Arnsberg. . Andre Krengel hat es geschafft: Mit seinem Arnsberger Altstadt-Café auf dem Alten Markt ist er erstmals in einem bundesweiten Reiseführer für Fans der „besten Cafés und Röstereien“ in Deutschland zu finden. Nur drei Häuser aus dem Hochsauerlandkreis sind unter den „Top 400“.

Ein wenig stolz ist er schon. Andre Krengel findet sich mit seinem Arnsberger Altstadt-Café auf dem Alten Markt erstmals in einem bundesweiten Reiseführer für die Fans der „besten Cafés und Röstereien“ in Deutschland wieder. Die Fachzeitschrift „Feinschmecker“ hat das Buch aufgelegt. Nur drei Häuser aus dem Hochsauerlandkreis sind unter den „Top 400“ aufgezählt.

Gut für das Geschäft von Krengel, gut aber auch für Alt-Arnsberg. „Es gibt nämlich richtige Café-Liebhaber“, berichtet Andre Krengel. Sie bilden das Wander- und Reisepublikum, das für eine gute Tasse Kaffee und ein schönes Stück Kuchen auch gut und gerne mal mehr als ein Stündchen im Auto sitzt und einen Ausflug daraus macht. Wenn dann im Guide steht, dass ein Haus als „Inbegriff sauerländischer Backkunst: nicht zu ausgefallen und erstklassig im Handwerk“ gilt, macht das neugierig auf die ganze Stadt.

Café-Touristen unterwegs

Mehr als die Hälfte seines Publikums an den beiden Café-Standorten der Konditorei Krengel kommt von außerhalb. Gute Gastronomie - und von der gibt es in der Altstadt noch reichlich - ist der Schlüssel für eine vor allem für Besucher und Touristen attraktive Stadt. Und doch brauchen auch die anerkannten Cafés und Kneipen in Alt-Arnsberg gute Rahmenbedingungen.

Bestes Beispiel: Die stark besuchte Ausstellung „Sehnsuchtsjahre“ im Sauerlandmuseum zog in den vergangenen Wochen gerade an Wochenenden viele Menschen nach Alt-Arnsberg. „Ich habe noch nie einen so guten Januar und Februar gehabt wie in diesem Jahr“, sagt Andre Krengel, „viele haben den Museumsbesuch mit anschließendem Kaffeetrinken verbunden“. Wetter gut, tolle Ausstellung im Museum - und schon passt es.

Die Gastronomie wird zum Trittbrettfahrer guter Kulturangebote. „Und deshalb ist es wichtig, dass auch während der Umbauphase des Museums noch irgendetwas passiert“, sagt Krengel. Die Besucherströme sollen nach dem Wunsch des Konditors bis zur Wiedereröffnung des „neuen“ Sauerlandmuseums nicht ganz abreißen.

Erste Auszeichnung überhaupt

Die Auflistung in dem nationalen Feinschmecker-Führer kam in der Entstehung überraschend. Die Redaktion ging auf das Café Krengel zu, bat um Bewerbungsunterlagen und schickte anonyme Testkunden. „Es ist unsere erste Auszeichnung“, freut sich Andre Krengel. Die Bedeutung für den Stadtteil und das Image Arnsbergs hat auch der Bürgermeister Vogel gleich erkannt und daher mit einem Strauß Blumen gratuliert.

Der Konditor versteht sein Handwerk. „Wir machen alles selbst und verzichten auf Fertigmischungen“, sagt Krengel, „wir klopfen sogar unseren eigenen Krokant“. Seinen Meister hat der heute 42-Jährige Enser 1999 gemacht (Geselle seit 1994). Das Altstadt-Café renovierte Andre Krengel im Jahr 2008. Im Herbst des vergangenen Jahres modernisierte er auch das Lokal an der Rumbecker Straße (an der Ecke Löckestraße). „Seitdem wird dieser Standort besser angenommen!“, sagt Andre Krengel.

Wer gut zu tun hat, braucht auch gutes Personal. 18 Mitarbeiter zählt das Geschäft aktuell - darunter auch Aushilfskräfte. „Es ist schwierig, gutes Personal für den Service zu finden“, sagt der Konditor. Ausbildungsplätze bietet er daher nur in der Produktion an. Im Verkauf und bei der Bedienung sind die Anforderungen hoch. „Auch hier haben wir einen hohen Anspruch an die Qualität“, betont Krengel, „was nützt die schönste Torte, wenn der Service nicht stimmt?“.

Das Treiben in der Altstadt

Die Test-Kunden vom Café-Führer wurden jedenfalls überzeugt. Im Guide schwärmen sie: „Im renovierten Altbau lässt sich hinter großen Fensterfronten prima das Treiben in der Altstadt beobachten!“. Und da sage noch einer, in Arnsberg sei nichts los...