Volkringhausen. Das Schützenfest in Volkringhausen fällt aus. Doch die Königsfamilie Noll ist mit ihrem Jahr nicht unzufrieden.
Dieses Wochenende wird sicher bei vielen Volkringhausern Phantomschmerzen erzeugen. Corona stoppt die Schützenfeste. Volkringhausen muss nun über Pfingsten als erste Bruderschaft im Balver Stadtgebiet diese Erfahrung machen. Und wie geht es dem amtierenden Königspaar dabei?
„Natürlich sind wir auch traurig. Wir hatten uns sehr auf dieses Fest gefreut“, sagen Matthias Noll und Gattin Melanie. Am Pfingstsonntag vor einem Jahr hatte Noll dem hölzernen Aar an der Volkringhauser Vogelstange den Garaus gemacht und sich damit zum Regenten der St.-Hubertus-Bruderschaft gekürt.
Damals hätte von Corona niemand auch nur geträumt. Im Frühjahr kam das Virus. Aus der bösen Ahnung wurde schnell traurige Gewissheit: Das Fest fällt flach. Im Hause Noll war die Enttäuschung groß, aber auch das Verständnis für die Entscheidung. Immerhin: Das Volkringhauser Königspaar konnte viele Feste besuchen, eingeschlossen auch das Bundesschützenfest 2019 in Medebach. Mit Unterstützung ihres tollen Hofstaates, wie Matthias Noll betont.
Die Kleiderbörse in der heimischen Schützenhalle, die konnte zuletzt noch stattfinden. Dann lag das Vereinsleben wie überall still.
Nun ist das Wochenende des Schützenfestes da. Einfach so vorbeiziehen lassen wollte das Königspaar die Pfingsttage aber definitiv nicht. Das Haus ist genauso festlich geschmückt, wie es sich für ein Majestätenpaar gehört. „Es ist ja tolles Wetter angesagt, also wollen wir die Tage mit der Familie genießen“, sagt Matthias Noll zum Ersatzprogramm. Vielleicht kommt ja der ein oder andere aus dem Dorf mal am Gartenzaun vorbei und erweist dem Königspaar so die Ehre, schmunzelt der König.
Worauf er und Gattin Melanie sich am meisten gefreut hatten bei „ihrem“ Schützenfest? „Einfach das ganze Drumherum, vom Schmücken und Kränzen bis zu der Gemeinschaft mit unserem Hofstaat und vielen anderen netten Menschen. Von denen man manche auch lange nicht mehr gesehen hat.“ Und schließlich auch darauf „in der Halle so richtig Gas zu geben.“
Traurig ist auch Tochter Charlotte. Denn auch sie wollte sich an den Volkringhauser Festtagen so richtig feiern lassen. Im Herbst letzten Jahres tat sie es Mama und Papa gleich und wurde Kinderschützenkönigin der Bruderschaft. Hätte damit auch im Umzug mitlaufen sollen. „Sie hatte sich auch schon ein schönes Kleid ausgesucht“, berichtet Papa Matthias.
Stolz auf den Hofstaat
Auch Charlottes Erstkommunion musste bereits abgesagt beziehungsweise verschoben werden.
Eines war im Hause Noll aber mit der unvermeidbaren Schützenfest-Absage auch schnell klar: „dass wir selbstverständlich weitermachen und als Königspaar bis zum nächsten Jahr im Amt bleiben. Und der Hofstaat hat das auch sofort mitgetragen und steht hinter uns.“