Oeventrop. Die Kapelle am Rittergut Wildshausen ist aus einem Dornröschenschlaf erwacht. Die Eigentümer haben sie renoviert und bieten sie für Feiern an.

Das Rittergut Wildshausen in Arnsberg-Oeventrop kam im Jahre 1888 in den Besitz der Arnsberger Linie der Familie Cosack, in dessen Besitz das Rittergut noch immer ist.

Einst hielt die Familie Ihre Gottesdienste in einem Kapellenraum im Gutshaus ab. 1922 erfüllte Hans Josef Cosack sich und seiner Familie den Wunsch nach einer „richtigen Kapelle“ und ließ die St. Hubertuskapelle errichten. Als Grundstein wurde ein Mahlstein von der früher in Wildshausen existierenden Mühle gesetzt. Sehr bewegte, aber auch sehr ruhige Zeiten hat die kleine Familienkapelle im Laufe des vorigen Jahrhunderts erlebt. Das berichtet Tarquin Cosack, der die Geschäfte der Familie führt. Die Herrichtung der Kapelle sei das erse Kapitel im dicken Buch der Restauration des Ritterguts. Dafür seien die Planungen in vollem Gange, demnächst könne im Detail dazu berichtet werden.

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Zurück zur Kapelle: „Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, im Herbst 1944, wurde das Inventar nebst Paramenten aus einem Klever Krankenhaus in der Wildshauser Kapelle untergebracht“, schreibt Cosack. „In den Tagen des Zusammenbruchs im Frühjahr 1945 raubten Polen und Russen, die sich im Lager der Zellstoff-Fabrik Wildshausen befanden, die Kapelle weitgehend aus. Die Paramente wurden von ihnen zum Glück nicht alle gefunden und konnten später zurückgegeben werden. Seit Ende 1947 wurden in der Kapelle einige Jahre für die Bewohner von Wildshausen, des Lattenberges, der Giesmecke, der Filscheid und Brumlingsen regelmäßig Sonntagsmessen gelesen, die hauptsächlich von einem Pater des Oeventroper Missionshauses zelebriert wurden.“

Blick in den Innenraum der Kapelle: Taufen und Hochzeiten können hier gefeiert werden.
Blick in den Innenraum der Kapelle: Taufen und Hochzeiten können hier gefeiert werden. © Privat | Privat

Aufgrund von Priestermangel wurden die Gottesdienste später eingestellt. So verbrachte die romantische St. Hubertuskapelle am Fuße des „großen Berges“ einige Jahrzehnte im Dornröschenschlaf.

2023 wurde die Kapelle liebevoll restauriert und mit der Hochzeit von Tarquin und Yvonne Cosack aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. „Das war Ende August 2023“, sagt Cosack, derin der Kapelle auch schon getauft wurde.

In den vergangenen hundert Jahren war es ausschließlich Familienmitgliedern der Familie Cosack vorbehalten, sich in der St. Hubertuskapelle trauen zu lassen, aber von nun an steht die Kapelle auch außerfamiliären Feierlichkeiten zur Verfügung.

Idyllisch gelegen, auf einem historischen Fleckchen Erde, inmitten der Natur nahe dem schönen und natürlichen Abschnitt der Ruhr öffnet die romantische St. Hubertuskapelle ihre Pforten als öffentliche Eventlocation. Ein Ort für stilvolle Trauungen – gleich ob kirchlich, frei oder als Ambiente-Trauung. „Die hofeigene Kapelle des Rittergut Wildshausen – ein besonderer Ort mit besonderer Atmosphäre für ein Eheversprechen, Taufe oder aber für die Trauerfeier und den Abschied eines geliebten Menschen“, wirbt Cosack. „Wir wünschen uns für die Kapelle eine mit Leben gefüllte Zukunft.“