Eisborn. . Alle wollen Franzi helfen. Jetzt steht ein Projektchor in Eisborn vor der Gründung. Am Dienstag trifft sich die Sängerschar zum ersten Mal.
Die Hilfsaktion für die kleine schwerstkranke Franziska Michael bekommt jetzt auch musikalische Unterstützung. Auf Initiative des Frauenchors Querbeet startet am kommenden Dienstag ein Projektchor, der beim Benefiztag im August auf dem Sportplatz auftreten soll. Ausdrücklich als gemischter Chor, also auch mit möglichst vielen Männerstimmen. Und für alte Hasen wir blutige Anfänger geeignet.
„Ich habe gestaunt, was das Dorf da auf die Beine stellt. Eine begeisternde Solidarität ist das“, sagt Heinz-Dieter Baumeister, Chorleiter von Querbeet. Er war sofort begeistert , als unter den Sängerinnen die Idee zu einem Projektchor für Franzi entstand. Die Idee: Bis zum Benefiztag am Samstag, 24. August, werden eine Hand voll Lieder eingeübt und dann vor hoffentlich zahlreichen Besucher dargeboten.
Details stehen noch aus. Zunächst muss der neue Projektchor überhaupt erst mal die Stimmen erschallen lassen. Am kommenden Dienstag, 26. Februar, besteht erstmals die Gelegenheit. Im Chorraum der Eisborner Schützenhalle (wo auch Querbeet probt) startet um 19 Uhr das erste Treffen.
Zusammen groß, zusammen stark
Heinz-Dieter Baumeister wird zunächst einige Lieder aus den Bereichen Pop, Musical und Rock vorstellen. Ganz demokratisch wird im weiteren Verlauf an den Songs gearbeitet, die bei der Abstimmung die
meisten Stimmen bekommen. Gesetzt ist zunächst nur ein Song: „Wir sind zusammen groß“, der aktuelle Chartstürmer von den Fantastischen Vier und Clueso. Denn der gibt ein passendes Motto für das ganze Projekt ab. „Zusammen sind wir stark“ könnte man in Anspielung auf die Hilfsaktion, die der neunjährigen Franzi aus Eisborn eine Delfintherapie ermöglichen soll, noch ergänzen.
Heinz-Dieter Baumeister erklärt, dass dieser Song einstimmig eingeprobt wird und ohne die Rap-Strophen. Als Einstieg in den Projektchor also bewusst ein etwas niedrigerer Schwierigkeitsgrad. Denn die Verantwortlichen um Querbeet-Vorsitzende Ulla Pampuch hoffen natürlich auf eine ganz große Beteiligung. Von bislang schon aktiven Sängerinnen und Sängern wie auch von Neulingen, die sich bislang noch nie gesanglich versucht haben, diese tolle Hilfsaktion aber stimmlich unterstützen möchten.
Baumeister: „Ich habe schon einige Zusagen, etwa von erfahrenen Sängern aus Meisterchören der Umgebung wie auch von Sängern des ehemaligen Eisbornern Männerchores. Die freuen sich, hier im Ort mal wieder singen zu können.“ Natürlich dürfen nicht nur Eisborner mitmachen.
Baumeister spricht auch ganz gezielt Neulinge an. Seine Botschaft zum Start eines solchen Projektchores für sie: „Die Melodie der eigenen Stimme lernt man auch als Ungeübter erfahrungsgemäß recht schnell. Kommen dann die anderen Chorstimmen hinzu, wird es manchmal wieder etwas kniffelig. Aber da werden die erfahrenen Leute die Neulinge schnell mitziehen und helfen können.“
Baumeister wird nach dem ersten stimmlichen Kennenlernen, wie er es sonst bei seinen angestammten Chören auch tut, passgenau die Arrangements der einzelnen Lieder auf die Sängerschar anpassen – etwa was die Tonhöhen betrifft.
Ulla Pampuch denkt schon weiter
Vor allem hofft Baumeister auf rege männliche Beteiligung, sind diese in gemischten Chören ja zahlenmäßig oft das schwächere Geschlecht. Im Optimalfall wird der Chor vierstimmig. Die anderen Beteiligten an den Vorbereitungen für den Benefiztag waren von der Idee eines Projektchores sofort begeistert, berichtet Ulla Pampuch. Weitere Verpflichtungen, das betont sie weiter, entstehen mit der Teilnahme nicht. Es soll lediglich von jedem Teilnehmer pro Probe zwei Euro eingesammelt werden, was am Ende komplett in den Fonds für Franzi wandert. Um den Aufwand überschaubar zu halten, finden die Projektproben nur alle zwei Wochen statt, von 19 bis 20 Uhr, jeweils vor der regulären Probe von Querbeet. Die etwas frühere Uhrzeit auch deshalb, so Baumeister, weil man auf das Mitsingen von ganz jungen Leuten hofft. Schließlich soll das Projekt alle Generationen ansprechen.
Wenn das Ganze erfolgreich wird und Spaß macht, kann sich Pampuch auch noch ein Anschlussprojekt vorstellen. Nämlich einen Auftritt bei der Weihe der umgebauten Eisborner Kirche zum Jahresende. Musikalisch dann sicher mit einem ganz anderen Schwerpunkt. „Dann“, sagt sie lachend, „wäre es aber auch gut...“