Arnsberg. Die Hilfsorganisation hilft Kindern weltweit und sucht Unterstützer. Ingrid Halbe ist die Leiterin der Unicef-Arbeitsgruppe Sauerland.

Die Krisen auf der Welt werden nicht weniger. Dürren, Überschwemmungen, Kriege und vieles mehr bedrohen das Leben der Menschen. Besonders schwer leiden darunter die Kinder. Denn sie sind die Schwächsten in der Gesellschaft, ohne Lobby und Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren.

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Kindern zu helfen und ihnen eine Stimme in der gesellschaftlichen und politischen Öffentlichkeit zu geben, hat sich die Hilfsorganisation Unicef auf die Fahne geschrieben. Die Unicef-Arbeitsgruppe Sauerland wird von Ingrid Halbe geleitet. Die pensionierte Lehrerin und ehemalige Schulleiterin der Adolf-Sauer-Schule engagiert sich schon seit 2005 in der Arnsberger Gruppe. Seit 2010 leitet sie die Geschicke von Unicef in Arnsberg. „Kinder sind mein Leben. Das war zu Schulzeiten so und jetzt als ehrenamtliche Helferin bei Unicef ist das natürlich ebenfalls so“, berichtet die 83-Jährige.

Schwerpunkte in der Arbeit

Aktuell gibt es drei Schwerpunkte, auf die sich Unicef spezialisiert hat: Kinder und Klima, Bildung und Hunger sowie Flucht und Migration. „Beim Thema Klima blicken wir vor allem auf das Wasser. Denn zum einen ist es ein Problem überall dort, wo es fehlt. Noch immer fehlt vielen Kindern auf der Welt der Zugang zu sauberen Trinkwasser. Gleichzeitig gibt es aufgrund von Dürren und Missernten in bestimmten Regionen der Welt wie zum Beispiel in Afrika eine Nahrungsmittelknappheit.“

Durch zahlreiche Kriege und Konflikte weltweit ist auch das Thema Flucht und Migration wichtig geblieben. „Wir versuchen überall, wo Kinder in der Not sind, zu helfen. Mir ist dabei auch wichtig zu betonen, dass wir unabhängig von Religion und Ethnie helfen. Für Unicef gibt es kein feindliches Kind. Deshalb müssen wir in Krisenregionen auch mit autokratischen Systemen und Behörden zusammenarbeiten, die nicht demokratisch organisiert sind. Das Wohl der Kinder steht für uns im Vordergrund“, erklärt Halbe.

Die Sauerländer Unicef-Arbeitsgruppe möchte auf die schwierige Situation von Kindern weltweit aufmerksam machen. 
Die Sauerländer Unicef-Arbeitsgruppe möchte auf die schwierige Situation von Kindern weltweit aufmerksam machen.  © Unicef-Arbeitsgruppe Sauerland | Unicef-Arbeitsgruppe Sauerland

Um Geld für diese und viele weitere Projekte zu sammeln, bittet die Unicef-Arbeitsgruppe Sauerland immer wieder Schulen, Sponsorenläufe zu organisieren. „Wir pflegen enge Kontakte zu den Schulen in unserem gesamten Bezirk. Das geht bis hinauf nach Winterberg. Leider ist es für unser kleines Team immer schwieriger, alle Schulen persönlich zu betreuen“, sagt Ingrid Halbe. Am 24. Februar wird der Ukraine-Krieg einen traurigen Jahrestag feiern, da der Überfall Russlands auf die Ukraine dann zwei Jahre her ist. Aus diesem Grund ruft Unicef erneut die Schulen zu Sponsorenläufen auf. „Wir möchten mit den Spendengeldern Hygiene-Artikel, Medikamente und Verbandszeug für die Krankenhäuser und Schulmaterial für die Behelfsschulen in ukrainischen Bunkern und U-Bahn-Schächten kaufen“, so Halbe.

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Neben diesen Aktionen gehört es für Halbe und ihr Team auch zu den Aufgaben, politische Akteure anzusprechen und für Kinderthemen zu sensibilisieren. Besonders anlässlich des Weltkindertags am 20. September und anlässlich des Tags der Kinderrechte am 20. November suche man die Öffentlichkeit. Hinzu kommen viele weitere, kleine Aktionen. So wie zur Weihnachtszeit der Verkauf von Grußkarten und Post vom Paddington Bär. Eltern können gegen eine monatliche Spende von 15 Euro für ein Jahr Briefe in Auftrag geben, die der Paddington Bär an den eigenen Nachwuchs verschickt. „Die Aktion ist letztes Jahr gestartet und kommt gut an“, freut sich Ingrid Halbe.

So kann man bei Unicef in Arnsberg mitmachen

Am 13. Februar findet das nächste Treffen der Unicef-Arbeitsgruppe Sauerland statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Bei dem Treffen werden die Arbeit von Unicef vorgestellt und die nächsten Projekte besprochen. Um eine vorherige Anmeldung per E-Mail an info@sauerland.unicef.de wird gebeten.

Sorge bereitet ihr die Nachwuchssituation in der Sauerländer Arbeitsgruppe. „Wir sind derzeit sechs Personen, die sich dauerhaft engagieren. Allerdings sind wir alle im fortgeschrittenen Alter. Daher könnten wir sehr gut junge Ehrenamtler gebrauchen, die uns regelmäßig unterstützen“, wünscht sich Halbe. „Durch die wenigen Mitglieder wird es für uns immer schwieriger, an Veranstaltungen wie dem ‚Schlabberkappes‘ in Arnsberg mit einem Stand teilzunehmen. Wir wären gerne in der Öffentlichkeit präsenter, doch dafür fehlen uns die Freiwilligen.“