Arnsberg. Sie ist jung, engagiert und kennt das JBZ Arnsberg wie keine andere: Hanna Radischewski leitet als erste Frau das Jugendzentrum.

„Ich trete in die Fußstapfen von Menschen, die mir persönlich viel bedeuten“, sagt Hanna Radischewski. Denn die 28-Jährige ist die neue Leiterin des Jugendbegegnungszentrums in Arnsberg (JBZ). Sie tritt in die Fußstapfen ihres Vaters Peter Radischewski, der das JBZ über 21 Jahre lang leitete. Nachdem dieser 2018 eine neue Herausforderung annahm, ging die Leitung an Raphael Röhrig. Und nun - nachdem diesen das Reisefieber packte - steht Hanna Radischewski an der Spitze des JBZ-Teams.

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Trotzdem sei „sie nicht so nachgerutscht“, betont sie, denn sie habe sich selbstverständlich „ganz normal“ auf die Ausschreibung beworben und auch das Bewerbungsverfahren durchlaufen. Dass sie genau die Richtige ist, um das JBZ in alter Manier und dennoch mit einer gewissen Frische weiterzuführen, dürfte auch der Kath. Kirchengemeinde Propsteipfarrei St. Laurentius nicht entgangen sein. Denn sie kennt das Jugendbegegnungszentrum wie kein anderer.

Das JBZ ist ein zweites Zuhause

Schon im zarten Alter von fünf Jahren begleitete sie Peter Radischewski, ihren Vater, dorthin - und wurde schnell Teil des Zirkusprojekts „Fantastello“. Später übernahm sie die Übungsleitung und brachte den Zirkus weiter voran. „Auch zukünftig soll das Zirkusprojekt weitergehen“, sagt sie, „und noch weitere Projekte sollen hinzukommen.“

Eigentlich, so erzählt sie, habe sie als Kind immer Lehrerin werden wollen. „In meinem freiwilligen sozialen Jahr merkte ich jedoch, dass das nichts für mich ist“, sagt Radischewski heute. Eigentlich habe sie auch etwas anderes als ihre Eltern machen wollen. Und so begann sie ein Studium innerhalb der Rehabilitationspädagogik, wechselte jedoch nach wenigen Semestern in das Studium der Sozialen Arbeit. „Irgendwie wüsste ich nichts Besseres, als hier im JBZ zu sein!“

„Das Team hat mich super angenommen“

Ihr Praxissemester habe sie natürlich auch im JBZ absolviert, sagt sie, und sich dann direkt auf die halbe Stelle beworben. „Seit Sommer 2022 arbeite ich nun hier.“ Sie grinst. Eine ziemllich steile Karriere - nach nicht einmal eineinhalb Jahren dann die Jugendzentrumsleitung anzutreten, oder? „Es fühlte sich gar nicht so steil an“, sagt sie und lacht, „ich habe ja mein ganzes Leben hier verbracht.“

Außerdem sei es unter anderem die Unterstützung des Teams gewesen, die sie auch zu diesem Schritt ermutigt habe. „Wir haben natürlich vorher darüber gesprochen“, so die JBZ-Leiterin, „Emira und Daniel haben mich sehr unterstützt.“ Die beiden seien es auch gewesen, die ihr nach der ersten Euphorie die Realität ein wenig erleichtert hätten. Denn der Start sei doch stressiger gewesen als vermutet. „Vor den Weihnachtsferien habe ich sogar kurz gezweifelt, ob das der richtige Schritt war.“ Aber nur kurz, denn schließlich sei das genau das, was sie machen wolle. „Ich habe keinen anderen Plan - es fühlt sich jetzt absolut richtig an!“

Neuer Anstrich für die Türrahmen

Hanna Radischewski möchte das JBZ so weiteführen, wie es bisher gelaufen ist. „Ich möchte aber auch meine persönliche Note einfließen lassen“, sagt sie. Als erstes seien die Türrahmen dran. Sie lacht. „Ich hätte gerne ein sachtes Grün, aber da sprechen wir uns noch ab.“

Die aktuellen Projekte, wie der Zirkus Fantastello oder auch das Jugendtheater Arnsberg, sollten auf jeden Fall weiter ausgebaut werden. „Zudem haben wir eine Kooperation mit der ‚Haltestelle‘ des Familienbüros - das Queer-Café soll zukünftig auch im JBZ Arnsberg stattfinden.“ Da sehe sie einen hohen Bedarf. Die Kinder und Jugendlichen können sich unter der Leitung von Hanna Radischewski sowohl auf Gewohntes als auch auf ungewohnte Frische freuen.