Balve. Eine bange Frage lautete am Wochenende: Wie gehen Balver mit der Maskenpflicht um? Eine WP-Umfrage macht Mut.
In Balve wird die Maskenpflicht klaglos akzeptiert. Das ergab eine Umfrage der „Westfalenpost“ am Montag. Sie gilt zunächst für Einzelhandel und Nahverkehr, aber auch für Arztpraxen. Die Regelung ist zunächst bis Sonntag, 3. Mai, befristet. Darauf wiesen die Balver Hausarztpraxen Dr. Gregor Schmitz und Dr. Paul Stüeken in einer Mitteilung hin.
Die Balver Hausärzte berufen sich auf die Corona-Schutzverordnung der Landesregierung. Demnach gilt die Maskenpflicht ausdrücklich auch für Arztpraxen.
Eine Bedeckung von Mund und Nase soll demnach dafür sorgen, dass die beim Atmen und Sprechen in der Ausatemluft vorhandenen – möglicherweise mit Coronaviren behafteten Tröpfchen – nicht so weit ausbreiten. Eine einfache Bedeckung aus Textil für Mund und Nase sei ausreichend. Erlaubt seien auch Schal oder Tuch, hieß es.
Eine stichprobenartige Umfrage der WP im heimischen Einzelhandel ergab, dass kein einziger Kunde ohne Maske Geschäfte betrat oder verließ. Auch beim Holen oder Wegbringen von Einkaufswagen hielten Verbraucher den vorgeschriebenen Abstand von zwei Metern ein.
Auf Nachfrage erklärten viele Einkäufer knapp, dass sie die Maskenpflicht „gut“ finden.
Ausführlicher nahm Netto-Kundin Gabriele Kaiser-Demmer Stellung. Sie räumte ein, ihren Mund-Nase-Schutz aus leuchtend rotem Stoff aus Vernunftgründen zu tragen – „aus Solidarität mit dem Personal in den Supermärkten“. Sie fand das Tragen des Atemschutzes unangenehm.
Iris Wassmuth hat sich mit der Maskenpflicht arrangiert. Sie trug ebenfalls einen Mund-Nase-Schutz aus Stoff. „Meine Chefin“, erzählte sie lachend, bevor sie bei Aldi einkaufte, „hat sie selbst geschneidert.“
Karin Klüppel ist mit inzwischen mit fünf verschiedenen Stoff-Masken ausgestattet: „Dann muss ich sie nicht so oft waschen und bügeln“, sagte sie nach einem Einkauf in der Bäckerei Tillmann. „Mein Mann hat auch vier Masken.“
Sophie Schrimpf, Ausbildungsbotschafterin der Goldbäckerei Grote, beobachtete in ihrer Filiale im Netto-Markt, dass sich durchweg alle Kunden an die Maskenpflicht halten. Kritische Kommentare habe sie nicht gehört. Die Masken werden offenkundig klaglos getragen.
Das stellte auch Tanja Giannandrea von der Netzgesellschaft der Stadtwerke Balve bei Besuchern des städtischen Innenstadtbüros an der Alten Gerichtsstraße fest.
Sie selbst muss keinen Mund-Nase-Schutz tragen. Dafür gibt es einen guten Grund: Bei der Arbeit sitzt die Mitarbeiterin des kommunalen Energieversorgern hinter einer Plexiglasscheibe.
Diese Ausnahmeregelung gilt nicht nur für Dienstleister, sondern auch für das Personal im Einzelhandel.
Tanja Giannandrea ist dennoch mit einer Maske ausgestattet, aus eigener Produktion. Die Grundlage ist schwarzer Stoff mit dem weißen Mammut-Logo, das der kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz geehrte Balver Designer Werner Ahrens als heimliches Wappentier der Stadt schuf.
Nähmaschinen rattern weiter
Derweil rattern die Nähmaschinen professioneller wie privater Anbieter weiter. Zu haben ist der textile Anti-Corona-Stoff in der Praxis des Podologen Björn Freiburg. Er vertreibt Atemschutz der Selbsthilfegruppe „Balver für Balver“ zum Selbstkostenpreis. Masken sind aber auch beim „Moden Eck“ von Anke Hülsmeyer an der Hauptstraße in Balve, beim „Blumenstübchen“ von Vincenza Collard und bei „Tilla Stoffe“ von Alex Schulte in Garbeck erhältlich.