Sundern. Der Vorsitzende der Fraktion von „Wir sind Sundern“ wehrt sich gegen Anschuldigungen in sozialen Medien und kritisiert Aktionsbündnis.
Die große Kundgebung für Demokratie und Vielfalt auf dem Franz-Josef-Tigges-Platz hat viele Menschen in Sundern zum Mitmachen animiert. Vereine, die beiden Kirchen, Bürgerinnen und Bürger sowie weite Teile der Sunderner Politik standen geschlossen hinter der Aktion.
- Breite Zustimmung für Kundgebung
- Fotostrecke zur Kundgebung
- Protest für Demokratie und Vielfalt in Sundern
Für Unverständnis, bisweilen auch offene Kritik in den sozialen Medien hatte dabei gesorgt, dass die Fraktion von „Wir sind Sundern“ nicht an der Kundgebung teilnahm. Die Organisatoren der Kundgebung - das Aktionsbündnis für Demokratie und Vielfalt - hatte auf Nachfrage noch am Abend der Veranstaltung bestätigt, dass eine Teilnahme seitens von „Wir sind Sundern“ abgelehnt worden sei. Einige Tage später wurde dies von einem weiteren Mitglied des Aktionsbündnisses bestätigt. So sei in einem persönlichen Telefongespräch die Absage erfolgt.
Der 1. Vorsitzende von „Wir sind Sundern“, Hans Klein, widerspricht nun einer angeblich kompletten Absage zur Teilnahme an der Kundgebung. „In dem Gespräch mit der Ratskollegin habe ich darauf hingewiesen, dass ich an der Demo der Bauern teilgenommen habe. Aber viel lieber würde ich an einer Demo gegen die Steuererhöhungen vom 1. Januar auf CO₂ und die Erhöhung der Mautgebühren, gegen die Erhöhung von Benzin und Diesel protestieren, die uns alle belasten. Viel lieber würde ich gegen die gestiegenen Heiz- und Stromkosten auf die Straße gehen sowie gegen die hohen Lebensmittelpreise allgemein.“
Furcht vor „Trump-Effekt“
Weiterhin habe Hans Klein darauf hingewiesen, dass nach diesen Demos auch ein sogenannter „Trump-Effekt“ eintreten könne. Er meine damit die Gefahr einer größeren Zustimmung für die Gegenseite. Weiter führt er aus, dass Serhat Sarikaya, der als freier Politiker bei einigen Entscheidungen mit „Wir sind Sundern“ zusammenarbeitet, frühzeitig in den sozialen Medien erklärt habe, an der Kundgebung teilnehmen zu wollen und die Aktion zu unterstützen.
„Meine Tochter Katrin Krücke, Mitglied im Rat für die Wisu sowie stellvertretende Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende, hat mir mitgeteilt, dass sie an dem Wochenende der Demo in Sundern leider in Dresden ist. Dort hat sie am Sonntag eine gleichartige Kundgebung besucht“, sagt Hans Klein. „Keinesfalls habe ich mich ausdrücklich gegen die Unterstützung der Kundgebung in Sundern ausgesprochen“, betont Klein gegenüber unserer Redaktion.
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Dass das Aktionsbündnis aus seinem Telefonat eine Ablehnung der Kundgebung ableite, empfinde er als abenteuerlich. Er müsse, so sagt Klein weiter, davon ausgehen, dass bewusst falsche Informationen gestreut worden seien. „Im Kreistag bin ich Mitglied der Fraktion Freie Wähler und Linke. Wir haben natürlich auch über die Demo in Sundern diskutiert.“ Der Fraktionsgeschäftsführer komme aus Sundern und habe mit einem selbst gemalten Plakat die Demo besucht. „Unverständlich für mich ist, dass jetzt einige ‚Retter der Demokratie‘, die für Freiheit und Vielfalt, gegen Hass und Hetze demonstriert haben, uns jetzt in den sozialen Medien undemokratisch angreifen und dabei selbst Hass und Hetze verbreiten“, kritisiert Hans Klein.
Zum Schluss sagt Klein noch: „Wir als Wisu sind eine demokratische Partei, die sich in erster Linie für die Interessen und Anliegen der Bürger in Sundern einsetzt - nicht für Bundes- oder Weltpolitik! Wir sind gegen jede Form von Extremismus, sei es links oder rechts. Wir fordern eine demokratische und tolerante Gesellschaft, in der Vielfalt und Chancengleichheit geschätzt werden. Wir distanzieren uns von Hass und Hetze!“