Volkringhausen. Erste Klasse aus zweiter Hand: Volkringhausens Schützenhalle wird am Wochenende zur Boutique - zum 20. Mal. Dahinter steckt ein Damenteam.

Erste Klasse aus zweiter Hand: Das ist das Prinzip der Kleiderbörse der Schützenbruderschaft Volkringhausen. Am Wochenende wechselt Schickes für Abiball, Hochzeit und Schützenfest zum 20. Mal die Besitzerin. Der Kleidermarkt zeigt nebenher, dass das Schützenwesen keineswegs reine Männersache ist. Um den Kleiderverkauf kümmert sich eine vielköpfige Damenriege.

20. Kleiderbörse in der Schützenhalle Volkringhausen (Balve): Ein Team um Christine Schmidt (links) und Jutta Neuhaus bereitet die Veranstaltung vor.
20. Kleiderbörse in der Schützenhalle Volkringhausen (Balve): Ein Team um Christine Schmidt (links) und Jutta Neuhaus bereitet die Veranstaltung vor. © WP | jürgen overkott

Zuvor hat ein Herren-Team der Bruderschaft Hand angelegt. Gerüste des Garbecker Unternehmens MB werden zu Kleiderständern. Dazwischen liegt Teppich. Ein Teil der Schützenhalle ist kurzerhand zu Umkleidekabinen umgebaut. Am Freitag, 28. Februar, wird die Halle zur Schützen-.Boutique. Jutta Neuhaus und Christine Schmidt erwarten 300 Kleider, Schleier und Strumpfband inklusive. Kennerinnen wissen: Wer das Beste will, muss zeitig kommen.

„Im Großen und Ganzen“, weiß Organisatorin Jutta Neuhaus, „wird alles im Set verkauft. Nur wenige bieten ihre Sachen separat an.“ Allerdings ist der Markt in Bewegung geraten. Von „Dumpingpreisen“ spricht Jutta Neuhaus. „Am Anfang lagen die Kleider bei 200 Euro. Heute sind es 100 Euro oder 110.“ Die Erwartungen der Anbieter sind folgerichtig gesunken. „Früher haben die Leute erwartet, wenn ich 500 Euro für das Kleid bezahlt habe, kann ich es für 400 Euro verkaufen“, stellt Christine Schmidt fest. Das gilt längst als unrealistisch. „Die Preise für die Kleider sind sehr gefallen“, bestätigt Brudermeister Stephan Neuhaus, „aber die Qualität ist gestiegen.“

Auch das Tempo modischen Wechsels hat zugenommen. „Am Anfang wurden Kleider angeboten“, erinnert sich Stephan Neuhaus, „die haben auch schon mal 20 Jahre lang gehangen.“ Heutzutage ist angebotene Braut- und Ballmode gerade mal zwei Jahre alt. Geändert haben sich zudem die Schnitte. Jutta Neuhaus: „Die Kleider sind schlichter geworden.“

Schnitte schlichter, Damen größer

Und die Käuferinnen? Sie kommen aus der ganzen Region – von Menden bis Neuenrade, von Arnsberg bis Sundern. Das Publikum ist jünger geworden, die durchschnittliche Kundin größer.

Jutta Neuhaus & Co. bieten optimalen Service. Jedes Stück wird vorab begutachtet und präzise ausgezeichnet. Bei Bedarf helfen Schützen-Damen bei der Anprobe: „Das richtige Kleid muss zur richtigen Dame passen.“

Kleiderverkauf: Samstag, 29. Februar, 10 bis 17 Uhr; Sonntag, 1. März, 14 bis 16 Uhr; Kleiderabholung: Sonntag, 16.30 bis 18.30 Uhr.