Neheim. „Perspektiv-Spaziergang“ mit Conny Buchheister führt durch Hauptstraße und Apothekerstraße. So steht es um den Einzelhandel dort.
Das „Einkaufszentrum unter freiem Himmel“ ist sehr gut aufgestellt - dieses Fazit lässt sich nach einem ausgiebigen Rundgang mit Konrad „Conny“ Buchheister durch die Neheimer Innenstadt ziehen. Es gebe zwar Leerstände, so der City-Mangager im Gespräch mit der Redaktion, diese seien aber keinesfalls besorgniserregend. Die Situation bei „Ankermietern“ bewertet er als „äußerst stabil“.
Tatsächlich führt unser „Perspektiv-Spaziergang“ durch Haupt- und Apothekerstraße nur vereinzelt an Lücken vorbei; auffällig: Die parallel verlaufende „kleine Schwester“ der Shopping-Mall hat sich zu einer Manufaktur gemausert: Zahlreiche - häufig Inhaber geführte - Fachgeschäfte reihen sich aneinander, darunter „echte Perlen“, wie Conny Buchheister stolz anmerkt.
Start ist an der „Domplatte“; von dort wenden wir uns Richtung Hauptstraße, vorbei am Wochenmarkt, einem wichtigen Frequenzbringer: „Wir sind froh, dass wir ihn haben“, stellt Buchheister fest, der sich durchaus längere Standzeiten, bis in den Nachmittag hinein, vorstellen kann. Allerdings stünden viele Markthändler diesem Ansinnen eher skeptisch gegenüber.
Am Beginn der Hauptstraße gähnt das Loch der Geldautomatensprengung bei der Deutschen Bank, mit Sperrholzplatten verdeckt. Kein „echter“ Leerstand, wohl gemerkt, aber eine Lücke, die es zu schließen gilt. Das Geldinstitut hält sich dazu noch bedeckt. Danach geht es „lückenlos“ weiter, vorbei an „Flaggschiffen“ wie H&M, S.Oliver oder Kress. Solche Ankermieter sind größtenteils langfristig an den Standort gebunden, einige „etwas weiter die Mall herauf“ haben erst kürzlich ihre Verträge verlängert, wie die Eigentümer der Liegenschaften Hauptstraße 36 (Mieter Müller Drogerie), Hauptstraße 40 (Mieter C & A - Textil), Hauptstraße 42 (Mieter New Yorker - Textil) sowie Hauptstraße 17 (Depot - Dekoration, Möbel, Textil und Geschenkartikel) vermeldeten.
Erfreulich auch der Blick nach oben: Eine ganze Reihe von Hausfassaden haben ihre ursprüngliche Gestalt (wieder) erhalten, geben der Innenstadt ein besonderes Flair. Jüngste Bereicherung: der gerade erst fertig sanierte Hauptsitz des Traditionsunternehmens Rottler. Für dessen alten Standort (Hauptstraße Nummer 27) ist übrigens schon ein Nachmieter gefunden - um wen es sich handelt, ist noch ein Geheimnis.
Stichwort „Perspektive“ - die nach vorne hin bescheiden wirkende Front des Hauses Nummer 34 wartet dahinter mit einem großen Grundstück auf; Potenzial für die zukünftige Ansiedlung eines weiteren „Flaggschiffs“? „Konkrete Planungen sind mir noch nicht bekannt“, gibt Conny Auskunft. Ganz anders sieht es ein paar Gebäude weiter aus: Die „Nummer 50“ wird im Herbst abgerissen, dort entsteht ein großzügiges neues Wohn- und Geschäftshaus. Neue Gastronomie gibt es definitiv in Kürze einige Meter weiter auf der „ungeraden“ Straßenseite, obwohl „neu“ nicht ganz zutreffend ist: Wie berichtet, zieht das beliebte „Rimini“ noch vor dem Sommer in das seit gut zwei Jahren leer stehende Ladenlokal Hauptstraße 33. Die bisher in der Apothekerstraße 40 beheimatete Pizzeria vergrößert sich, auch mit Blick auf Außengastronomie.
Damit machen wir den „Schwenk“ zur Apothekerstraße, in deren Ladenlokalen - parallel zur Hauptstraße verlaufend - eine gediegene Auswahl diverser Fachgeschäfte die Bedürfnisse von Besuchern mit speziellen Interessen abdeckt: „Vielleicht keine Laufkundschaft“, meint der City-Manager mit Blick auf Händler wie „Loftsound“ oder „GL die Mode“, um nur zwei zu nennen, aber tolle Geschäfte mit einem großen Einzugsbereich. Allerdings stehen dort auch einzelne Veränderungen an: Zum 30. April schließt der „D-Four Fashion Store“, demnächst steht auch bei Tee Gschwendner eine Veränderung ins Haus. Bereits die Segel gestrichen hat der kultige „Score-Shop“, hier sucht ein Makler aus Sundern einen Nachmieter. Schon längere Zeit ungenutzt ist das Haus Apothekerstraße 14, nachdem zuletzt ein Verkauf gescheitert war. Für dieses „Entwicklungsstück“ sei es aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich etwas ergebe, so Buchheister.
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Im Schatten des Neheimer Doms wartet das Traditionsgeschäft „Heide“ auf frischen Wind. Allerdings verzögert der angestrebte Verkauf des gesamten Hauses die Suche nach einem neuen Mieter für das Ladenlokal im Parterre. Der Kreis schließt sich, Leerstände sind vorhanden; aber mit einem Anteil von acht bis zehn Prozent - Geschäftswechsel inklusive - schlagen diese in der Tat nicht groß ins Kontor. Bleibt der Blick auf die städtische Infrastruktur, denn nicht nur Geschäfte machen eine gut aufgestellte Fußgängerzone aus: Neben den kürzlich aufgestellten Sitzbänken und Hollywood-Schaukeln sorgen rund 30 neue Mülleimer dafür, dass Besuchende und Einheimische sich wohl(er) fühlen.
Im Bereich Apotheker-/Karlstraße entsteht zeitnah eine Ruhezone mit weiteren Sitzmöbeln, auch die Außenanlagen rund um den „Dom“ sollen in Kürze aufgehübscht werden. Wasserspender wünscht sich Konrad Buchheister außerdem - und natürlich weiteren Parkraum. Eine Option aus Sicht des City-Managers wäre die Aufstockung des Parkhauses Goethestraße um eine Etage. Rund 60 Pkw-Stellplätze könnten so geschaffen werden - aber die Stadt schweigt dazu (noch).