Balve. Die beiden Balver Hans-Peter Drilling und Robin Vorsmann wollen ein mobiles Kino in die Region bringen. Die Idee bringen sie aus Würzburg mit.
Mit einem mobilen Kino wollen die Balver Hans-Peter Drilling und Robin Vorsmann wieder Hollywood-Flair in die Bürgerregion am Sorpesee bringen. Die Idee haben die beiden Initiatoren aus Würzburg mitgebracht, mitfinanziert wird der Open-Air-Kintopp durch das Leader-Projekt.
Hollywood und Hönnetal – das hat irgendwie nie so unendlich lange gehalten, sofern man mal das Mendener Palast-Theater außen vor lässt. Von 1955 bis 2015 gab’s in Neuenrade das Gloria-Theater, das aber seit der Schließung bis heute keine Nachnutzung erfahren hat. Im 60. Jahr des des Bestehens geschlossen, weil es wirtschaftlich nicht mehr tragbar war. Und weil die Top-Filme erst mit wochenlanger Verspätung von den Verleihern eingereicht wurden.
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Balve hatte noch mehr Pech, was einen Kinobetrieb im Stadtkern anging: Die „Balver Lichtspiele“ im Haus mit der Anschrift Dreikönigsgasse 1 (spätere Räume des Tanzlokals Tenne im Haus Drei Könige) wurden Opfer des großen Kinosterbens, das die Verbreitung des Farbfernsehers in Westdeutschen Wohnzimmern dem Zelluloid-Programm bereiteten.
1971 gingen im Balver Kino die Lichter aus
1956 eröffnet, gingen im Balver Kino bereits 1971 die Lichter aus. Aus dem Kino mit ehemals 320 Sitzplätzen wurde die Diskothek „Club 67“. Heute sieht die Situation so aus, dass der Balver, der spontan Lust auf Kino bekommt, längere Anfahrten einkalkulieren muss. Wenn’s nicht nach Menden oder Iserlohn geht, dann sind Altena, Plettenberg und Arnsberg-Neheim die wohl am Nächsten liegenden Alternativen. Ganz Mutige zieht’s in Lüdenscheider Kinos. Das Defizit an Filmvorführungen mit Kino-Flair und dem obligatorischen Popcorn-Duft in der Region wollen ab 2020 die Balver Hans-Peter Drilling und Robin Vorsmann beseitigen – zumindest, was die Sommermonate in den kommenden Jahren angeht.
Mobiles Kino mit Mitteln aus dem Leader-Projekt
Angesiedelt beim Sportverein SG Balve-Garbeck, soll mit Mitteln aus dem Leader-Projekt ein mobiles Open-Air-Kino her. Und weil das heutzutage ohne digitale Technik nicht geht, ist das, was die Balver da anschaffen wollen, auch relativ teuer. „Die Kosten belaufen sich auf 100.000 bis 120.000 Euro, denn neben dem digitalen Projektor muss eine aufblasbare Leinwand gekauft werden“, erklärt Robin Vorsmann. Das Ganze soll in einem Anhänger Platz haben und kann so jederzeit auch verliehen werden.
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Robin Vorsmann erklärt, dass mit der Technik so ziemlich alles gezeigt werden kann, was interessiert: Bildungsfilme könnten laufen, das Equipment für Projektionen bei Stadtfesten genutzt werden, oder eben der klassische Filmstoff aus Hollywood wird projiziert. Für Letzteren konnten Vorsmann und Drilling bereits eine Kooperation mit den Neheimer Kinobetreibern an den Start bringen: „Was Lizenzgebühren und Aufführungsrechte für Kinofilme angeht, werden wir unterstützt“. Die Idee für das mobile Kino kam den beiden Sauerländern beim Bierchen. Hans-Peter Drilling erzählte, wie beliebt Kino-Open-Airs in seinem ehemaligen Studienort Würzburg waren und schlug Vorsmann vor, so etwas doch auch nach Haus zu holen.
Vorbilder sind Großstädte
Und wenn der Blick mal hinüber zu den Großstädten geht, dann lässt sich kaum leugnen, dass man mit der Idee am Puls der Zeit liegt: Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Stuttgart – überall sind Kino-Open-Air-Events ein Renner. „Das exklusive Filmerlebnis an der Landluft“ soll im Juni 2020 an den Start gehen.
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Die Premiere wird vom 25. bis 28. Juni in der Balver Höhle steigen. Auf Dauer soll das Angebot sich dann auch etablieren.