Langenholthausen. Das Personalkarussell der CDU Langenholthausen dreht sich hochtourig. Personalien wurden zur Unzeit bekannt.
Im Vorfeld der Kommunalwahl am 13. September dreht sich in Langenholthausen das Personalkarussell der Ortsunion. Ratsherr Achim Wachauf (57) will nicht mehr weitermachen. Auch seine gleichaltrige Ehefrau Barbara gibt ihr Amt als Ortsvorsteherin nach 16 Jahren auf. Zugleich signalisierte Robin Vorsmann (27), sich von der CDU Langenholthausen als Kandidat für ein Ratsmandat nominieren zu lassen. Damit bestätigten die drei Kommunalpolitiker auf Anfrage der WESTFALENPOST zur Unzeit bekannt gewordene Spekulationen.
Barbara und Achim Wachauf gaben „persönliche Gründe“ für ihre Entscheidung an. Achim Wachauf will mehr Zeit für den Feuerwehr-Musikzug Langenholthausen haben. Die Musiker wollen in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Barbara Wachauf deutete an, sie habe zu viel „Gemecker“ ertragen müssen.
„Ich war überrascht, als ich damals, vor 16 Jahren, gefragt wurde“, erinnerte sich die ehrenamtliche Kommunalpolitikerin. Über ihre Motivation sagte die hauptberufliche Buchhalterin eines Sunderner Baustoff-Unternehmens: „Ich wollte etwas für mein Dorf tun.“ An klassischer Kommunalpolitik war sie erklärtermaßen nicht interessiert. Ihr lag daran, Bürger-Sorgen anzuhören und Lösungen für Probleme im Dorf zu ermöglichen.
Barbara Wachauf reizte an ihrem Amt die Möglichkeit, vielfältige Kontakte zu pflegen: „Ich habe gern Geburtstagsgrüße überbracht, und ich war auch gern auf dem Schützenfest.“ Die scheidende Ortsvorsteherin ärgerte sich über „Meckerköppe“. So sei die Umwandlung der ehemaligen Grundschule am Mittelweg ins heutige Kulturzentrum Sokola.de immer wieder bekrittelt worden. Immerhin habe sie einige Zweifler dazu bewegen können, schließlich doch Mitglied im Trägerverein der Sokola.de zu werden. Nicht verstehen kann Barbara
Wachauf, dass Langenholthausen mancherorts ein „Dornröschenschlaf“ bescheinigt worden sei: Die Sokola.de sei ein Beleg für das exakte Gegenteil.
Kommunalpolitik kostet Zeit
Robin Vorsmann bestätigte gegenüber der WP, dass er bereit sei, sich von der Ortsunion als Ratskandidat aufstellen zu lassen. Ortsvorsteher hingegen will er nicht werden.
„Das Amt ist zeitaufwendig“, bilanzierte Barbara Wachauf, „allein wegen der Geburtstagsgrüße.“ Das weiß auch Robin Vorsmann. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des heimischen Landtagsabgeordneten Marco Voge.
Offen ist die Frage, ob und wie die Ortsunion bisher in der Balver Kommunalpolitik unterrepräsentierte Frauen gewinnen will. Barbara Wachauf sieht Zeitprobleme. Zwar haben immer mehr Frauen einen Beruf. Aber die Mehrheit müsse sich weiter um Haushalt und Kinder kümmern. Da bleibe für Politik nicht viel Zeit.
Die Sitzung der Ortsunion findet am Mittwoch, 4. März, um 19.30 Uhr im Gasthof Habbel statt. Eine Einladung ging nach Informationen der WP lediglich Parteimitgliedern zu.