Arnsberg/Möhnesee. Das beliebte Ausflugslokal Torhaus am Möhnesee startet mit neuem Neheimer Besitzer durch. „Erfinder“ des R-Cafés ist Berater.

Paukenschlag in der regionalen Gastronomie: Am Montag wurden die Mitarbeitenden des beliebten Ausflugslokal Torhaus am Möhnesee in einer Betriebsversammlung über die künftige Ausrichtung des Hauses und den Verkauf an den Neheimer Dr. Marcel Kaiser informiert. Der 33-jährige Unternehmer übernimmt mit seiner gleichnamigen Dr. Kaiser Holding GmbH den Gastronomiebetrieb von Rüdiger Heising (78). Über den Verkaufspreis ist zwischen den Beteiligten Stillschweigen vereinbart worden. Künftig soll das Haus 365 Tage im Jahr geöffnet haben..

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Das Torhaus mit seinem Gebäudeensemble, der großen Gartengastronomie und dem dazugehörigen Skulpturenpark gilt als einer der renomiertesten Anziehungspunkte im Arnsberger Wald und der Tourismusregion. Das bewährte Konzept trägt die Handschrift von Rüdiger Heising, der das Torhaus im Jahr 1999 von der Warsteiner Brauerei erworben und seitdem erfolgreich weiterentwickelt hatte. Das Gelände umfassst knapp vier Hektar Fläche, wovon rund 5000 Quadratmeter das reine Torhaus-Gelände ausmachen. Der Rest ist als Grün- und Waldfläche ausgewiesen. Die Geschichte des Torhauses reicht bis ins Jahr 1911 zurück. Früher war das Torhaus ein Wildgehege, in dem das bekannte Arnsberger Sikawild gehalten wurde.

Wir wollen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Erfolgsprojekt Torhaus fortsetzen.
Dr. Marcel Kaiser

Als Unternehmer ist Marcel Kaiser vielseitig unterwegs - unter anderem mit dem Rettungsdienst Hagelstein. Im gastronomischen Bereich hat er sich nun regional bekannte Expertise gesichert. Neuer Geschäftsführer des Torhauses wird neben Dr. Marcel Kaiser auch Benjamin Fahl (39) aus Hövel sein, der schon in anderen Geschäftsführer-Funktionen in der Dr. Kaiser Holding tätig ist. Aufhorchen lässt aber vor allem, dass mit Jirka Janousek (67) ein erfolgreicher Konzept-Gastronom als Berater der Geschäftsführung zum Einsatz kommen wird. „Mit ihm konnten wir einen ausgesprochenen Experten und Leader für das Torhaus gewinnen. Er wird uns dabei helfen, das Torhaus in die nächste Generation zu führen“, sagt Kaiser. Jirka Janousek aus Neheim hat bereits mehrere große Gastronomiebetriebe erfolgreich betrieben und geplant. Er gilt als der geistige Vater des R-Cafés.

Nur kleine Änderungen im Konzept

Im Torhaus will die Dr. Kaiser Holding das bisherige Konzept nach eigenen Aussagen im Wesentlichen weiterführen. „Das Torhaus ist mit seinem bisherigen Konzept sehr erfolgreich. Wir wollen deshalb nur leichte Veränderungen im Konzept vornehmen und das Torhaus in die aktuelle Zeit mitnehmen“, wird Geschäftsführer Benjamin Fahl zitiert. Das Ziel sei „eine Art Torhaus 2.0., das 365 Tage im Jahr seine Gastfreundschaft und viele alte aber auch neue Attraktionen unter Beweis stellt“. Dazu würden ab sofort zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Service, Küche und Parkpflege gesucht. Sicher aktuell eine der ganz großen Herausforderungen für jeden gastronomischen Betrieb.

Garten des Torhauses am Möhnesee.
Garten des Torhauses am Möhnesee. © IKZ/Michael May | Michael May

Am Montagmittag wurden die rund 70 Mitarbeitenden über den Eigentümerwechsel in einer Betriebsversammlung informiert. Marcel Kaiser stellt klar, dass „selbstverständlich alle Mitarbeiter mit ihren bisherigen Arbeitsverträgen übernommen werden“. Er bedankt sich für „ihre Treue und ihr Engagement zum Torhaus“ und freue sich auf „die spannenden Aufgaben mit einem neuen Team“. Neuer Arbeitgeber soll dann die neugegründete Torhaus Möhnesee Gmbh als eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Dr. Kaiser Beteiligungsholding GmbH sein.

Voraussichtlich zum 1. März 2024 soll dann der eigentliche Eigentumsübergang erfolgen. Dann soll auch mitgeteilt werden, mit welcher Brauerei das Haus zusammenarbeiten wird. Aktuell wird im Torhaus Krombacher gezapft. „Mit Brauereien laufen Verhandlungen“, so Kaiser auf Nachfrage. Nach dem Willen des künftigen Betreibers soll es im Torhaus die „erste Tankbieranlage der Region“ geben - eine optimierte Form des Ausschanks und Biervertriebs. Eine Schließung bis dahin soll es wenn eben möglich nicht geben. „Es wird kleinere Umbauarbeiten geben“, kündigt der neue Inhaber an. Er hofft, dass diese an den jetzigen Ruhetagen vorzunehmen sind, um dann ab Neustart 365 Tage im Jahr zu öffnen.

Der Neheimer Unternehmer bedankt sich sowohl beim Verkäufer als auch beim Neheimer Makler Jens Steinberg (Figgen&Steinberg) für das konstruktive Miteinander bei der Vorbereitung des Geschäftsübergangs. „Wir freuen uns sehr, mit dem Torhaus eines der bedeutendsten Gebäude und Gelände der Region erworben zu haben. Wir wollen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Erfolgsprojekt Torhaus fortsetzen“, so Marcel Kaiser.