Balve. Werner Ahrens hat das Kulturleben Balves in den vergangenen Jahrzehnten so stark geprägt wie sonst keiner. Jetzt erhielt er eine seltene Ehrung.
Der Ehrenvorsitzende der Heimwacht. Werner Ahrens, ist am Mittwochnachmittag mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden – wenige Tage vor seinem 84. Geburtstag.
Vorübergehend schien es so, als falle die Verleihung der Auszeichnung durch Landrat Thomas Gemke den strengen Corona-Regelungen zum Opfer. Doch der Landrat hatte die rettende Idee, Werner Ahrens das Bundesverdienstkreuz vor seinem Haus in Balve-Süd zu übergeben. Damit bescherte Gemke dem weithin anerkannten Grafiker und Maler, aktiven Heimatkundler und ehemaligen Kommunalpolitiker ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Strahlenden Sonnenschein gab es obendrauf.
Gemke betonte, das Verdienstkreuz am Bande sei inzwischen „sehr selten geworden“. Es sei eine Anerkennung „für langjähriges und außergewöhnliches Engagement“.
Ahrens habe sich Verdienste durch jahrzehntelanges Engagement im kulturellen, heimatgeschichtlichen und katholischen Bereich erworben – seit über 50 Jahren. Ein Vierteljahrhundert, von 1992 bis 2017, war Ahrens Vorsitzender des Heimatvereins „Heimwacht Balve“. Längst ist er Ehrenvorsitzender. Die von der Heimwacht initiierte jährliche „Aktion Saubere Landschaft“ gehe wesentlich auf Ahrens zurück.
Bekannt ist Ahrens zudem als Ideen- und Stichwortgeber, Initiator und Organisator ungezählter Vortragsveranstaltungen, Ausstellungen sowie Stadt- und Kirchenführungen. Damit nicht genug: Ahrens schrieb Bücher und Broschüren, schuf Illustrationen und Plakate über Kunst und Kultur und Geschichte und Geschichten über Balve und die Balver Pfarrkirche. Als Klassiker gilt das weithin bekannte Höhlensymbol. Als geistiger Vater des Balver Mammuts habe Ahrens „ein identitätsstiftendes Wahrzeichen“ geschaffen, sagte Gemke.
1998 ließ Ahrens an historisch bedeutsamen Balver Häusern Bronzetafeln mit Infos anbringen.
Ehrenteller der Stadt
Er scheute sich nicht, auch dunkle Kapitel der Balver Geschichte zu erhellen. Im 16. Jahrhundert fielen in Balve rund 300 Menschen der Hexenverbrennung zum Opfer. Ahrens sorgte dafür, dass eine Gedenkstele an die Opfer erinnert.
Bereits im Jahr 2017 wurde Ahrens von der Stadt Balve ausgezeichnet – mit dem Ehrenteller.
Ahrens bedankte sich mit emotionalen Worten. Schließlich ist der 1. April der Geburtstag seiner Mutter.