Balve. Corona hin, Beschränkungen her: Die „Ferienspiele“ in Balve haben sich neu erfunden. Carmen Schlebrowski spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Not machte Christian Wulf und seine Schar aus Hauptamtlichen, Honorarkräften und ehrenamtlichen Helfern erfinderisch. Die Corona-Pandemie erzwang, wie so vielen öffentlichen und privaten Freizeit-Angeboten, ein neues Konzept. Christian Wulf & Co. erfanden die „Ferienspiele“ der Stadt Balve kurzerhand neu. Am Freitag ging die zweite von insgesamt drei Wochen Programm am Schulzentrum zu Ende. Wie lief’s?

Ferienspaß der Stadt Balve rund ums Schulzentrum am Krumpaul setzt auf Bewegung und Kreativität.
Ferienspaß der Stadt Balve rund ums Schulzentrum am Krumpaul setzt auf Bewegung und Kreativität. © WP | jürgen overkott

„Ferienspiele“ sind zuweilen nicht nur für die jungen Teilnehmer, sondern auch für die Betreuer schweißtreibend. Diese Erfahrung machten Christian Wulf und Marcus Klein beim Geräte-Brennball in der Dreifachturnhalle. Das lag keineswegs allein an den Temperaturen, die bereits am späten Vormittag weit über 20 Grad im Schatten kletterten. Vielmehr hielten die Kinder ihre Betreuer buchstäblich auf Trab.

Rückblende. Das Anmeldeverfahren lief in diesem Jahr erstmalig online. Carmen Schlebrowski von der Stadtverwaltung hatte es möglich gemacht. Dabei stimmte sie sich eng mit den Cheforganisatoren der „Ferienspiele“ ab: Christian Wulf und Verwaltungskollegin Anna Schulte. „Wir wollten einen Anmeldestau verhindern“, erläuterte Christian Wulf. Das Angebot funktionierte. Die meisten Balver besitzen inzwischen zumindest ein Smartphone. „Wer damit Probleme hatte, hat sich telefonisch angemeldet“, fügte Christian Wulf hinzu. „Das war echt unkompliziert.“ So unkompliziert, dass das Verfahren zur Blaupause für die künftige Jugend-Angebote wird.

Action in der Dreifachturnhalle
Action in der Dreifachturnhalle © WP | jürgen overkott

Das Interesse an den „Ferienspielen“ war ungebrochen groß. „Wir mussten einige Leute, wie in den Vorjahren, abweisen“, stellte Christian Wulf fest. Corona-bedingte Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit von Balver Bürgern trieb den Andrang überraschenderweise nicht in die Höhe. „Wir hatten in etwa dieselbe Nachfrage wie in den Vorjahren“, bilanzierte Christian Wulf.

Geändert haben sich aber die Abläufe. Christian Wulf und seine Helferschar sorgten dafür, dass sich die Teilnehmergruppen nicht mischen: „Außerdem machen wir viel outdoor.“ Das soll das Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus möglichst gering halten.

Biken, Bälle, Badminton

Möglichst groß war indes das Angebot an Bewegungsspielen – allein deshalb, weil der Kern der Teilnehmer im Grundschulalter war. So gab es Ballspiele drinnen wie draußen. Zudem organisierte Maik Wiesegart von der Bike-Schule Sauerland eine Mountainbike-Tour. Auch Reiten, Tennis und Badminton gehören zum Ferien-Programm. Damit nicht genug: In der Halle durften Kinder tanzen und, mehr noch, Zirkus machen, im eigentlichen Wortsinn. Kein Wunder: Marcus Klein, jenseits der Ferien als OGS-Chef bekannt, ist ausgebildeter Zirkuspädagoge.

Auch eine Runde Fußball gehörte dazu: Christian Wulf (in Grün) mittendrin.
Auch eine Runde Fußball gehörte dazu: Christian Wulf (in Grün) mittendrin. © WP | Alexander Lück

Überdies hatten Kinder die Möglichkeit, kreativ zu werden – bei der Gestaltung von XXL-Bildern oder Kalendern sowie beim Basteln von Musikinstrumenten. In der Schlusswoche der „Ferienspiele“, ab Montag, zeigt der ehemalige Sozialarbeiter Rudolf Rath Kindern, wie sie per Smartphone Fotos gestalten und bearbeiten können: ein Klassiker.

Jede Woche endete bisher am Freitagnachmittag mit einer kleinen Aufführung. Sie findet in diesem Jahr corona-bedingt lediglich intern satt, ohne Eltern, Angehörige und Freunde, Corona sei’s geklagt. Ein bisschen Öffentlichkeit stellt Maik Wiesegart her. Er ist nicht nur begeisterter Biker. Vielmehr versteht sich der Tausendsassa auch auf digitale Tricks. Maik Wiesegart produziert ein Video der „Ferienspiele“. Zu sehen ist es nach den Ferien auf der Internetseite der Stadt: www.balve.de.