Kleve. Werner Kemper wird Geschäftsführer der Katholischen Leisner-Trägergesellschaft Kleve und erklärt sich erstmalig zum Aus beim Klinikum Hochsauerland.
Gut fünf Monate nach seinem Ausscheiden beim Klinikum Hochsauerland wird der langjährige Chef des Hauses nun Geschäftsführer bei der Katholischen Leisner-Trägergesellschaft in Kleve (KKLE). Das vermeldet die Rheinische Post und wird so auch von Werner Kemper bestätigt.
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Der 66-Jährige hatte maßgeblich die Entwicklung des Klinikums Hochsauerland und den Neubau des notfallmedizinischen Zentrums am Standort Karolinenhospital vorangetrieben. Nach der Eröffnung im Sommer 2023 hatte es aber dem Vernehmen nach zunehmend Spannungen mit den Alexianern als Mutterkonzern gegeben. Im Verlauf des Jahres 2023 war klar geworden, dass der Kostenrahmen für den Neubau nicht einzuhalten war. Das Klinikum Hochsauerland, so räumte kürzlich der neue Geschäftsführer Michael Gesenhues ein, musste vom Mutter-Konzern des Alexianerverbundes ein Kontokorrent-Darlehen „im unteren zweistelligen Millionen-Bereich“ in Anspruch nehmen. Heute ist klar, dass die kompletten Kosten für das neue Notfall- und Intensivmedizinzentrum und die Abteilungsumzüge in einem dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen werden. „Wesentliche Überschreitungen des Bauvolumens sind und waren mir nicht bekannt“, sagt Werner Kemper heute dazu, „ein Finanzierungsbedarf war bereits in der Ursprungsplanung des Neubaus im Jahr 2019 für das Jahr 2023 eingeplant. Die Höhe konkretisierte sich dann allerdings erst im Jahr 2023“. Aufgrund der Stellung der Alexianer als Mehrheitsgesellschafter und der Einbeziehung des Klinikums als Konzerngesellschaft sei das Klinikum von seinen eigenständigen Finanzierungsquellen „abgeschnitten und auf die Alexianer als Konzernobergesellschaft angewiesen gewesen“.
Die Trennung von Werner Kemper war von den Alexianern zunächst dementiert, aber praktisch schon vollzogen worden. Michael Gesenhues war zwischenzeitlich in die Klinikum-Geschäftsführung aufgerückt. Zunächst hatte es aber auf Nachfrage noch geheißen, Kemper bleibe Sprecher der Geschäftsführung. „Meine Position wurden von den Alexianer zunehmen in Frage gestellt, weil ich das Klinikum vordringlich als Regionalversorger und nicht als Alexianer-Konzerngesellschaft gesehen habe“, äußert sich Kemper am Mittwoch erstmals öffentlich zur Trennung zu Beginn des Jahres, „.die Spannungen sind mir nicht verborgen geblieben, aber der Trennungswunsch der Alexianer wurde mir gegenüber erst im Januar 2024 kommuniziert“. Kemper sagt, er habe „einem Auseinandergehen unter dem Gesichtspunkt zugestimmt, da bei mir das Wohl des Klinikums und nicht eine Auseinandersetzung mit der Gesellschafterebene im Vordergrund stand“. Dem Klinikum wünsche Kemper, dass es „seinen erfolgreichen Weg weiter fortsetzen kann und bei den Gesellschaftern das Wohl der Region im Vordergrund steht“.
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Werner Kemper hatte nach dem für ihn - wie er damals im Gespräch mit unserer Zeitung sagte - „emotional harten“ Aus beim Klinikum Hochsauerland bereits erklärt, weiterhin im Gesundheitswesen mit seiner Expertise tätig sein zu wollen. In Kleve bei der KKLE begleitet Kemper nun ebenfalls Fusionsprozesse zu einem Verbund von Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen. Kemper war schon seit Juni 2021 Mitglied im Aufsichtsrat der KKLE - neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Klinikums Hochsauerland. „Ich freue mich sehr, die zukünftige Entwicklung der Einrichtungen der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft aktiv mitgestalten zu können“, wird Kemper in der Rheinischen Post zitiert, „die Sicherung und Entwicklung einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau war und ist mir eine Herzensangelegenheit.“ Kemper soll diesen Prozess aktiv als Teil der Geschäftsführung begleiten: „Weitere Vorhaben zur Arrondierung der Versorgung sind in Bearbeitung“, sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung und kündigt mögliche Ergänzungen ab Sommer an.
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Die mehr als 3500 Mitarbeiter der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft kümmern sich um das Wohl der Menschen zwischen Rhein und Maas. Das Leistungsspektrum reicht von der medizinischen Versorgung über das Katholische Altenhilfe-Netzwerk am Niederrhein (KAN) mit mehr als 20 Pflegeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren bis zur Versorgung der Region mit Medizinprodukten, Wirtschafts- und Verbrauchsgütern über ein Logistikzentrum.