Balve. Die Goldbäckerei Grote testet im März drei neue Snacks. Sie wurden von Realschülern entwickelt. Sophie Schrimpf spielte dabei eine wichtige Rolle.

Manchmal geht die Liebe zum Lernen durch den Magen. In einer Projektgruppe an der Realschule war das so. Siebtklässler waren mit Feuereifer dabei. Sie durften nämlich herzhafte Snacks nach eigenen Ideen herstellen. Sophie Schrimpf, 20, half ihnen dabei. Die Balverin war keineswegs zufällig dabei. Sie ist Auszubildende bei der Goldbäckerei Grote. Mehr noch: Sie ist Ausbildungsbotschafterin der Handwerkskammer Südwestfalen. Ihr Engagement wurde inzwischen sogar mit einer Urkunde gewürdigt.

Die Realschule weiß, dass auch beim Tag der offenen Tür Lernen durch den Magen geht.    
Die Realschule weiß, dass auch beim Tag der offenen Tür Lernen durch den Magen geht.     © WP | Sven Paul

Die Grote-Mannschaft in der Realschule bestand aus Ausbildungsleiterin Julia Thunecke, Ausbilderin Adelgunde Buchheister, Sophie Schrimpf und einem Praktikanten. Ihre Ansprechpartnerin von schulischer Seite war Lehrerin Alexandra Lanfermann.

Häppchen mit fantasievollen Namen

84 junge Leckerschmecker, in Gruppen aufgeteilt, entwickelten Häppchen nach eigenen Vorstellungen. Die Siebtklässler gaben ihren kulinarischen Schöpfungen fantasievolle Namen. Zudem kalkulierten sie Verkaufspreise. Adelgunde Buchheister: „Ich habe die Zutaten mitgebracht: Backwaren, Eier, Gurken, Käse, Tomaten.“

Drei Snacks wurden prämiert. Ihre Schöpfer erhielten jeweils einen Grote-Gutschein über zehn Euro.

Doch damit nicht genug: Die besten drei Produkte werden im März jeweils eine Woche im City-Café angeboten – „und zwar in den Kalenderwochen 10, 11 und 12“, sagte Adelgunde Buchheister der Westfalenpost, „los geht es am 2. März“. Anschließend werden die Verkaufszahlen ausgewertet. Der erfolgreichste Snack kommt ins Standard-Sortiment. Schöpfer oder Schöpferin erhalten einen attraktiven Preis. Was genau es ist, wird noch als Geheimnis gehütet.

Blick in die Goldbäckerei: Tradition trifft Moderne. 
Blick in die Goldbäckerei: Tradition trifft Moderne.  © WP | Jürgen Overkott

Kein Geheimnis ist, dass Sophie Schrimpf ihre Chance nutzt, als ehemalige Förderschülerin eine Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin anzutreten. „Ich bin durch ein Praktikum zu Grote gekommen.“

Sophie Schrimpf ist als Ausbildungsbotschafterin in ihrem Betrieb keineswegs allein. Auch ihre Kollegin Daniela Schmellenkamp (21) wirbt für künftige Fachkräfte im Bäckerhandwerk. Die Werdohlerin besitzt einen Realschulabschluss, kam über einen beruflichen Umweg zu Grote und steigt in die neue Filiale in Herscheid ein: „Dort bleibe ich auch.“

Beide – Sophie Schrimpf und Daniela Schmellenkamp – mögen die Arbeit mit Kunden, mit Kollegen. Ihnen gefällt zudem, dass die Goldbäckerei mit Filialen im Märkischen Kreis wie im Hochsauerlandkreis vertreten ist. Jede Filiale hat ihren Charme, hat ihre Eigenheiten: „Da ist jedesmal irgendetwas anders.“

Die beiden Ausbildungsbotschafterinnen gehen in weiterführende Schulen, erzählen von Arbeit, Einkommen, Erfahrungen. Daniela Schmellenkamp: „Wir zeigen den Jüngeren, dass die Arbeit hier echt Spaß machen kann.“ Spaß macht den beiden auch das Echo der Schüler: „Wir erhalten ganz viele positive Rückmeldungen.“