Clausthal.

„Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“. Stadtwerke-Chef Ulrich Midderhoff ist nach den nun vorliegenden Ergebnissen eines „Stresstestes“ der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld zuversichtlich, dass die Geothermie-Anlage auf der Großen Wiese in Hüsten noch in diesem Jahr fertiggestellt werden und in Betrieb gehen kann. Schon vor der Fahrt am Freitag in den Harz sprach Midderhoff von einem „Meilenstein“ für das Projekt.

Mitte 2008 war ein Glasfaser-Rohr eingesetzt worden, das technisch nicht geeignet gewesen war, die gewünschte Wärme an die Oberfläche zu befördern. Es war gebrochen. Nun wurde eine neuentwickelte Geothermie-Sonde aus einer Werkstoffkombination einem mehrwöchigen „Stresstest“ mit Bohrlochsimulation an der TU Clausthal-Zellerfeld unterzogen. Am Freitag wurden die Ergebnisse von Professor Dr. Theodoriu den Stadtwerken und dem Aufsichtsrat vorgestellt.

Die 2003 mit der Umsetzung des Geothermie-Projekts beauftragte Firma Daldrup&Söhne AG, die die Anlage ursprünglich schon im Juli 2007 hatte fertigstellen wollen, sieht nun ebenfalls den Durchbruch geschafft. „Unsere Planungsannahmen für die Eignung der speziellen Sonde haben sich bestätigt“, ließen Daldrup&Söhne erklären. Die Firma gehe davon aus, bis Ende 2011 die Sonde eingebaut zu haben.

Stadtwerke-Chef Ulrich Midderhoff rechnet damit, dass eine Erdwärme in einer Temperatur von 55 Grad Nutztemperatur gefördert werden kann. Mit der gewonnenen Wärmeenergie soll mehr als die Hälfte des Energiebedarfes des Freizeitbades NASS gedeckt werden.

Die Fertigstellung der Geothermieanlage, so Midderhoff, habe nun absolute Priorität. Mit der Firma Daldrup&Söhne habe man sich darauf geeinigt, dass erst im Anschluss juristische Fragen bezüglich der enormen Projekt-Verzögerungen und Gewinnverluste auf den Tisch kommen sollen. Die Daldrup AG soll bereits 2,8 Millionen Euro von den Stadtwerken erhalten haben.