Hellefeld. Andreas Dorda aus Hellefeld ist ein Mutmacher und erhält bei HSK-Sportgala den „Parasport“-Preis. Er holt Parkinson aus der Tabuzone.
Einer der bewegenden Momente bei der HSK-Sportgala vor wenigen Tagen: Als Andreas Dorda aus Hellefeld die große Bühne betritt, ist der Respekt vor seiner Leistung im großen Raum fühlbar. Der 53-Jährige erhielt den „Parasport“-Preis - und das nicht allein für seine im September bewältigte 100-Kilometer-Marathonwanderung in Bayern, sondern für seine Rolle als Mutmacher für alle an Parkinson erkrankte Menschen. Sein Motto: „Furt hoch und was tun“, sagt er, „es wäre das Verkehrteste, jetzt nur noch Trübsal zu blasen“.
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Seit April 2021 lebt Andreas Dorda mit der Diagnose Parkinson. Seine größten Einschränkungen hat er in der Feinmotorik. „Das Zittern in den Händen ist nicht einfach, wenn man am Computer sitzt“, erzählt er. Der Hellefelder ist weiterhin voll berufstätig und arbeitet in der Baubegleitung bei der Telekom. In der Grobmotorik beeinflusst ihn die Krankheit weniger. Und so steht er gut genug im Leben, um zu wissen, dass es auch deutlich schlimmere Schicksale geben kann. „Ich kann ja noch alles machen“, sagt er.
Spendensammeln für Parkinson-Stiftung
So auch diesen Gewaltmarsch, den er mit zwei Freunden gemeinsam in Angriff nahm. Andreas Dorda war der einzige des Trios, der das Ziel erreichte. Davon erzählt er gerne. Aber nicht, weil er sich feiern lassen will, sondern weil er zeigen möchte, dass das Leben mit Parkinson weitergeht, und helfen möchte, die Parkinson-Erkrankung aus der Tabuzone zu holen. Er will über die Krankheit reden, informieren und auch dazu beitragen, dass die Parkinson-Stiftung reichlich Spenden sammeln kann. „Ich hoffe auf die Forschung und dass da noch mehr Geld investiert wird“, sagt Andreas Dorda.
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Das bedeutet Hoffnung auch für ihn. Denn er rechnet fest damit, dass sich in den nächsten Jahren in der Parkinson-Forschung noch viel tun werde. Und das könne auch ihm helfen, seine Lebensqualität langfristig zu erhalten. „Die Krankheit schleicht voran“, sagt er. Die Forschung über Therapien aber könne perspektivisch helfen, Symptome bei Patienten zu mildern oder Prozesse der Krankheit zu verlangsamen.
Der verheiratete Familienvater von drei Kindern, die im Alter von 6 bis 12 Jahren sind, informiert sich viel über seine Krankheit. Wichtigen Austausch erlebt er in der Selbsthilfegruppe JuPa Sorpesee (Junge Parkinsonerkrankte). Hier erhält er Auskünfte über Therapien, Fördertöpfe oder auch Vorsorgevollmachten. Vor allem aber merkt er, dass er nicht allein mit seiner Krankheit ist. „Man muss ja nur mit offenen Augen bei uns durchs Dorf gehen, dann sieht man wieviele Menschen betroffen sind. Das ist schon erschreckend“, sagt er.
Er will Vorbild sein. Und als ein solches wurde er auch vom Kreissportbund des Hochsauerlandkreis ausgezeichnet. „Der Preis bedeutet mir sehr viel“, sagt Andreas Dorda, „da bin ich mächtig stolz drauf“. Die Qualen der 100-Kilometer-Wanderung am Stück möchte er sich zeitnah nicht noch einmal antun. Aber hat neue Ziele: Mit einer Männergruppe steht im September eine Alpenüberquerung mit Tagesetappen mit bis zu 1600 Höhenmetern an. „Wir haben den Ehrgeiz, alles mitzuschleppen und alles zu laufen“, sagt er, „aber auch da habe ich keine Angst vor“. Aufgeben gibt‘s nicht.