Arnsberg. Heimatbund Arnsberg ernennt den Osterfeueranzünder 2024 und verkündet in diesem Rahmen eine gute Nachricht für die nächsten Jahre.
Ein Heimatfreund erster Garnitur wird am kommenden Sonntag das Osterfeuer auf dem Kreuzberg anzünden, der Arnsberger Heimatbund zeichnet hiermit Werner Bühner für sein jahrzehntelanges und unermüdliches Wirken um die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt aus. Fast noch wichtiger aber ist eine andere Nachricht, die Heimatbund-Vorsitzender Torsten Kapteiner in diesem Zusammenhang verkündete: Das Arnsberger Osterfeuer, das in den vergangenen Wochen für viele Diskussionen in der Bevölkerung gesorgt hatte, ist nach der Genehmigung des Gesamtkonzepts von Stadt und dem „Landesbetrieb Wald und Holz NRW“ das Osterfeuer auf dem Kreuzberg, wenn auch in modifizierter Form, für die nächsten Jahre gesichert. In dieser Woche wollen Heimatbund und Stadt das zukunftsfähige Konzept vorstellen.
Zurück zum Osterfeueranzünder 2024: Die Ehrung von Werner Bühner als Osterfeueranzünder ist dabei mehr als nur eine individuelle Anerkennung, sie symbolisiert auch die Wertschätzung für alle, die sich mit Leidenschaft und Hingabe für die Bewahrung der Heimatgeschichte einsetzen. Peter Hansknecht, Vorsitzender des Osterfeuerausschusses, überreichte Bühner am Samstagabend im Gasthof „Zum alten Schloss“ die symbolträchtigen Insignien - Fackeln und Plakat.
- So geht es mit dem Arnsberger Osterfeuer 2025 weiter
- Ordnungsamt erklärt, warum sich beim Arnsberger Osterfeuer etwas ändern muss
- So war das Arnsberger Osterfeuer 2023
Heimatbund-Vorsitzender Torsten Kapteiner hob das Wirken des neuen Anzünders um die Geschichte der Stadt Arnsberg hervor: Schon bald nach seinem Eintritt in den Heimatbund am 9. Juli 1992 wurde Werner Bühner in den erweiterten Vorstand gewählt, im Jahr 2001 übernahm er die Position des Heimatbund-Vize und von 2016 bis 2021 bekleidete er das Amt des 1. Vorsitzenden. Bühners Beitrag zur Heimatgeschichte geht weit über seine Vorstandstätigkeiten hinaus. Als Mitglied des Osterfeuerausschusses war er nicht nur maßgeblich an der Organisation des Osterfeuers beteiligt, sondern hat viele Jahre die Begrüßung der zahlreichen Gäste auf dem Kreuzberg übernommen. Mit viel Engagement dokumentierte er eindrucksvoll die Kriegsereignisse, insbesondere die Zerstörung des Viadukts durch britische Flieger am 19. März 1945. Seine Arbeit führte ihn zu renommierten Experten wie dem Militärhistoriker Robert Owen von der Bomberstaffel Squadron 617 der Royal-Air-Force und zu Pilot Lawrence „Benny“ Goodman, der damals eine der entscheidenden Bomben abwarf.
Ein besonderes Anliegen war und ist Werner Bühner die Sicherung alter Filme und Fotos, gut besucht sind immer die beliebten „Arnsberger Filmschätzchen“ in der Kulturschmiede, deren Erlöse regelmäßig an soziale Institutionen gespendet werden. Ein weiterer Höhepunkt seiner Heimatbund-Laufbahn war die Errichtung des Mahnmals am Ruhrradweg unweit der Jägerbrücke zum Gedenken an die Kriegsopfer und die Zerstörungen in Muffrika sowie die Aufstellung des Hubertus-Bildstockes. Kurzum - und daren sich alle einig: Die Ernennung von Werner Bühner zum Osterfeueranzünder ist eine verdiente Auszeichnung für einen unermüdlichen Heimatfreund. Auch Stadtführer Joe Hafner ließ es sich am Samstagabend nicht nehmen, dem neuen Anzünder bei Nocko seine Aufwartung zu machen, natürlich stilgerecht als Nachtwächter mit schwarzem Hut und langem Mantel, sowie Signalhorn und Laterne ausgestattet.
Peter Hansknecht tritt in zweite Reihe
Der Ablauf: Am Ostersonntag, sobald die Dunkelheit einbricht, ziehen 300 Fackelträger hinauf zur Osterfeuerwiese. Nach dem Eröffnungsböller entzündet Werner Bühner dann den Holzstoß, gefolgt von einem beeindruckenden Höhenfeuerwerk. Peter Hansknecht wird dies alles mit gemischten Gefühlen verfolgen. Einerseits freut sich der langjährige Leiter des Osterfeuerausschusses darüber, dass trotz vieler behördlicher Auflagen diese Traditionsveranstaltung auf dem Kreuzberg stattfinden kann. Andererseits gibt der seit 51 Jahren für das Osterfeuer engagierte Heimatfreund seine Position als Vorsitzender auf und tritt in zweite Reihe.
Auch interessant
Blick in die Geschichte
Die Kurfürsten liebten Festlichkeiten und einen guten Tropfen. Maximilian Franz, der letzte kölnische Regent, zeigte sich 1788 beunruhigt über den Zustand der Wälder und untersagte kurzerhand die Osterfeuer. Ein ähnliches Verbot wurde später auch von der hessischen Regierung erlassen. Trotz dieser strengen Vorgaben kam es im Jahr 1812 zu einer Missachtung des Verbots. Josef Neuhaus und Johannes Rading wagten es, ein Osterfeuer auf dem Römberge anzuzünden. Der „Flurschütze“, ein Jagdaufseher, nahm die beiden „Brandstifter“ in Gewahrsam. Überraschenderweise schoben die Behörden das Strafverfahren gegen die beiden Missetäter jedoch „auf die lange Bank“, was zeigt, dass die Tradition der Osterfeuer tief in den Herzen der Menschen verankert war.