespielt.“ Eine andere Leidenschaft ist die Musik. Und so war seine erste Idee im vergangenen Jahr, einen E-Bass selber zu bauen. Die Platte aus Mahagoniholz für den Korpus des Instruments steht auch noch in seiner heimischen Garage.
Dann aber hat Sebastian Strukamp dieses Projekt erstmal zurückgestellt und arbeitet nun eine Nummer kleiner. An Projekten, die auch andere Menschen bekommen und damit ihr Wohnumfeld verschönern können. „Stamm-Ort“ nennt es Strukamp. Ein Stück Holz aus heimischen Wäldern, daran angebracht der hölzerne Schriftzug „Balve Sauerland“. Oben drauf thront das Wappentier der Hönnestadt, das Mammut. Eine Verschönerung mit Heimatbezug für jeden Raum.
Liste an Bestellungen
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Für den Außenbereich will Strukamp vielleicht noch eine größere Version davon erstellen. Das haarige Urzeitwesen aus Holz gibt es aber auch einzeln. Oder als Uhr. „Trial and error, versuchen und scheitern“, so nennt der Balver das Prinzip seiner künstlerischen Tätigkeit. Er probiert vieles aus, manches gefällt ihm, funktioniert auch technisch gut und wird dann weiter verfolgt. In den sozialen Medien postete er den ersten selbstgebauten Holz-Aufsteller „Stamm-Ort“ und bekam gleich großartige Rückmeldungen. Und hat dadurch mittlerweile eine ganze Liste an Bestellungen.
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Essenziell für seine Arbeit ist die Fräsmaschine in der Garage. Auch die hat er im vergangenen Jahr selbst gebaut. „Ich habe wohl ein paar Youtube-Videos zu viel geschaut“, sagt Strukamp und lacht. Elektronische Teile wie Motor oder Steuerung bestellte er, die Schienen für die Fräsmaschine wiederum sind eine Eigenkonstruktion aus den Schienen von Regalschubladen, ebenso der gesamte Aufbau. Der Computer programmiert dann die möglichst millimetergenaue Arbeit der Fräse. „Und trotzdem gehört auch noch viel Handarbeit dazu.“
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Zunächst arbeitete Sebastian Strukamp noch am Esstisch in der Wohnung, was seine Lebensgefährtin aber irgendwann nicht mehr ganz so toll fand, wie er lachend berichtet. Also zog er zwei Stockwerke tiefer in die Garage, bekanntlich weltweit Entstehungsort vieler Entwicklungen, Erfindungen und Kunstwerke. Der 40-Jährige tüftelt mittlerweile schon an den ersten Schritten für eine deutlich größere, leistungsstärkere Fräsmaschine. Diese könnte dann auch nicht mehr nur Holz bearbeiten, sondern andere Materialien oder sogar Lasergravuren ausführen. „Ideen habe ich noch sehr viele“, sagt Strukamp. Prinzipiell könne man jeden Buchstaben oder jedes Motiv ins Holz bringen. So wie es Strukamp auch für private Anlässe im Familienkreis gemacht hat. Nun hat er die Fräsmaschine auch mit den Umrissen der St.-Blasiuskirche, welche er tagtäglich von seinem Balkon aus betrachten kann, programmiert. Mal sehen, was daraus noch entsteht.
Seit fünf Jahren in Balve
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Neben dem Balve-Schriftzug gab es auch schon den Auftrag für einen Aufsteller, der nach Garbeck gehen soll. Und entsprechend beschriftet ist. Auch weiteren Orten gegenüber wäre Sebastian Strukamp aufgeschlossen, der selber erst seit gut fünf Jahren in Balve zuhause ist.
Dass er aktuell so viel Zeit in diese Leidenschaft investieren kann, hat auch mit seinem Schicksal zu tun. Sebastian Strukamp ist eigentlich Elektrotechniker, besitzt sogar einen Meisterbrief. Aus gesundheitlichen Gründen kann er in diesem Metier jedoch nicht mehr arbeiten. Er berichtet von einer depressiven Phase in der Vergangenheit, die er auch nicht verheimlichen will, da diese Erkrankung schließlich ihren Makel verlieren soll, wie er nachdrücklich betont. Technik und Handwerk verbindet er aber immer noch sehr gerne. Und hofft deshalb, dass sich durch diese Leidenschaft vielleicht auch eine neue berufliche Perspektive ergibt. In welcher Form, da ist er genauso offen wie bei seinen dekorativen Entwürfen aus Holz.
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