Eisborn. Die Bürgerinitiative BGS unterstützt den SPD-Antrag an Balves Rat. Darin geht es um mehr Staubmessungen im Steinbruch Horst.

Die Bürgerinitiative BGS Eisborn begrüßt ausdrücklich den Antrag der SPD-Fraktion Balve zu regelmäßiger Staubmessung im Steinbruch des Unternehmens Lhoist/Rheinkalk. Das teilte BGS-Sprecher Bernhard Krutmann der WESTFALENPOST auf Anfrage am Montag mit.

Allerdings sollten nach Ansicht der BGS Erfassung der Staubbelastung einerseits und Veräußerung von Wegeflächen keine zwingende Verbindung hergestellt werden, „da es sich um zwei voneinander unabhängig zu beurteilende Vorgänge handelt“.

Schreiben an Bezirksregierung und Märkischen Kreis

Die Erweiterungspläne von Lhoist/Rheinkalk sind Thema Nr. 1 in Eisborn sowie in Asbeck auf Mendener und Holzen auf Arnsberger Seite.
Die Erweiterungspläne von Lhoist/Rheinkalk sind Thema Nr. 1 in Eisborn sowie in Asbeck auf Mendener und Holzen auf Arnsberger Seite. © WP | Alexander Lück

Zur Erfassung der Staubbelastung hat sich die BGS Eisborn nach eigenen Angaben bereits mit Schreiben vom 7. August dieses Jahres an die Bezirksregierung in Arnsberg sowie an den Märkischen Kreis deutlich positioniert. Sie hat demnach mehrere Messstationen im Umkreis bis zu acht Kilometern gefordert. Sie sollen dauerhaft betrieben und ausgewertet werden.

Außerdem habe die BGS Eisborn gefordert, dass die Messstationen „von einer unabhängigen, mit der Firma Lhoist in keiner Verbindung stehenden Institution errichtet, ausgewertet und die Messergebnisse öffentlich zugänglich gemacht werden“. Die BGS verlangt Messungen „über einen längeren Zeitraum“. Dabei sollen auch Feinstaub und Ultrafeinstaub sowie die Gift-Belastungen des Staubes erfasst werden. Bernhard Krutmann: „Diese Forderungen haben sich insbesondere im Nachhinein als berechtigt und richtig herausgestellt, da der Märkische Kreis die Messungen allein der Firma Lhoist überlässt.“ Das Unternehmen messe die Staubmessungen „ausweislich der uns vorliegenden Unterlagen nur temporär und offensichtlich nur dann, wenn nicht gesprengt wird“.

Bisherige Messstation „ungeeignet“

Staubbelastung ist bereits bei der aktuellen Produktion ein Thema.
Staubbelastung ist bereits bei der aktuellen Produktion ein Thema. © WP | Peter Müller

Die bisher einzige Messstation sei „ungeeignet“. Sie sehe in einer Senke steht. Daher sei sie „gar nicht in der Lage“, Staub und Staubzusammensetzung wie Feinstaub, Ultrafeinstaub und giftige Bestandteile „in seiner Gesamtheit ordnungsgemäß zu erfassen“. Daten, die Lhoist bisher dem Märkischen Kreis vorgelegt habe, seien „unvollständig, nicht aussagekräftig und geschönt“. „Es fehlen insbesondere Aufzeichnungen für den Zeitraum, in dem die massiven Staubbelastungen besonders häufig aufgetreten sind“, erklärte Krutmann weiter.

Landesamt LANUV soll Daten erfassen

Die BGS Eisborn hat bereits vorgeschlagen, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) mit den Messungen zu beauftragen. Das Landesamt könne nur von einer öffentlichen Körperschaft wie einer Kommune beauftragt werden. Privatpersonen oder Bürgerinitiativen seien dazu nicht berechtigt. Die BGS Eisborn würde es demnach begrüßen, wenn die SPD-Ratsfraktion Balve ihren Antrag „präzisieren könnte“.

BGS: SPD soll Ratsantrag präzisieren

Hier wird eine Sprengung vorbereitet.
Hier wird eine Sprengung vorbereitet. © WP | Peter Müller

Die SPD verlangt in einem Ratsantrag von der Stadtverwaltung, mit dem Steinbruch-Betreiber Lhoist/Rheinkalk über die Errichtung einer Messstation für Grob- und Feinstaub zu verhandeln. Der SPD geht es darum, „die bereits bestehende Staubbelastung festzustellen“. Zugleich will sie Daten, um „eine Entwicklung dieser Belastung durch eine Erweiterung der Abbaufläche einschätzen zu können“. Dazu bedürfe es „einer kontinuierlichen Messung im Ortsteil Eisborn“. Die Messung soll nach dem Willen der SPD Grob- und Feinstäube erfassen. Zudem verlangen sie: „Die Messdaten müssen öffentlich zugänglich sein.“ Der Balver Rat tagt am Mittwoch, 4. Dezember, im Rathaus der Stadt.

Lhoist/Rheinkalk plant eine Erweiterung des Steinbruchs Horst. Allerdings beklagte die BGS im Sommer mehrfach Staubbelastungen durch den aktuellen Abbau von Kalkgestein.