Kreis Olpe. . Das Ehepaar hatte Pech. Es sprach am Dienstag im Auto gerade über den 2. Blitzmarathon der Polizei - als es blitzte. Das Pärchen war auf der Benolper Straße in Drolshagen in eine Radarfalle getappt. Mit 64 km/h, also 14 km/h zu schnell, macht 25 Euro Bußgeld. Dumm gelaufen.

Die meisten Autofahrer verhielten sich cleverer. Die Ankündigung des „2. Blitzmarathons“ in den Medien hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. „Die Autofahrer fahren heute fast alle defensiv, das ist doch klar“, so auch Reinhard Schulte, Leiter der Direktion Verkehr und Einsatzleiter der Polizei für den „Blitzmarathon“ im Kreis Olpe.

Bis gestern Nachmittag registrierte die Polizei im Kreis lediglich leichte Geschwindigkeitsüberschreitungen. Richtige Raser waren nicht dabei. An insgesamt 32 Messstellen im Kreis Olpe wurde gestern in zwei Schichten, von 6 bis 14 und von 14 bis 22 Uhr dauergeblitzt. Auch die Nachtschicht musste noch mal die Laserpistole zücken. Neben den mobilen Blitzgeräten waren die Radarwagen der Olper Polizei und des Kreises im Einsatz, ebenso das zivile ProVida-Krad, das ebenfalls mit einer Kamera ausgerüstet ist. Das Krad wird in erster Linie zur Überwachung von Motorradrasern eingesetzt.

Um 2 Uhr in der Nacht war der Blitzmarathon im Kreis Olpe beendet, weil danach kaum noch ein Auto unterwegs ist.

PR-Gag?

Über Sinn und Zweck der Aktion wurde auch gestern noch einmal diskutiert. Während manche den Blitzmarathon für einen PR-Gag des NRW-Innenministeriums halten, kam die Aktion bei den Bürgern weitgehend gut an. Das Besondere an dem zweiten Blitzmarathon war, dass besorgte Bürger der Polizei Messpunkte vorschlagen konnten. Davon machten auch viele Bürger Gebrauch. Von den 122 gemeldeten Blitzpunkten wählte die Polizei 25 aus und lud die Hinweisgeber ein, die Blitzaktion als „Messpate“ zu verfolgen. Von dieser Möglichkeit machten aber nur wenige Gebrauch.

Georg Wrede aus Kirchhundem fand die Aktion gut. Vor seinem Haus in der Flaper Straße ist der Bürgersteig recht schmal und es sind viele Kinder zu Fuß oder per Rad unterwegs.

Oftmals sind es aber nicht fremde Fahrzeugführer, sondern Einheimische, die zu schnell fahren. Georg Wrede: „Wir hatten hier einen Lkw-Fahrer, der mit Anhänger volle Pulle in den Ort fuhr. Wir haben das vor 3 Wochen seinem Chef erzählt, seit dem habe ich den Eindruck, dass er jetzt vernünftiger fährt.“

Zwischenbilanz der Polizei zufriedenstellend

Insgesamt zog die Polizei nach dem Dienstag eine zufriedenstellende Zwischenbilanz. Polizeisprecher Stephan Ommer: „Es ging uns ja nicht darum, möglichst viele Knöllchen zu verteilen, sondern die Verkehrsteilnehmer dafür zu sensibilisieren, dass erhöhte Geschwindigkeit immer noch die Unfallursache ist.