Arnsberg. Das Jugendbegegnungszentrum in Arnsberg (JBZ) ist Anlaufstelle für rund 150 Kinder und Jugendliche je Woche. Das sagen die Jugendlichen selbst.

„Das JBZ ist wie eine Familie für mich“, sagt Malte. Der 19-Jährige kommt in das Jugendbegegnungszentrum Liebfrauen in Arnsberg, seitdem er klein ist – und engagiert sich seit langer Zeit auch bereits selbst im Thekendienst.

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Er sagt, dass er in der Schule nie sehr beliebt gewesen sei. Aber „hier habe ich Freunde gefunden.“ Man könne gar nicht beschreiben, was das Team des JBZ alles mache. Noch heute unterstützen ihn die vier Pädagogen, von denen immer einer vor Ort ist. „Daniel hilft mir oft beim Kochen“, sagt der fast ausgebildete Lagerlogistiker.

Raphael Röhrig, Hanna Radischewski, Daniel Risse und Ermira Bytyqi sind das Team, von dem Malte spricht. Das Team, das sich tagtäglich um die Belange der Jugendlichen kümmern, die das JBZ besuchen. „Wir haben glücklicherweise ein großes ehrenamtliches Team“, sagt Hanna Radischewski, „das ist gut und hilft uns sehr.“ Denn auch die Jugendlichen selbst können sich einbringen. „Sie können Verantwortung übernehmen – müssen dies aber nicht“, so die Sozialpädagogin. Generell sei es den Kindern und Jugendlichen freigestellt, das JBZ zu besuchen oder eben nicht. „Das ist ein großer Vorteil – diese Unverbindlichkeit.

Sie können frei entscheiden, ob sie heute kommen möchten oder lieber morgen.“ Der „Thekendienst“ scheint eine interessante Aufgabe zu sein – denn auch die 13-jährige Joyce engagiert sich dort immer mittwochs von 17 bis 19 Uhr. „Meistens macht es mir Spaß“, sagt sie, „je nachdem, wie vorher die Schule gelaufen ist.“ Sie lacht.

Mädchentreff, Zirkus und Theater im JBZ Arnsberg

Insgesamt verbringt sie sehr gern Zeit im JBZ. Insbesondere im Mädchentreff. „Wenn viele Jungs hier sind, gehen wir in den Mädchentreff - reden über Mädchensachen halt, die die Jungs nicht checken.“ Außerdem springe sie gerne auch mal ein, wenn ein Thekendienst ausfalle. Und wenn das JBZ einmal geschlossen hat? Eine Antwort auf diese Frage scheint alle Jugendlichen ein wenig zu überrumpeln. Eine klare Antwort gibt es eher nicht. „Die anderen Tage verbringe ich mit Freunden“, sagt Joyce.

Ebenfalls hinter der Theke: Konstantin. Der 20-Jährige lernte das JBZ erstmals mit seiner Grundschule kennen – innerhalb des Zirkus „Fantastello“. Schnell bekommt auch er Lust, sich an der Theke zu engagieren. „Mit 13 habe ich meine Chance dann genutzt“, sagt er. Seit sieben Jahren ist er noch immer mit Spaß dabei. „Solange es geht, mache ich weiter.“ Denn natürlich steckt auch er mitten im Leben - lernt noch am Berufskolleg am Eichholz im Gesundheitsbereich. Ob er im Anschluss daran auch Sozialpädagoge werden möchte, weiß er noch nicht – ausgeschlossen sei dies nicht. Aber je nachdem, wie es sich ergebe, steht er auch einer Ausbildung offen gegenüber.

Zwischen unterschiedlichen Berufswünschen steht auch Sabrina (17). Sie könnte sich schon vorstellen, einmal als Sozialpädagogin im JBZ zu arbeiten, findet aber auch den Beruf der Tierpflegerin sehr gut. Sie liebäugelt aktuell damit, zunächst einmal ein Soziales Jahr zu absolvieren.

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Am Jugendtreff gefällt ihr, dass „für jeden etwas dabei ist.“ Auch käme man schnell „rein“ – sowohl von den Jugendlichen werde man spontan in die Gemeinschaft aufgenommen als auch vom Team.

Jugendtheater Freakout

Ein besonderes Highlight ist das Jugendtheater „Freakout“, das aus sieben Mädchen besteht. „Ich fand die Idee schön und kannte die anderen Schauspielerinnen schon“, so die 15-jährige Lilien, „der Gruppenzusammenhalt ist toll.“ Nachdem bereits im vergangenen Jahr eine Theateraufführung eingeprobt und aufgeführt wurde, steht dies auch in diesem Jahr wieder auf dem Plan.

Das Jugendtheater „Freakout“ im JBZ Arnsberg.
Das Jugendtheater „Freakout“ im JBZ Arnsberg. © Thora Meißner

Doch diesmal mit eigens getextetem Drehbuch, eigener Choreographie und selbst gemachten Kostümen. Auf den Auftritt freut sich das 7-köpfige Team sehr.

Eintritt frei

Am 19. und 20. August um jeweils 17 Uhr führen die sieben Schauspielerinnen des Jugendtheaters „Freakout“ ihr selbst geschriebenes Stück „Colourful Dancingschool – Auf Liebe folgt Chaos“ in der Kulturschmiede Arnsberg auf. Der Eintritt ist frei.

Ein Projekt des Jugendamts Arnsberg und des JBZ.