Arnsberg/Sundern. Polizei identifiziert 13 Unfall-Häufungspunktein Arnsberg und Sundern – zu hohe Geschwindigkeit ist die häufigste Ursache.

Wo es in Arnsberg und Sundern im vergangenen Jahr öfter mal „gekracht“ hat, listet die Kreispolizeibehörde in einer Übersicht der „Unfallhäufungs­stellen“ sorgfältig auf. Gleich 13 solcher neuralgischen Punkte sind in der Statistik für das Jahr 2023 im Bereich beider Stadtgebiete verortet - sieben in Arnsberg, die übrigen sechs auf Sunderner Gebiet. Schauen wir genau hin:

Kreispolizei und weitere Behörden begutachten Jahr für Jahr die Situation an Verkehrsbrennpunkten – die Liste wird fortlaufend aktualisiert. Eine Übersicht für Sundern liefert unsere Tabelle:

Überhöhte Geschwindigkeit ist an mehr als der Hälfte der Häufungsstellen in der Röhrstadt Unfallursache, hinzu kommen die Ursachen „Vorfahrt“ oder „Vorrang“.

Bundesstraße 229 bleibt im Fokus

Im vergangenen Jahr haben sich im Arnsberger Stadtgebiet neue Stellen heraus­kristallisiert, an denen es vermehrt zu Unfällen kommt - doch es gibt außerdem eine Anzahl alt bekannter Punkte: Zu hohe Geschwindigkeiten sind noch immer Ursache von Unfällen im Verlauf der Bundesstraße 229. Oft zu schnell gefahren wird weiterhin auch auf der Landesstraße 735 (Seufzertal) sowie der Landesstraße 682 („Calcit-Kreuzung“). Hinzu kommen „Vorrang“ (Jägerstraße/Einfahrt Altstadttunnel). Wer wann wo zuerst fahren darf, wird des Öfteren auch an den Anschlussstellen der Autobahnen 46 und 445 missachtet, das Problem dort ist ein echter Dauerbrenner.

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Fahrrad-/Pedelec-Fahrer sollten weiterhin besonders an der Kleinbahnstraße (Radweg/Bahngleise) im Ortsteil Hüsten sowie auf dem Arnsberger Burgweg (Viadukt) sein, beide Stellen sind laut Statistik für diese „Spezies“ von Verkehrsteilnehmenden sehr gefährlich.

Die Arnsberger „Häufungspunkte“ aus 2023 in der Übersicht:

Arnsberger Burgweg - Viadukt (Rad/Pedelec);
Kreuzungsbereich Lange Wende/Zur Alten Ruhr in Neheim;
Kreisstraße 2 im Abschnitt 5 (Haarnadelkurve zwischen Müschede „Kapune“ und Einmündung Seufzertal);
Holzen - Calcit-Kreuzung (Landesstraße 682/Kreisstraße 26);
Neheim - Kreisverkehr Graf-Gottfried-Straße/Annastraße;
Landesstraße 544 im Bereich Stembergstraße/Lange Wende;
Bundesstraße 229 - an der Kreuzung Jägerstraße/Altstadttunnel im OT Arnsberg.

429 Unfallopfer - darunter vier Verkehrstote

Doch nicht nur an diesen neuralgischen Gefahrenstellen verunglücken Jahr für Jahr Menschen im Straßenverkehr - 279 waren es 2023 im Arnsberger Stadtgebiet, weitere 150 Opfer meldet die Kreispolizeibehörde für den Bereich Sundern. Im vergangenen Jahr gab es im HSK elf Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang, darunter waren vier Opfer auf Straßen im Raum Arnsberg/Sundern.

23. Januar, Sundern-Stockum, Landesstraße 686 (Seidfelder Straße): Ein 90-jähriger Pkw-Fahrer biegt, aus Richtung Amecke, nach links auf die L 686 ein. Dabei missachtet er die Vorfahrt eines aus Sundern kommenden Transporters. Es kommt zum Zusammenstoß, der Pkw-Fahrer wird dabei tödlich verletzt.

11. März, Arnsberg-Neheim, Zu den drei Bänken: Der 29-jährige Fahrer eines Kleintransporters fährt auf der Straße „Zu den drei Bänken“ in Richtung Dorint-Hotel. Wegen Straßenglätte kommt er nach rechts von der Fahrbahn ab, prallt seitlich gegen einen Baum. Der 56-jährige Beifahrer fällt bewusstlos aus dem Fahrzeug, wird reanimiert, stirbt aber später im Krankenhaus

10. Juni, Sundern-Langscheid, Sorpestraße (Radweg): Ein Radfahrer ist, in einer Gruppe, auf einem Radweg im Wald unterwegs, nach einer Rechtskurve gerät er in eine Absenkung, die sich mit Wasser gefüllt hat. Da er Klickpedale benutzt, kann er nicht rechtzeitig abspringen, das Rad kippt mit ihm nach links. Er kommt schwerverletzt ins Krankenhaus, wo er 17 Tage später verstirbt.

15. September, Sundern, Landesstraße 519 (Hauptstraße): Ein Pkw-Fahrer biegt von einem Tankgelände auf die Hauptstraße ab, übersieht dabei eine auf dem Gehweg befindliche 58-jährige Fußgängerin. Diese wird schwer verletzt per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen, wo sie am nächsten Tag stirbt.