Arnsberg. Beim 24-Stunden-Blitzmarathon gehen in Arnsberg Messpaten und Polizisten gemeinsam auf die Jagd nach Risiko-Fahrern und Hobby-Rasern. Mit einigem Erfolg: Denn vor allem kommt es darauf an, abzuschrecken.

Einmündung Neuer Weg in den Wiedmannsweg in Herdringen, gegenüber der Volksbank-Filiale des Dorfes, gestern 16.30. Polizeihauptkommissar Bartenstein und sein Kollege Polizeikommissar Kamitter holen zum dritten Mal heute ein silbernes Stativ aus dem Kofferraum ihres Streifenwagens. Sie besetzen eine der 68 Messstationen, die die Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis beim 2. Blitzmarathons eingerichtet hat.

Der 73-jährige Herdringer Walter Eickel nutzte seine Chance, als die Polizei diesmal aufrief, Messpunkte vorzuschlagen. Eickel wurde einer der sogenannten Messpaten für die Station an der Herdringen Durchgangsstraße L544. Seine Motivation für den Vorschlag: 851 LKW-Bewegungen am Tag konnten hier 2008 zu Spitzenzeiten gemessen werden. „Fast jeder dritte dieser LKW war zu schnell“, berichtet Eickel. Durch die Aktion erhofft er sich, dass die Polizei aufmerksam wird auf die Strecke, auf der Fußgänger durch rasende LKW und PKW immer wieder gefährdet werden.

Gut vorgearbeitet

„Die Polizei misst heute nur da, wo der Bürger meint, dass dort zu schnell gefahren wird,“ erklärt Polizeihauptkommissar ­Barten­stein. Die öffentlichkeitswirksame Maßnahme sei Teil der Polizei-Kampagne gegen überhöhte Geschwindigkeit, die Grund für 90 Unfälle mit Personenschäden im HSK in den ersten fünf Monaten dieses Jahres war (2011: 64, +40%). Und deshalb freut sich Bartenstein, wenn er mit seinem Laser-Messgerät niemanden erwischt. „Dann haben wir gut vorgearbeitet“, sagt er. Die Aufklärungsarbeit habe Wirkung gezeigt 17.30 Uhr. Eine Stunde an der Messstelle ist vergangen. Bilanz: Kein Raser, drei „Knöllchen“ wegen Gurtverstößen. Das aber ist ein anderes Thema...