Hüsten. Sylvia Bork streitet mit der Stadt über den Zustand der Gräber auf dem Friedhof Rumbecker Holz. Sie will, dass wenigstens Platten gelegt werden.
Sylvia Bork ist verärgert - und fühlt sich inzwischen hilflos mit ihrem Anliegen alleine gelassen. Ihr 2019 verstorbener Mann liegt in einem Rasengrab auf dem Waldfriedhof Rumbecker Holz. Und den Zustand dieser Rasengräber beklagt die Arnsbergerin. „Um an die Gräber unserer Angehörigen zu gelangen, sind wir bei nassem Wetter gezwungen, Gummistiefel anzuziehen. Der Rasen gleicht eher einem Sumpfgebiet und ist alles andere als ein gepflegter Bereich“, sagt die Witwe.
„Bei der Grabart entfällt jegliche Pflege“
Das Umfeld der Rasenruhestätte ist vom Regen der vergangenen Wochen völlig zermatscht und nur bedingt zugänglich, der Schnee im Januar soll von den städtischen Diensten der Stadt Arnsberg bis ans Ende des gepflasterten Weges der Urnengräber geschoben worden sein, so dass ein Zugang zu den Rasengräbern nur bedingt möglich war. Sylvia Bork pflegt das Grab ihres Mannes regelmäßig, die Grabsteine einiger Ruhestätten sind durch herabfließende Erde verdreckt und die Inschriften nur noch schwer lesbar. Borks Anliegen: „Ich bitte um ein paar Platten zwischen den Reihen der Gräber, damit wir trockenen Fußes und im Sommer auch zeckenfrei bis an die Gräber gehen können.“ Dann sei das Gras nämlich regelmäßig so hoch, dass sie sich bereits Zeckenstiche und auch eine Borreliose zugezogen habe. „Im Bereich der Kammergräber wurden im vorigen Jahr so viele Platten der Gehwege entfernt: Warum legt man diese nicht zwischen die Reihen der Rasengräber?“
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Die Witwe hat sich bereits an die verschiedenen Abteilungen der Stadt Arnsberg gewandt, hat zuletzt den Bürgermeister selbst angeschrieben und um eine Veränderung in der Sache gebeten - vergeblich, man verwies zunächst auf die gültige Satzung. Bei der Grabart „Rasengrab“ sei der Vorteil, dass jegliche Pflege an der Grabstelle für Angehörige entfalle, heißt es in einer schriftlichen Antwort an Sylvia Bork. Nachteile könnten so sein, wie Bork es beschreibe, es sei daher wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor man sich endgültig für eine Grasart entscheide. Öfter als alle drei bis vier Wochen könne der Rasen im Sommer auch nicht gemäht werden; mit dem Mähen hänge es auch zusammen, dass es keine Platten oder Wege zu den Gräbern gebe: So könne mit einem Großmäher gemäht werden.
Keineswegs ein Sonderangebot
„Als ich mich für ein Rasengrab entschieden habe, bin ich davon ausgegangen, dass es sich um eine gepflegte Fläche handelt“, kontert Bork „Wir haben schließlich entsprechend für die Gräber gezahlt und sie keineswegs im Sonderangebot bekommen.“ Die Arnsbergerin ist sicher, mit ihrem Ansinnen nicht alleine zu stehen: „Der ganze Bereich ist eine Zumutung, wie mir auch die Angehörigen der Nachbargräber bestätigen.“ Rollator- oder Rollstuhlfahrer hätten überhaupt keine Möglichkeit, über den aufgeweichten Rasen des Waldfriedhofs Rumbecker Holz zu Gräbern zu gelangen. „Ich erwarte von der Stadt, dass sie für dieses Problem kurzfristig eine akzeptable Dauerlösung herbeiführt!“