Arnsberg. Prägnantes Gebäude „Zur Krim“ am Alten Markt Arnsberg soll Zentrum der Hotel- und Fremdenzimmerangebote rund um das „Backhaus“ werden.
Neue Pläne für die „Krim“: Das historisch-prägnante Gebäude am Alten Markt in Arnsberg wechselte zum Ende des vergangenen Jahres den Besitzer. Die Inhaberin des „Alten Backhauses“ in der Altstadt, Renate Güldenhaupt, will das Haus zurück zu einer gastronomischen Nutzung führen. Perspektivisch soll es die erste Anlaufstelle des Hotel- und Fremdenzimmerbetriebs der Familie werden.
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Das Gebäude, das zuletzt im Erdgeschoss von einer Anwaltskanzlei genutzt wurde, soll nach Angaben von Renate Güldenhaupt einen großen zentralen Frühstücksbüffet-Raum für bis zu 100 Gäste der verschiedenen Zimmerangebote der Familie beherbergen. Hintergrund ist, dass schon jetzt bei voller Belegung die Kapazitäten zum Frühstück im „Alten Backhaus“ nicht mehr ausreichen, vor allem dann, wenn der Gartenbereich aufgrund des Wetters nicht genutzt werden kann und die Vorbereitungen für den Restaurant-Tagesbetrieb bereits laufen. „Im Sommer sind wir immer komplett ausgebucht“, sagt Renate Güldenhaupt.
Zentraler Check-In in der „Krim“
Im Haus „Zur Krim“ soll später auch das zentrale Check-In für die Zimmer im Stammhaus, im gegenüberliegenden Haus 2, in der „Krim“ selber und auch für die Ferienappartements sein. Wie viele Zimmer in der „Krim“ eingerichtet werden sollen, weiß Renate Güldenhaupt jetzt noch nicht. Es bedürfe zunächst einer neuen Raumplanung. Aktuell sind auch noch Mieter in den oberen Etagen. Im Verlauf des Jahres soll aber mit der Einrichtung der Rezeption und der Frühstückslounge begonnen werden. „Das wird unser zentraler Anlaufpunkt“, so die 69-Jährige.
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Für die Güldenhaupts, die seit 1992 das „Alte Backhaus“ betreiben, bedeutet dies eine Erweiterung ihrer gastronomischen Aktivitäten. Erneut wird es vor allem um Zimmervermietung gehen. „Für das andere fehlt das Personal“, sagt die Inhaberin. Schon jetzt betreibt die Hotelbetriebe Güldenhaupt GmbH die Häuser mit rund 25 Mitarbeitenden - darunter vier Auszubildende und zwei Aushilfen. Gutes Personal zu finden, sei schwierig.
Das Gebäude „Zur Krim“ ist tief in Arnsbergs architektonischer Gestaltung verwurzelt und trägt eine Geschichte von drei Jahrhunderten in sich. Renate Güldenhaupt, der bereits die historischen Gebäude im Alten Markt 27 und 42 gehören, spricht von „Wertschätzung für das historische Erbe vor dem Glockenturm als Wahrzeichen und Tor zur Altstadt“. Sie habe die Absicht, auch hier die „einzigartige Struktur der Krim“ zu bewahren. Das Gebäude ist rund 300 Jahre alt. Der Name „Zur Krim“ entstand nach Auskunft des Heimatbundes Arnsbergs während des Krim-Krieges (1853-56) in einer „geselligen Runde von Patrioten“ in der damaligen Gastwirtschaft.
Veräußert wurde der bauhistorische Schatz über die Meyer&Partner Immobilien GmbH. Immobilienmakler Marc Rodorigo zeigt sich erfreut „über den reibungslosen Ablauf der Veräußerung“ und betont: „Über die immense Bedeutung der historischen Krim waren wir uns natürlich im Klaren.“ Er sei sicher, dass die Investition zu einer positiven Entwicklung der Altstadt beitragen werde.
Große Nachfrage nach Fremdenzimmern in Arnsberg
Das unterstreicht der Arnsberger Dietmar Wosberg. Der Landespräsident des Hotel- und Gastronomieverbandes Dehoga stellt fest. „Der Tourismus in Arnsberg läuft sehr gut. In den attraktiven Zeiten ist immer Not am Mann bei der Zimmersuche“, sagt er. Das Engagement der Güldenhaupts sei daher wichtig für den Standort. Fahrradtourismus, Museum und Altstadt würden die Nachfrage nach Zimmern steigern. Zugleich fordert er aber auch: „Wir brauchen Gäste, die auch wiederkommen!“ Dafür müssten attraktive Angebote in der Stadt geschaffen werden.
An Ideen mangelt es Renate Güldenhaupt für die insgesamt 600 Quadsratmeter Nutzfläche des Gebäudes - davon allein 250 im unteren Geschoss - nicht. „Ich träume ja mal wieder von einer schönen Silvesterparty für Arnsberg“, sagt sie mit Blick auf die auch außerhalb der Frühstückszeiten nutzbare geplante Lounge mit Thekenbereich. Auch der über den Markt erreichbare Keller böte Spielraum für Fantasien. „Das könnte ein richtig schöner Hexenkeller für Gesellschaften werden“, sagt Renate Güldenhaupt.