Ein Traditionshotel hat Zukunft: „Haus Recke“ erhält drei Sterne Superior. Dafür gibt es gute Gründe.
Binolen Das Traditionshotel „Haus Recke“ in Binolen wird aufgewertet. Wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Dienstag in Hagen mitteilte, erhält die frisch renovierte Herberge im Hönnetal erstmals drei Hotelsterne Superior. „Das Hotel wird damit ab sofort in der Kategorie ,Unterkunft für gehobene Ansprüche’ geführt, teilte Dehoga-Vize Lars Martin mit.
Die offizielle Verleihung erfolge am Mittwoch, 11. März, hieß es weiter.
Erst kürzlich hatte Junior-Chefin Maria Vanselow (37) ein Ausrufezeichen gesetzt. Sie und ihr Team Recke hatten mit einer Projektarbeit bei einem Branchen-Wettbewerb den ersten Platz belegt. Dafür gab’s 1000 Euro Preisgeld.
Maria Vanselow studiert an der Fachschule Wihoga in Dortmund. In Kürze darf sie sich staatlich geprüfte Betriebswirtin im Hotel- und Gaststättengewerbe nennen. Ab 1. April konzentriert sie sich voll auf den elterlichen Betrieb.Maria Vanselows Projekt zielte auf die „Optimierung eines Betriebes“ ab: „Da haben wir Haus Recke als Beispiel genommen, was man noch weiter optimieren könnte – was man fürs Personal tun könnte, wie man die Auslastung erhöhen könnte.“
Maria Vanselows Projekt zielte auf die „Optimierung eines Betriebes“ ab: „Da haben wir Haus Recke als Beispiel genommen, was man noch weiter optimieren könnte – was man fürs Personal tun könnte, wie man die Auslastung erhöhen könnte.“
Im Sommer kommen Motorrad-Fahrer an Haus Recke buchstäblich nicht vorbei. Hotel wie Restaurant gelten als feste Adresse im kurvigen Hönnetal. „Das wollen wir unbedingt beihalten. Das ist unser Steckenpferd“, sagt Maria Vanselow, die die Begeisterung ihres Vaters Ulli für hochtourige Zweiräder teilt. „Aber: Motorradfahrer kommen nur in den Sommermonaten. Wer fährt schon bei Schnee und Eis?“
Maria Vanselow hat einen Plan, wie sie und ihre Familie die Auslastung ihrer Traditionsherberge erhöhen können: „Wir wollen ins Montage-Geschäft.“ Die ersten Schritte sind getan. Sie führten ins Deilinghofer Gewerbegebiet. „Das hat uns schon gut geholfen“, berichtet Maria Vanselow. Inzwischen richten die Vanselows ihre Blicke auch auf den Mendener Süden, auf Lendringsen.Sie glauben an ihren Erfolg. Denn sie wissen, was Monteure wollen. „Sie arbeiten hart, und sie sind deutschlandweit unterwegs“, stellt Maria Vanselow fest, „sie wollen nicht in einem kleinen Zimmer in harten Betten schlafen, und sie wollen auch kein Minimal-Frühstück; sie wollen ordentlich verpflegt werden. Sie sind froh, wenn sie einen gehobenen Standard zu angemessenen Preisen haben.“
Die Vanselows haben die Botschaft verstanden: Es gibt es ein Frühstücksbüffet und eine Außenterrasse, und in den Appartements besteht für Monteure die Möglichkeit, sich selbst Essen zuzubereiten.
Auch ans Personal hat Maria Vanselow bei ihrer Zukunftsvision gedacht: „Wir wollen die Mitarbeiter wieder mehr binden.“ Das geht über Dienstplan-Gestaltung und Mitarbeiter-Gespräche, Anreize wie gemeinsame Ausflüge zum Teambuilding inklusive. „Außerdem planen wir ein Arbeitszeit-Konto für die Beschäftigten, damit sie Überstunden aus den Sommermonaten im Winter abbauen. Sie würden dann aber weiter bei uns beschäftigt bleiben.“Azubis sind derzeit kein Thema. Aber Maria Vanselow hält sich ein Türchen offen: „Ich habe einen Ausbilderschein.“
Maria Vanselows Eltern Ulli und Annette hatten bereits 2018 Hand im Hotel angelegt. Besonders gemütlich, besonders leise und besonders individuell sollte es werden. Ulrich Vanselow und seine Familie haben im Haus Recke große Umbauarbeiten gestemmt. Dabei herausgekommen sind eine neue Lounge sowie ein neuer Frühstücksraum und Hotelzimmer.